UCI will Olympia-Qualifikations-Prozess stoppen

Stand zum 3. März soll über die Zahl der Startplätze entscheiden

In einer Pressemitteilung verkündet der Radsport-Weltverband UCI am heutigen Sonntag Maßnahmen, die auf die Reisebeschränkungen respektive den Ausfall von Wettkämpfen wegen der Verbreitung des Corona-Virus reagieren. Zum Beispiel wird dem Internationalen Olympische Komitee (IOC) vorgeschlagen das Nationenranking rückwirkend zum 3. März zu stoppen.

 

Seit die Welle der Absagen über die Sportwelt hereingebrochen ist, hat man sich natürlich auch im Lager der Mountainbiker Gedanken gemacht, was wohl aus dem Nationenranking wird, das für die Zahl der Startplätze bei den olympischen Spielen in Tokio entscheidend ist.

Die deutschen Herren und die deutschen Damen liegen aktuell auf dem siebten Rang, für den es noch je zwei Startplätze geben würde. Auf Platz acht sind es bei den Männern die Tschechen, bei den Damen die Italienerinnen, die nur einen Startplatz bekommen würden. Der Qualifikations-Prozess der Mountainbiker dauert bis zum 27. Mai, der Weltcup in Nove Mesto wäre die letzte Möglichkeit Punkte zu holen. Und im Übrigen auch die letzte Chance für die deutschen Mountainbiker die individuelle Olympia-Norm zu erfüllen – sofern die Spiele unter den fünf Ringen im Juli überhaupt stattfinden.

Über eine Absage gibt es aus Tschechien noch keine Nachrichten, doch die EM in Graz eine Woche vorher wurde bereits verschoben (siehe auch unten). Und vorher werden nach aktuellem Stand kaum noch Rennen ausgetragen.

Aufgrund der wochenlangen Wettkampf-Pause, die mit Absagen vor einer guten Woche begann, und den Reisebeschränkungen, die von einzelnen Ländern bereits ausgesprochen wurden, hat die UCI dem zuständigen IOC vorgeschlagen die Qualifikationsperiode rückwirkend am 3. März enden zu lassen.

Bis dahin hätte es keine Beschränkungen gegeben. Im Falle der Cross-Country-Disziplin sind bis zu diesem Zeitpunkt immerhin 85 Prozent der Wettkämpfe, die für die Qualifikation relevant sind, gelaufen. Die Qualifikationsperiode hat ja schon Ende Mai 2018 begonnen.

„Die ursprünglichen Perioden beizubehalten, würde in Ungerechtigkeiten zwischen den Nationen führen. Damit (mit dem Vorschlag) sichert der Verband die Integrität der Athleten und die Gleichbehandlung aller Nationen“, heißt es in der Pressemitteilung. Ein alternativer Kalender sei im Blick auf die sich ständig verändernde Situation aktuell zu unsicher.

 

Weltrangliste erst mal drei Wochen eingefroren

Abgesehen davon, dass die UCI vorschlägt, alle Radsport-Events in, von der Welt-Gesundheitsorganisation WHO ausgewiesenen, Risiko-Gebieten abzusagen, werden auch alle Ranglisten im UCI-Kalender vom heutigen 15. März an bis mindestens zum 3. April suspendiert. Mit diesem „Einfrieren“ der Punkte will man die Gleichheit für alle Athleten bewahren.

Es könnte natürlich auch sein, dass diese Periode noch ausgedehnt wird.

Was die Verlegung von Events angeht, werde die UCI zu einem späteren Zeitpunkt mögliche Neuzuweisungen von Daten bekannt geben. Im Blick auf die Möglichkeiten, die der UCI-Kalender bietet, aber ohne jegliche Garantien.

Daraus könnte man ableiten, dass auch das neue Datum der Europameisterschaften in Graz Anfang September noch nicht sicher ist. Im UCI-Kalender steht jedenfalls noch das alte Mai-Datum, wie auch beim europäischen Verband UEC noch keine Verlegung vermerkt ist.

 

 

 

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com