Swiss Bike Cup: Frei Schnellste in Leukerbad

Jolanda Neff auf Rang zwei, Loana Lecomte auf Rang drei

Die neue verkürzte Saison ist eröffnet: mit dem Swiss Bike Cup in Leukerbad. Quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit umfuhren die Elite Frauen die Strecke sieben mal. Und schon in der ersten Runde waren es die beiden Schweizerinnen Alessandra Keller (Thömus RN Swiss Bike Team) und Sina Frei (Ghost Factory Racing), die dem Rennen ihren Stempel aufdrückten und in der Flucht nach vorne ihr Glück suchten. Allerdings gewann Frei am Ende vor ihrer Landsfrau Jolanda Neff (Trek Factory Racing) und Loana Lecomte (Massi) aus Frankreich.

Flucht nach Vorne
In der zweiten Runde betrug der Vorsprung für Frei und Keller auf die Französin Pauline Ferrand Prevot (Canyon), Jolanda Neff (Trek Factory Racing) aus der Schweiz und die Deutsche Elisabeth Brandau (Radon EBE Racing Team) etwa zehn Sekunden. Danach kam dann eine Verfolgergruppe um Yana Belomoina (CST PostNL Bafang MTB Racing Team), Loana Lecomte (Massi) und Nicole Koller (Möbel Märki MTB Pro Team), ehe es etwa bei der Hälfte des Rennens einen Zusammenschluss mit weiteren Verfolgerinnen gab.

Die Veranstalter hatten einen Kurs in den Schweizer Bergen angelegt, der neben einem hohen Schotteranteil immer wieder durch den Wald ging und den Rest über ein paar Schikanen auch einen entsprechenden Grasanteil mitbrachte. Insgesamt waren pro Runde 200 Höhenmeter zurück zu legen, wofür die schnellsten Frauen knapp unter 15 Minuten brauchten.

Zu Beginn der vierten Runde war dann der Vorsprung von Sina Frei und Alessandra Keller auf die Verfolgerinnen auf rund 30 Sekunden angewachsen, ehe Sina Frei mit einem beherzten Antritt ihre Mitstreiterin abschüttelten konnte. Im weiteren Verlauf der vierten Runde brach Keller dann ein und Jolanda Neff rückte auf Position zwei auf. Neff rangierte mit einer Zwischenzeit von 44 Sekunden zur Rennhälfte vor der Österreicherin Laura Stigger (URC Ötztal/ Specialized) und Laona Lecomte aus Frankreich. Das Feld zog sich durch Frei’s Angriff zu diesem Zeitpunkt weit auseinander.

Sina Frei Ghost Factory Racing © 2020 Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion
Sina Frei Ghost Factory Racing © 2020 Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Starke Vorstellung von Frei
So drehte Sina Frei dann ihre Runden an der Spitze des Feldes. Die Schweizerin konnte sich mit ihrer hervorragenden Leistung ein nachträgliches Geschenk zu ihrem gestrigen 23. Geburtstag machen. Sie siegt in einer Zeit von 1:39:29 vor Jolanda Neff (+30 Sec.) und Loana Lecomte (+1:07 min.). Alessandra Keller belegt im Ziel Platz vier, vor Pauline Ferrand Prevot. Die Französin äußert sich zu ihrem Rennen so: „Ich hatte daheim ein gutes Training in dieser Zeit, aber das ist eben nicht das Selbe wie Rennenfahren; ich denke, ich werde mich von Rennen zu Rennen weiter entwickeln.“

Die Siegerin Sina Frei kommentiert ihr Rennen mit den Worten: „Ich bin wirklich heute Morgen eine Runde gefahren und fand den Kurs total natürlich und eine super Strecke. Ich habe mir vor dem Rennen aber nicht viel Druck gemacht. Am Anfang habe ich mich etwas zurück gehalten und am Ende konnte ich von einem Fahrfehler von Alessandra (Keller) profitieren und war dann alleine vorne.“

Und für Jolanda Neff ist es „mega schön, dass ich wieder Rennen fahren kann.“ Die Strecke und die Kulisse fand sie wirklich „absolut großartig“ und in der letzten Runde habe sie nur „über die schönen Berg gestaunt“. Die Strecke sei „wirklich steil und anstrengend“ fuhr sie fort. Außerdem wäre es für sie „doppelt speziell und es hat echt Spaß gemacht, nach so langer Zeit (und nach dem Sturz im Dezember 2019, Anm. d. Red.) wieder Rennen zu fahren“.

Brandau in den Top Ten
Elisabeth Brandau ist ein konstantes Rennen gefahren und ist als Neunte am Ende zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich bin vom Kopf her noch nicht im Rennenfahren. Aber für das, wie ich mich heute gefühlt habe, bin ich zufrieden.“
Weniger zufrieden war Ronja Eibl mit ihrer Leistung. Wie schon in Tschechien vor zwei Wochen konnte sie nicht an ihr Trainingsniveau anknüpfen. „In der Startloop lief es noch gut, aber plötzlich bekam ich keinen Druck mehr auf die Pedale“, sagte Eibl ziemlich enttäuscht und ratlos nach dem Rennen. „An der Höhe kann es nicht liegen, in Lenzerheide bin ich ja auch schnell gefahren.“ Jetzt will sie gemeinsam mit ihrem Trainer Ursachenforschung betreiben.

Ceremony Keller, Neff, Frei, Lecomte, FerrandPrevot © 2020 Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion
Ceremony Keller, Neff, Frei, Lecomte, Ferrand Prevot © 2020 Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Ergebnisse
1. Sina Frei, SUI (Ghost Factory Racing) 1:39:28h
2. Jolanda Neff, SUI (Trek Factory Racing) 1:40:02h
3. Loana Lecomte, FRA (Massi) 1:40:35h

9. Elisabeth Brandau, GER (Radon EBE Racing Team) 1:43:28h
12. Nadine Rieder, GER (Rotwild Factory Team) 1:44:28h

Die gesamte Ergebnisliste gibt es hier

Die nächsten Stationen
des Proffix Swiss Bike Cup sind: Der 2. Lauf vom 24. bis 26. Juli 2020 in Gränichen und Lauf 3 der verkürzten Serie vom 21. bis 23. August 2020.

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com