Marathon-WM Auronzo: Die Herren gleich am Anfang in den Himmel

Lakata spricht von der „härtesten WM aller Zeiten“

Die 16. Auflage der Marathon-Weltmeisterschaften, die am Samstag in Auronzo di Cadore, Italien stattfindet, wird einen völlig anderen Charakter haben als die 2017 in Singen. Titelverteidiger Alban Lakata gehört trotzdem zu den Sieganwärtern. Die ganz großen Ambitionen können die männlichen deutschen Marathonisti nicht hegen, aber einige, wie Simon Stiebjahn, könnten achtbare Resultate erzielen.

Auronzo di Cadore liegt rund 70 Kilometer nördlich von Belluno unterhalb der Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten. Und dieses weithin bekannte Gebirge bildet auch das Terrain für die 16. MTB-Marathon-Weltmeisterschaften.

Die Einschätzung von der „härtesten WM aller Zeiten“ stammt von keinem Geringeren als Titelverteidiger Alban Lakata, der nicht weit davon entfernt, aus dem österreichischen Lienz kommt. Er sollte es also wissen und es widerspricht ihm auch keiner. Das Höhenprofil, das auf 102 Kilometern 4200 Höhenmeter ansammelt, ist Respekt einflößend, der Untergrund zum Teil auch, weil ziemlich ruppig. Kein Vergleich zur schnellen und taktisch bestimmten WM-Runde in Singen vor einem Jahr.

 

Gleich am Anfang in den Himmel

Bei den Herren sind zwei Österreicher mit favorisiert und beide fahren für deutsche Teams. Titel-Verteidiger Alban Lakata für Canyon-Topeak aus Koblenz und der Vorjahres-Dritte Daniel Geismayr für Centurion-Vaude aus Ravensburg. Lakata, der praktisch auf der anderen Seite der Dolomiten in Lienz lebt, kennt das Terrain und spricht von der „härtesten WM aller Zeiten“ und meint im Blick auf seine eigenen Chancen: „Das sollte mir entgegen kommen. Ich bin fit und bereit.“

Das ist Geismayr sicher auch, wenn man seine Bestzeit beim Red Bull Dolomitenmann auf der MTB-Teilstrecke zum Maßstab nimmt.

Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) wird die WM wohl nicht bestreiten, obschon er auf der Meldeliste steht. Auch Ondrej Cink (Primaflor-Mondraker) nicht.

Ein fähiger Kletterer ist Howard Grotts (Specialized Racing) und auch Henrique Avancini sollte man nicht übersehen.

Die Schweizer bestücken mit Florian Vogel (Focus XC) und Mathias Flückiger (Thömus RN Racing) zwei starke Cross-Country-Fahrer, die auch klettern können, nach Italien. Mit Urs Huber (Team Bulls) gibt es noch einen starken Schweizer. Und so weiter. Da wird’s dann langsam unübersichtlich im Favoritenkreis.

 

Simon Stiebjahn, dieses Jahr Marathon-DM-Dritter, hat sich am Dienstag schon mal 70 von 102 Kilometern angeschaut. „Gerade am Anfang geht es direkt in den Himmel“, so Stiebjahn. So heißt es auch als Slogan auf der Event-Website. „Vom See in den Himmel.“

 

Kaufmann „ohne Ambitionen“

Fast 700 Höhenmeter auf vier Kilometer stellen sich bei den Herren schon bei Kilometer acht in den Weg. Insgesamt sind es 4200 Höhenmeter für das männliche Geschlecht. Start und Ziel liegt bei 840, der höchste Punkt bei Damen, wie Herren bei 2320 Metern (Tre Cime di Lavaredo).

Stiebjahn (Team Bulls) hat ein Top-Ten-Resultat ins Auge gefasst. Vize-Meister Markus Kaufmann (Centurion-Vaude), dem solches Terrain eigentlich liegt, sieht sich nicht in der Verfassung um vorne mitfahren zu können. „Ich fahre, aber ohne Ambitionen. Dafür hätte ich ein Höhentrainingslager gebraucht“, meint Kaufmann etwas skeptisch.

Karl Platt (Team Bulls) hat genau das in Livigno gemacht. Wofür es reicht? Kaum zu ermessen. Andreas Seewald (Rocklube Revolutional Racing) aus Lenggries hat zuletzt starke Form bewiesen. Man darf gespannt sein, was für ihn möglich ist.

Für Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) könnten zu viele Höhenmeter drin sein und Marathon-Meister Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) hat nach seinem Rippenbruch vom Weltcup in La Bresse auch keine optimalen Voraussetzungen. Er reist auch erst kurzfristig nach Italien, weil er diese Woche zur Schule muss.

 

Start Herren: 9:00 Uhr

Start Damen: 9:45 Uhr

 

 

 

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