Rothaus Bike Giro#2: Schelb holt sich die Etappe

Herren: Stiebjahn verteidigt Gelb – Weber landet auf Rang drei

Auf der zweiten Etappe des Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald hat sich der Deutsche Marathon-Meister Julian Schelb den Etappensieg geholt. Nach 75 Kilometern mit viel Singletrails gewann Schelb in Rothaus im Sprint vor Simon Stiebjahn, der das Gelbe Trikot verteidigte. Als Dritter hatte Sascha Weber 24 Sekunden Rückstand.

 

Im Lager der Männer wurde es nach der zweiten Verpflegungszone an der Hochfirst-Schanze (Kilometer 42) richtig ernst. Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) hatte zuvor schon am Gaspedal gespielt, so dass an der Spitze nur noch sechs Fahrer übrig geblieben waren. „Irgendwann muss man mal Ramba-Zamba machen“, erklärte Weber mit einem Grinsen, „man kann nicht immer bis zum Schluss warten.“

Das Tempo im Singletrail-Anstieg vom Schanzenauslauf weg, fielen dann der Tscheche Matous Ulman (Ceska Sporitelna) und auch Martin Frey (Team Bulls) zum Opfer.

So kamen nach Abfahrt und nächsten Anstieg nur noch vier Fahrer gemeinsam den Berg hoch, bevor es Richtung Lenzkirch ging. Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) zeigte sich immer wieder an der Spitze, vor allem auch weil Simon Stiebjahn darauf hoffte, dass Martin Frey wieder zurückkommen würde. Der wurde aber in einer Abfahrt von einem Kamera-Motorrad behindert und flog „in die Büsche“, wie er erzählte. „Ich wäre am nächsten Anstieg wohl wieder zurückgefallen, aber es ist trotzdem ärgerlich“, kommentierte Frey den Zwischenfall.

Sascha Weber kassiert eine Lücke

Am letzten Anstieg, rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel fiel an der Spitze eine Vorentscheidung. Der Slowake Tomas Visnovsky (Ceska Sporitelna) kassierte eine Lücke und auch Sascha Weber hatte oben vielleicht 30 Meter Abstand. „Die beiden können natürlich ein gutes Finale fahren und in der folgenden Abfahrt bin ich nicht mehr hingekommen. Ich wollte mich natürlich auch nicht hinlegen“, erzählte Weber. „Aber mit Julian hat heute der Stärkste gewonnen.“

Für ihn selber seien so ein vergleichsweise kurzes Format im Moment nicht mehr ganz zugeschnitten. Bei den großen Marathons geht es eben manchmal eine Stunde nur Berg hoch.

Weber_Stiebjahn_Schelb_Visnovsky_RBG19_Etappe2_by-Goller
Sascha Weber macht „Ramba-Zamba“, hier vor Simon Stiebjahn, Julian Schelb und Tomas Visnovsky ©Erhard Goller

So erreichten Schelb und Stiebjahn gemeinsam das Zielgelände und der Deutsche Marathon-Meister konnte sich im Sprint durchsetzen.

Stiebjahn fuhr in der gleichen Sekunde über die Ziellinie, so dass er am Samstag im Gelben Trikot des Gesamtführenden in das zehn Kilometer lange Einzelzeitfahren am Feldberg gehen wird. Mit nur einer Sekunde Vorsprung.

Schelb: Beim Zeitfahren wird’s schwierig

„Ich habe mich heute sehr gut gefühlt, noch besser als gestern und habe an jedem Berg gezogen. Wenn es morgen noch besser geht, ist gut“, sagte Schelb mit einem Schmunzeln. „Allerdings muss ich morgen sehen, wie explosiv ich auf so einer kurzen Distanz noch bin, das wird eher schwierig.“

Simon Stiebjahn sah sich selbst etwas stärker als am Tag zuvor. „Das war auch nötig, denn heute wurde eigentlich immer Tempo gemacht. In der ersten Stunde hatten wir einen 32er-Schnitt, trotz Bergen, das war schon brutal schnell“, konstatierte der Titelverteidiger.

Tomas Visnovsky kam mit 28 Sekunden Differenz ins Ziel und meinte: „Es war schnell heute, die Beine haben ganz schön weh getan.“

Martin Frey verlor als Tages-Sechster 7:40 Minuten. Caleb Kieninger (BQ Cycling) bot erneut eine starke Vorstellung, setzte sich aus der Verfolgergruppe ab und wurde mit 8:59 Minuten Rückstand Siebter noch vor Simon Schneller (Team Bulls, +10:54), der konstatierte, dass er „noch nicht wieder die Form“ habe „wie vor drei, vier Wochen.“

 

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com