Rothaus Bike Giro#2: Stiebjahn ballert auf und davon
Herren: Titelverteidiger gewinnt zweite Etappe vor Matous Ulman
Simon Stiebjahn hat auf der zweiten Etappe des Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald seinen zweiten Etappensieg gefeiert. Er gewann auf den 59 Kilometern mit Start und Ziel am Feldberg mit 1:02 Minuten Vorsprung auf den Tschechen Matous Ulman und 4:41 Minuten vor dem überraschend starken Simon Schneller. Stiebjahn baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 2:07 Minuten gegenüber Ulman aus, der jetzt Zweiter ist.
Bei der ersten Verpflegungsstelle in Todtnau bei Kilometer 25,5 lagen noch acht Fahrer mehr oder weniger zusammen. An achter Stelle war Luca Schwarzbauer von Lexware mit 24 Sekunden Rückstand unterwegs.
Simon Stiebjahn (Team Bulls) übernahm im folgenden Anstieg sofort die Initiative und „ballerte“ (Sascha Weber) in den vier Kilometer langen Berg hinein. „Ich habe gemerkt, dass Julian (Schelb) Probleme hat und habe gleich durchgezogen, bin aber nicht hundert Prozent gefahren“, erklärte Stiebjahn im Ziel.
Das erlaubte Matous Ulman (Ceska Sporitelna-Accolade) aufzuschließen. Der Tscheche blieb Stiebjahns Begleiter bis zum letzten Anstieg, den das Duo bereits mit zweieinhalb Minuten Vorsprung auf drei Verfolger in Angriff nahm.
„Ich habe gemerkt, dass ich am Berg stärker bin, wollte aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht alleine sein“, berichtete Stiebjahn, „es waren ja noch 25 Kilometer zu fahren. Auf dem Flachstück hat mir Matous dann auch geholfen.“
Stiebjahn setzt alles auf eine Karte
Mit dem Teamwork war es dann am letzten Anstieg von Menzenschwand hinauf zum Caritashaus in Richtung Ziel am Seebuck aus. „Ich habe dann alles auf eine Karte gesetzt und bin glücklich, dass es geklappt hat“, erklärte Stiebjahn. Er brachte schließlich noch über eine Minute Vorsprung mit ins Ziel.
Matous Ulman zeigte sich mit seinem zweiten Rang durchaus zufrieden. „Ich bin auf den zweiten Platz der Gesamtwertung nach vorne gerutscht“, meinte der Sechste des Auftakt-Zeitfahrens. „Ich hatte am Ende mit Krämpfen zu tun, aber Simon war der Stärkere“, so Ulmann.
Simon Schneller: Ein super Tag für uns
Aus der dreiköpfigen Verfolgergruppe konnte sich überraschend Simon Schneller (Team Bulls) durchsetzen. Der U23-Fahrer ließ am Anstieg nach der Verpflegungszone Menzenschwand sowohl Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) als auch Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) hinter sich und schob sich ddamit auch auf Gesamtrang drei.
„Ich dachte, ich kann eigentlich einen höheren Rhythmus fahren und ich konnte es durchziehen“, so Schneller. „Das war ein super Tag für uns.“
Ob er jetzt den Podest-Platz in der Gesamtwertung verteidigen will? Schneller grinste und sagte in der ihm eigenen, ruhigen Art: „Vor dem Start war das kein Gedanke. Schauen wir mal was die beiden Tage noch bringen.“
Schelb und Brandl die „Verlierer“
Julian Schelb wurde Vierter (+5:50). „Ich habe Stiebi direkt fahren lassen, weil ich schon am Stübenwasen gemerkt habe, dass es schwer wird. Da hat Stiebi auch schon mal Druck gemacht und ich wusste, wenn ich da mitgehe, dann reicht das nicht bis ins Ziel“, konstatierte der Münstertäler, der beim Prolog noch Dritter war.
Der Auftakt-Zweite Max Brandl war bis Todtnau in der Spitzengruppe, musste die Konkurrenz dann aber gleich abreißen lassen. „Die steilen Aufstiege haben ziemlich Körner gezogen“, bekannte der Deutsche U23-Meister von Lexware, der als Tages-Zehnter mit 11:48 Minuten Rückstand wohl alle Chancen auf einen Podiums-Platz in der Gesamtwertung verloren hat.