Terpstra und Fini gewinnen in Zadov

Georg Egger wird Fünfter, Elisabeth Brandau Achte

Bei heißen Temperaturen im tschechischen Zadov konnten sich Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) und Sebastian Fini Carstensen (CST Postnl Bafang MTB Racing Team) durchsetzen. Obwohl Terpstra bereits die vergangenen beiden tschechischen Rennen in Město Touškov und Stupno gewonnen hatte, überraschte sie ihr Sieg. „Heute morgen habe ich mich nicht so gut gefühlt“, sagte die Niederländerin, die im Bayrischen Waldsassen lebt. Doch genau diese Unsicherheit sei womöglich ihr Glück gewesen. Nach dem Start hielt sie sich im Feld der Konkurrentinnen bedeckt, Alessandra Keller (Thömus)  führte zunächst sicher. Erst als Terpstra beobachtete, dass die Führende Keller zu kämpfen hatte, startete sie die entscheidende Attacke in der vierten von fünf Runden und siegte mit einer Zeit von 1:13:30. Trotz 1:14 Minuten Rückstand zeigte sich auch Keller glücklich: „Ich konnte leider das Tempo von Anne nicht mitgehen. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, vor allem mit meiner technischen Leistung. Ich hatte quasi keine Fehler.“ Dritte wurde Yana Belomoina vom CTS PostNL Bafang MTB Racing Team (+1:35) vor Annika Langvad (Specialized, +1:55).

Anne Terpstra (Ghost) siegt in kurzen 1:13 Stunden
Anne Terpstra (Ghost) siegt in kurzen 1:13 Stunden

Elisabeth Brandau (EB Racing) kam auf Platz Acht ins Ziel (+03:11). Sie hatte mit der Hitze zu kämpfen und verpasste eine Flasche, weshalb ihr gegen Ende des Rennens die Krauf ausging und sie den Sprint gegen Maja Wloszczowska verlor. „Hinten raus war ich einfach schwarz“, gab sie zu Protokoll. Nadine Rieder vom Rotwild Factory Team wurde 11, die Schwestern Antonia und Leonie Daubermann kamen auf Rang 20 und 22 ins Ziel.

Ronja Eibl (Alpecin-Felix) wurde 24. Nachdem sie bei den Rennen in Mesto Tuskov und Leukerbad ihre Form nicht abrufen konnte, verordnete ihr der Bundestrainer Peter Schaupp drei Wochen Ruhe. Die brachten ihre Leistung nicht zurück – sie kam auf Rang 24 ins Ziel. Dementsprechend geknickt zeigte sie sich nach dem Rennen. Ihr Auftrag war zwar, einfach Spaß zu haben, doch „das gelingt halt nicht so gut, wenn man gewohnt ist, vorne mitzufahren“.

Bemerkenswert im Rennen der Damen war außerdem, dass die Siegerin der Juniorinnen-Kategorie Mona Mitterwallner zwischen den ersten zehn Damen fuhr – und das, obwohl die Nachwuchsfahrerinnen mit einer Minute Abstand gestartet waren.

Dänen Fini und Andreassen stark

Sebastian Fini siegt im Sprint vor seinem Landsmann Simon Andreassen
Sebastian Fini siegt im Sprint vor seinem Landsmann Simon Andreassen

Im Rennen der Herren setzte sich früh im Rennverlauf eine Vierergruppe ab, die die Ränge 1-4 unter sich ausmachten: der spätere Sieger Sebastian Fini (1:27:35), Simon Andreassen (Specialized, +0:01), Ondrej Cink (Kross Racing Team, +0:15) und Gerhard Kerschbaumer (Torpado Ursus, +0:26). Andreassen zeigte sich stark und führte die Gruppe über große Teile des Rennens an. Doch die Attacke seines dänischen Landsmannes Fini kurz vor dem letzten Downhill konnte er nicht mithalten. Fini bog als Führender in die Zielgerade ein und entschied das Rennen für sich.

Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) versuchte sich zwar in der zweiten Runde noch an einer Attacke, die den Anschluss bringen sollte, doch erfolglos. „Die waren einfach zu schnell“, kommentierte er seinen Versuch. Er war das restliche Rennen allein unterwegs und finishte eine Minute hinter Kerschbaumer. Dennoch zeigte er sich zufrieden mit seinem Resultat. „Ich habe mich seit langem endlich mal wieder verbessert“, sagte er im Ziel.

Hinter ihm kam Julian Schelb (Stop & Go Marderabwehr) als Sechster (+1:24) ins Ziel. „Ich wollte eigentlich Top Ten fahren“, strahlte er. Die Startphase gelang Schelb gut und er reihte sich gleich auf Position 7 ein. Kurz vor Schluss konnte er die Tschechen Jan Vastl und Jan Skarnitzl, mit denen er eine Gruppe bildete, abschütteln und sich Position Sechs sichern.

Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) feierte beim Rennen in Zadov seine Post-Corona-Premiere. „Das habe ich aber ein bisschen in den Sand gesetzt heute“, sagte er zu seinem 15. Platz. „Aber ich stecke jetzt nicht den Kopf in den Sand.“ Martin Gluth (Maloja Pushbikers MTB) wurde 17. Alex Bregenzer belegte Platz 20.

Zu den Ergebnissen aller Kategorien geht es hier.

Interviews Armin M. Küstenbrück

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