Roc Marathon Houffalize: Premieren-Sieg für Simon Stiebjahn
Schelb und Frey in den Top Fünf – Stefanie Dohrn auf dem Damen-Podest
Zum ersten Mal in seiner Karriere hat Simon Stiebjahn ein Rennen der UCI Marathon-Serie gewonnen. Im belgischen Houffalize siegte der Biker vom Team Bulls nach 83 Kilometern vor dem Niederländer Robert de Nijs und Sören Nissen aus Luxemburg. Mit Martin Frey und Julian Schelb landeten zwei weitere Deutsche auf den Plätzen vier und fünf. Bei den Damen stand Ariane Lüthi vom Team Spur ganz oben auf dem Podest, Stefanie Dohrn (Embrace the World) wurde Dritte.
Sieben Grad und Regen, die Bedingungen waren in den Ardennen wie gemacht für Simon Stiebjahn. Er liebt matschige Rennen.
Relativ früh bildete sich eine fünfköpfige Gruppe mit Simon Stiebjahn, dessen Bulls-Teamkollegen Martin Frey, Robert de Nijs, Sören Nissen, sowie dem Münstertäler Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr).
Bei Kilometer 35 von 83 flog das Quintett auseinander und Simon Stiebjahn marschierte gemeinsam mit de Nijs auf und davon. „Bei Kilometer 50 habe ich dann attackiert und konnte mich lösen“, beschreibt Simon Stiebjahn die Entscheidung.
Trainingseindrücke bestätigt
Die verbleibenden 30 Kilometer fuhr er solo in 3:41:22 Stunden zu seinem ersten Sieg in der UCI Marathon Serie. „Auch wenn man realistisch einschätzen muss, dass das Rennen nicht so gut besetzt war wie voriges Jahr, aber es bestätigte mir die Trainingseindrücke und den Leistungstest. Gewinnen muss man erst mal und das erste Mal ein Rennen der Marathon-Serie zu gewinnen, das ist schon was Besonderes“, jubelte Stiebjahn über den Erfolg, den er nach 2400 Höhenmetern 1:45 Minuten vor de Nijs und 2:34 vor Nissen.
Nach dem enttäuschenden Resultat bei der EM hatte ihm in der Vorwoche ein Leistungstest noch mal bestätigt, dass seine körperliche Verfassung prinzipiell stimmt.
Frey: Ein geiles Ergebnis
Hinter Stiebjahn und Nijs fuhren Martin Frey und Julian Schelb an dritter und vierter Position und es schien auf einen deutschen Zweikampf um Rang drei hinaus zu laufen.
Doch dann tauchte auf einmal Sören Nissen von hinten auf und zog gleich durch. Schelb fiel zurück, Frey konnte noch eine Zeit lang dran bleiben, verlor dann aber doch noch den Kontakt.
Am Ende überquerte er 1:17 Minuten nach Nissen die Ziellinie mit 3:51 Minuten Rückstand auf Stiebjahn (3:41:22). „Es war heute nicht ganz so gut wie vorige Woche bei der EM. Klar ist schade, dass ich so knapp ein Podest verpasst habe, aber Platz vier bei einer UCI Marathon Serie, das ist ein geiles Ergebnis“, kommentierte Frey.
Bettinger und die Geburtstagsüberraschung
Julian Schelb erreichte das Ziel als Fünfter (+6:36). „Ich bin mega zufrieden“, kommentierte Schelb. „Letzte Woche konnte ich wegen meiner Allergie noch nicht mal an Rennen fahren denken. Für das erste Mountainbike-Rennen diese Saison ist das wirklich gut.“
Matthias Bettinger (Lexware MTB Team) war an seinem 34. Geburtstag gar nicht gut ins Rennen gekommen und brauchte eine Stunde, ehe sich der Knoten in den Beinen löste. Gruppe um Gruppe konnte er sich nach vorne arbeiten. Allerdings war sich Bettinger überhaupt nicht bewusst, um welchen Platz er eigentlich fuhr.
„Ich war dann sehr überrascht, als es der achte Platz wurde. Gefühlt war es ein 20. Deshalb bin ich sehr zufrieden.“ Mit 8:41 Minuten Rückstand auf seinen Hochschwarzwälder Kumpel Stiebjahn konnte er die Ziellinie überqueren und die Korken also nicht nur wegen seinem Geburtstag knallen lassen.
Damen: Plätze drei und vier für zwei Deutsche
Bei den Damen eroberte mit Stefanie Dohrn eine Deutsche das Podest. Gegen die EM-Dritte Ariane Lüthi war kein Kraut gewachsen. Die Schweizer gewann das Rennen in 4:33:48 Stunden mit 6:25 Minuten Vorsprung auf die Norwegerin Hildegunn Hovdenak.
Dahinter gelang es Stefanie Dohrn bei den widrigen Bedingungen den dritten Platz auf dem Podest zu erobern. Die Bergisch-Gladbacherin fuhr 15:47 Minuten nach der Siegerin über die Ziellinie und verwies damit Kim Anika Ames vom Team Herzlichst Zypern auf Rang vier (+17:42).
Daniela Schütt aus Simmerath wurde Siebte.