Tankwa Trek: Stiebjahn und Huber triumphieren
Fumic und Avancini mit zwei Etappensiegen und zweimal im Pech
Simon Stiebjahn und Urs Huber konnten das viertägige Etappenrennen Momentum Health Tankwa Trek in Südafrika für sich entscheiden. Das Duo vom Team Bulls gewann vor David Nordemann/Sebastian Carstensen Fini und Tristan de Lange/Alexander Miler aus Namibia. Die Titelverteidiger Manuel Fumic und Henrique Avancini hatten zweimal großes Defektpech, so dass auch zwei Etappensiege nichts mehr nützten. Sie wurden Gesamt-Achte hinter Karl Platt und Alban Lakata.
Für Manuel Fumic und Henrique Avancini war die Hoffnung den Gesamtsieg bereits nach der ersten Etappe erledigt. Es gab auf dem 24,5 Kilometer langen Kurs in Kaleo viele Defekte und Stürze. Auch Urs Huber und Simon Stiebjahn verzeichneten zwei Hinterrad-Platten. Doch den Deutschen und den Brasilianer von Cannondale erwischte es am schlimmsten.
Sie lagen gemeinsam mit David Nordemann/Sebastian Carstensen Fini (CST PostNL Bafang) in Führung, als Fumic mit dem Vorderrad einen Stein erwischte, der an sein Kettenblatt spritzte. So stark, dass das Kettenblatt sich fast von der Kurbel gelöst hätte. Es hätte keine Möglichkeit gegeben, das zu reparieren, erklärte Avancini.
Also musste Fumic die verbleibenden elf Kilometer laufen, bzw. von seinem Teamkollegen geschoben werden.
Eine halbe Stunde verlor das Duo auf die Etappensieger Nordemann/Fini. Bei denen stürzte Nordemann zwar sechs Kilometer vor dem Ziel, doch es reichte, um mit 35 Sekunden Vorsprung auf Maxime Marotte/Grant Ferguson (Cannondale 2) zu gewinnen.
Stiebjahn und Huber am Witzenberg auf und davon
Auch am zweiten Tag waren Fumic und Avancini vorne raus, doch wieder stoppte sie ein Defekt. Dafür kamen Simon Stiebjahn und Urs Huber auf den 84 Kilometern immer besser ins Rollen. Am Witzenberg fuhren sie einen Vorsprung heraus und ließen sich dann nicht mehr bremsen. Der Schwarzwälder und der Schweizer gewannen die Etappe, 1:02 Minuten vor David Nordemann/Sebastian Carstensen Fini.
1:02 Minuten hatte ihr Rückstand vom ersten Tag betragen, so dass sie mit nur 75 Tausendstel Vorsprung ins Gelbe Trikot schlüpften.
An diesem zweiten Tag wurden Fumic/Avancini nach einem weiteren Defekt Tages-Sechste, am Dritten kamen sie endlich durch. und die Konkurrenz ließ sie auch gewähren. Aus einer drei Teams starken Spitzengruppe fuhren sie nach etwa 50 Kilometern davon und siegten mit 3:28 Minuten Vorsprung auf Urs Huber und Simon Stiebjahn, die damit ihre knappe Gesamtführung ausbauen konnten.
Hilfe am Merino Monster
Dabei hatten sie am „Merino Monster“, einem 20 Kilometer langen Anstieg, hervorragende Unterstützung durch ihre jungen Teamkollegen Simon Schneller und Martin Frey. So verloren Nordemann und Fini den Anschluss, kamen in der Abfahrt noch mal heran, doch im Kampf um den zweiten Tagesrang brachte ein Reifendefekt von Carstensen Fini, fünf Kilometer vor dem Ziel, die Entscheidung zugunsten des Bulls-Duos, das den Vorsprung auf knapp zwei Minuten ausbauen konnte.
Auch am letzten Tag (89 Kilometer) dominierten Fumic und Avancini. Dahinter ließ Bulls aber nichts mehr anbrennen. Nur kurz gerieten Huber und Stiebjahn ins Schwitzen, als sie sich auf einer Abfahrt einen Defekt einhandelte. „Zum Glück kurz vor der Technischen Zone“, so Stiebjahn. Sie konnten rasch wechseln und mit ihrem Backup-Team Martin Frey/Simon Schneller das Rennen fortsetzen.
Die beiden Youngster eroberten hinter der Cannondale-Paarung schließlich den verdienten zweiten Etappenplatz (+2:12) und vor Huber/Stiebjahn (+2:12), die sich mit 3:31 Minute Vorsprung auf Nordemann/Fini zum Gesamtsieger kürten.
„Meine Verfassung passt so weit, aber für das Cape Epic liegt noch etwas Arbeit vor mir“, kommentierte Simon Stiebjahn seinen ersten Erfolg beim Tankwa Trek.
Fumic: Trotzdem zufrieden
Für Manuel Fumic und Henrique Avancini reichte es trotz der zwei Etappensiege nur zu Platz acht (+26:17).
„Das war Pech an den ersten beiden Tagen“, meinte Fumic, zog aber dennoch Positives aus den ersten vier Wettkampftagen. „Wir konnten uns an allen vier Tagen vom Feld absetzen. Hätte, wäre, wenn.., das zählt natürlich nicht. Aber ich bin trotzdem zufrieden, weil es gut war vor dem Cape Epic mit Henrique noch mal ein Rennen zu fahren“, kommentierte er. Und im Blick auf seine anstehende letzte Saison: „Im Vergleich zum letzten Jahr bin ich viel besser über den Winter gekommen. Ich bin nicht krank geworden und das Training lief super.“
Schneller zu schnell: Halbe Stunde Penalty
Stark verkaufte sich auch das junge Bulls-Duo Frey/Schneller. Der deutsche U23-Meister zeigte am Berg eine bemerkenswert gute Vorstellung. Es reichte allerdings nur zu Platz elf in der Gesamtwertung (+40:59), weil Schneller zugunsten seiner Teamkollegen Huber/Stiebjahn am Merino Monster mehr als zwei Minuten vor Frey die Zwischenzeitmessung passierte. Eine halbe Stunde Penalty gab es dafür. Ohne diese Zeitstrafe wären sie Vierte geworden, noch vor ihren Teamkollegen Karl Platt/Alban Lakata, die mit 21:04 Minuten Differenz Gesamtrang sieben belegten.
„Bei mir lief es deutlich besser als erwartet und von Tag zu Tag besser. Ich war von Weihnachten bis Mitte Januar krank“, erklärte Martin Frey. Und mit Blick auf seinen Teamkollegen Simon Schneller: „Er ist auf einem extrem hohen Niveau. Über den Winter hat er noch mal einen riesigen Schritt gemacht. Er hätte hier jeden Tag vorne mitfahren können.“