SM Gränichen: Achter Titel für Nino Schurter
Mathias Flückiger und Florian Vogel auf den Plätzen – Colombo erneut U23-Meister
Bei den Schweizer Meisterschaften in Gränichen hat Weltmeister Nino Schurter wieder Stärke demonstriert und sich seinen achten Schweizer Meistertitel in der Elite geholt. Er entthronte Titelverteidiger Mathias Flückiger mit 1:08 Vorsprung. Bronze ging an Florian Vogel (+1:26). U23-Gold kassierte Top-Favorit Filippo Colombo.
Nino Schurter macht bereits in der Anfangsphase Druck. Mit vier Sekunden Vorsprung auf vier Verfolger ging er in die zweite von sieben Runden. Mathias Flückiger, der erwartet schärfste Konkurrent, traute sich zu im Asphalt-Anstieg nach Start und Ziel die Lücke zu Schurter zu schließen.
Gemeinsam zog das Duo fortan gemeinsam der Konkurrenz mehr und mehr davon. In der vorletzten Runde attackierte Schurter an diesem ersten Anstieg, Flückiger ging mit. Doch am nächsten Anstieg schien er mit dem Tempo des Weltmeisters seine Mühe zu haben und als Schurter zum dritten Mal die Pace erhöhte, da war der Widerstand von Flückiger gebrochen. Schurter zog auf und davon und hatte am Ende sogar 1:08 Minuten Vorsprung auf den Titelverteidiger.
„In der zweiten Runde musste ich leiden, dass ich dran bleiben konnte, aber dann habe ich mich immer besser an die Hitze gewöhnt“, erklärte Schurter. „Ich habe dann versucht ihn mit Attacken zu zermürben.“
Wie wichtig ihm der achte Schweizer Meister-Titel in der Elite ist? „Sehr wichtig“, so Schurter im Live-Interview mit Christian Rocha. „Ich bin nicht so gut ins Jahr gestartet, wie auch schon, hatte ein paar Rennen, die nicht so gut war. Letzte Woche ging es schon gut und das hier zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“
Mathias Flückiger: Taktik nicht aufgegangen
Mathias Flückiger wusste im ersten Moment nicht, wie er seine Silbermedaille bewerten sollte und ließ dann das Rennen aus seiner Sicht Revue passieren. „Die ersten drei Vierte vom Rennen habe ich mich super stark gefühlt, aber dann ist die Energie ausgegangen. Wahrscheinlich hat das mit der Hitze zu tun. Meine Taktik eine hohe Pace zu fahren ist nicht ganz aufgegangen, aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung und habe mein Bestes gegeben. Nino ist heute der Stärkere gewesen.“
Hinter dem Spitzenduo kristallisierte sich eine weitere Paarung heraus, die um Bronze kämpfte. Florian Vogel (KMC Ekoi Orbea) duellierte sich mit Matthias Stirnemann (Möbel Märki), beide übrigens für den gastgebenden RC Gränichen fahrend.
In der Schlussrunde konnte Vogel seinen Klub-Kameraden im ersten Anstieg distanzieren und hatte offenbar noch Reserven im Köcher. Mit 1:26 Minuten Rückstand holte sich der 37-Jährige Bronze, Stirnemann kam weitere 26 Sekunden zurück auf Rang vier.
Europameister Lars Forster (Scott-Sram) gab das Rennen in der fünften Runde auf, nachdem er nach vier Runden noch an siebter Stelle gelegen hatte.
U23: Colombo zum Dritten
Auch in seinem letzten U23-Jahr hat Filippo Colombo (BMC Racing) den Schweizer Meister-Titel gewonnen. Der U23-Weltcupsieger von Albstadt gewann 33 Sekunden vor Joel Roth (SNV Racing Team), den er in der vorletzten distanzieren konnte.
„Im zweiten Teil des langen Anstiegs habe ich voll attackiert und dann war ich alleine. Am Beginn hatte ich nicht so ein top Gefühl, aber dann ging es besser“, erklärte Colombo.
Auch Vital Albin (Thömus RN) war Teil der dreiköpfigen Spitzengruppe gewesen, doch er verlor nach Colombos Attacke deutlich an Boden, so dass Junioren-Weltmeister Alexandre Balmer (Scott) bei seiner ersten Schweizer Meisterschaft in der U23 gleich zu einer Medaille kam (+0:51).