Martin Gujan: Swiss Epic wird zur Abschieds-Tour

Martin Gujan: Swiss Epic wird zur Abschieds-Tour

Karriere-Ende: Martin Gujan ©Zoon Cronje

September, Zeit des Abschieds. Zumindest im Mountainbike-Sport, wo sich jetzt die Saison zum Ende neigt. Nach Jose Antonio Hermida hat jetzt auch Martin Gujan sein Karriere-Ende verkündet. Der 34-Jährige war zuletzt für das Wheeler Pro Team gefahren und vor allem in den Jahren 2007 bis 2012 mit Top-Ten-Ergebnissen im Weltcup und EM-Medaillen im Team seine beste Zeit.

 

Nach 20 Jahren auf dem Mountainbike, schreibt Gujan in einer Pressemitteilung, ziehe er einen Schluss-Strich unter seine Spitzensport-Karriere. 13 Mal war er bei WM und EM für die Schweiz am Start, zwei EM-Silbermedaillen mit dem Team und einen indivuellen vierten Platz bei der EM in Zoetermeer, Niederlande, zählen zu seinen wichtigsten Erfolgen.

Dazu kommen mehrere Top-Ten-Resultate im Weltcup. Ein sechster Platz in Bromont, ein siebter in Mont Sainte Anne, ein achter in Madrid. Zweimal war er Schweizer Vize-Meister. Zweimal hat er den Bundesliga-Klassiker in Münsingen gewonnen und zweimal auch die Gesamtwertung der Schweizer Serie. 2015 gewann er mit Fabian Giger den Prolog des Absa Cape Epic.

 

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Sieg beim Bundesliga-Klassiker in Münsingen, damals für Athleticum ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Insgesamt zählt Gujan neun Teams auf, für die er Rennen bestritten hat: Das Wheeler Händlerteam, Swiss Bike Masters Team, Scott Allianz Team, Koba Bike Team, Athleticum MTB Team, Cannondale Factory Racing (mit Fumic und Fontana), Bianchi sowie das OMX Pro Team. 2016, im letzten Jahr schloss sich quasi der Kreis, als er wieder bei Wheeler unterschrieb.

Ein paar Jahre bildete er mit Ralph Näf „die schnellste WG in der Schweiz“, wie es damals hieß.

Martin Gujan war in den letzten paar Jahren etwas vom öffentlichen Radar verschwunden weil es nicht mehr für ganz vorne reichte und weil er als Schweizer einfach zu starke Konkurrenz auf Aufmerksamkeit hatte. Überdies gehörte er zu den ruhigen, zumindest neben der Rennstrecke eher zurückhaltenden Persönlichkeiten.

„Das Drumherum werde ich vermissen“

„Mit 34 Jahren habe ich ein Alter erreicht, in dem du dir Gedanken machst, was nach dem Sport sein wird“, schreibt Gujan. „Sportlich habe ich zudem zuletzt nicht mehr die Resultate erreicht, die mir vorschwebten.“

Und weil er gleichzeitig eine Vollzeit-Stelle als Product Manager bei Chrissports gefunden habe, erleichterte es die Entscheidung.

Ein bisschen Wehmut ist nach so langer Zeit natürlich auch dabei. „Vor allem das ganze Drumherum werde ich vermissen“, sagt Gujan in einem Interview mit der Südostschweiz.

„Ich blicke auf eine großartige Zeit im Cross-Country-Zirkus zurück. Ich freue mich aber auch auf eine neue Zeit ohne Entbehrungen, die in den letzten Jahren dazugehörten“, so Gujan. Ab Montag steht er (mit Fabian Paumann) noch mal beim Perskindol Swiss Epic am Start, sozusagen auf Abschiedstour.

Dem Sport will er aber erhalten bleiben. Gemeinsam mit Florian Vogel will er ins professionelle Mountainbike-Coaching einsteigen. Wie das genau aussieht, ist aber noch nicht klar.

 

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