Rothaus Bike Giro: Brandl gewinnt knappes Rennen

Adelheid Morath holt sich Tagessieg vor Leonie Daubermann

Die zweite Etappe des Rothaus Bike Giro führte das Feld auf 65,8 Kilometern über 2050 Höhenmeter. Vom Notschrei aus startend ging es über Todtnauberg hinunter nach Todtnau, von dort steil hoch in Richtung Stübenwasen und zurück zum Biathlonstadion am Notschrei. Diese Runde galt es zwei Mal zurückzulegen.

Die Spitzengruppe aus sieben Mann formierte sich bereits vor der ersten langen Abfahrt. Über die kleineren Anstiege zogen Georg Egger und Luca Schwarzbauer (beide Lexware Mountainbike Team) das Tempo immer wieder an, sodass die beiden mit ihren Teamkollegen David List (im gelben Leaderjersey) und Max Brandl sowie Vinzent Dorn (Centurion Vaude), Julian Schelb (Stop & Go Marderabwehr) und Marc Stutzmann (Texpa-Simplon) die Verfolger distanzieren konnten. Die Gruppe hielt sich knapp zwei Stunden in dieser Konstitution; zwischendurch fiel Schwarzbauer nach hinten raus, konnte die Lücke aber wieder aufschließen.

Vinzent Dorn fuhr – wie auch am Vortag – große Teile der Strecke von vorne, was ihm wohl zum Verhängnis wurde. Denn an der letzten Kuppe auf den Stübenwasen attackierte David List und reduzierte die Gruppe um Dorn und Egger. Schelb verschärfte an der letzten Welle vor dem Ziel erneut das Tempo, doch Brandl bog als Erster in die lange Schotterabfahrt zum Ziel ein. Schelb versuchte, noch ihn zu überholen, aber „Max hat echt gut dagegengehalten“. Auf der Zielgeraden ging Max Brandl von vorne in den Schlusssprint und sicherte sich den Tagessieg (2:35:54). David List kam nur eine Sekunde hinter seinem Teamkameraden ins Ziel. Das sicherte ihm einen weiteren Tag im gelben Trikot; sein Vorsprung auf Brandl beträgt 21 Sekunden.

Georg Egger, Julian Schelb, David List und Vinzent Dorn im Anstieg (v.l.n.r.). Foto: Sigel.
Georg Egger, Julian Schelb, David List und Vinzent Dorn im Anstieg (v.l.n.r.). Foto: Sigel.

„Das war echt eine harte Nummer“, sagte der von Krämpfen geschüttelte Brandl im Ziel. Schelb zeigte sich als Zweiter zufrieden: „Max hat verdient gewonnen.“ Marc Stutzmann, Marathonspezialist aus der Schweiz und Tagesvierter, verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Position drei (2:35:58). „So wie die jungen Deutschen hier fahren, wird das sicher noch hart“, sagte der Schweizer, der sich nach einer Erkrankung im Formaufbau befindet. Georg Egger wurde Fünfter und ist im Gesamtklassement auf Rang vier zu finden. Vinzent Dorn kam auf Position Sechs ins Ziel (2:36:34), zehn Sekunden vor Luca Schwarzbauer.

Achter wurde Philipp Handl (Centurion Vaude), der sich im Rennen konstant vorarbeiten konnte und die Lücke zur Spitzengruppe mit nur fünf Sekunden auf Schwarzbauer fast geschlossen hatte (2: 36:49).

Bei Temperaturen über 30 Grad war das faire Miteinander der Sportler schön zu beobachten. Während des Rennens teilten sich die Konkurrenten das Wasser zum Kühlen der Beine, das sie jeweils von ihren eigenen Betreuern gereicht bekamen. Auf Vinzent Dorn, dem zwischenzeitlich die Kette vom  Blatt sprang, wurde auch gewartet.

Tagessieg für Adelheid Morath

Wie sie es sich erhofft hat konnte Adelheid Morath (KS Trek) auf der langen und bergigen Etappe ihre Form unter Beweis stellen. Doch auch Leonie Daubermann (Stevens) zeigte eine starke Leistung.

Adelheid Morath bei der Zieldurchfahrt. Foto: Sigel.
Adelheid Morath bei der Zieldurchfahrt. Foto: Sigel.

Wie am Vortag auch führte Daubermann zunächst allein das Rennen an. Am langen Anstieg hoch in Richtung Stübenwasen schloss Morath zu ihr auf und die beiden waren bis zur Zieldurchfahrt am Notschrei gemeinsam unterwegs. „Zu Beginn der zweiten Runde habe ich einen brutalen Krampf im Oberschenkel bekommen“, sagte Daubermann im Ziel. Sie musste zwischenzeitlich vom Rad und Adelheid Morath ziehen lassen. Die fuhr die Runde souverän zu Ende uns siegte mit einer Zeit von 3:06:35. „Ich bin so happy, besser hätte es nicht sein können heute“, sagte Morath im Ziel. Auch Daubermann zeigte sich trotz einer zähen zweiten Runde zufrieden (+3:30). Ihre Schwester Antonia musste das Rennen wegen Schwindel und Schüttelfrost abbrechen.

 

Dritte wurde die Italienerin Chiara Burato (Omap Cicli Andreis, +4:03). „Das ist mein erstes Rennen in Deutschland, mein erstes Etappenrennen und auch mein erstes Rennen nach Corona“, sagte sie. „Ich freue mich sehr über das Ergebnis, aber vor allem auch auf den langen Berg morgen, das liegt mir.“ Auf Platz vier kam die Siegerin von gestern Irina Lützelschwab (VC Kaisten, +6:31) ins Ziel gefolgt von Jasmin Rebmann (RV Stegen, +10:16).

Ergebnisse finden sich hier.

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