Weltcup Albstadt: Ein Duell – oder doch nicht?

Nino Schurter und Mathieu van der Poel gelten am Sonntag als Favoriten, aber..

Das Herren-Rennen des Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcup in Albstadt könnte auf ein Duell zwischen Weltmeister Nino Schurter und Mathieu van der Poel hinaus laufen. Dass diese beiden Kontrahenten den Sieg im Cross-Country-Rennen unter sich ausfahren, ist aber keine ausgemachte Sache. Da könnten sich auch noch andere Kandidaten einmischen.

 

Das Short Track-Rennen war ein Vorgeschmack, aber in das Duell zwischen Nino Schurter (Scott-Sram) und Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) mischte sich mit Lars Forster ein zweiter Schweizer ein. „Meiner Meinung nach hat der Short Track nicht viel mit dem Cross-Country am Sonntag zu tun, das habe ich schon vergangenes Jahr gesagt.“ Der das aussprach war ausgerechnet der Sieger Mathieu van der Poel.

Dass er dem vierten Short Track-Erfolg gerne auch seinen ersten Cross-Country-Weltcupsieg folgen lassen würde, davon darf man dennoch ausgehen. Und dass er das Potenzial dazu hat, davon auch.

Der Alleskönner beendete im Februar eine Cyclo-Cross-Saison, in der ihm in 32 UCI-Rennen 32 Siegen gelangen, darunter der bei der WM und der EM. Dann folgten im Frühjahr faszinierende Auftritte bei einigen Straßenklassikern, mit dem Sieg beim Amstel Gold Race als krönenden Abschluss.

Jetzt steht ein Cross-Country-Weltcupsieg auf der Abschussliste des Superstars. Den würde Nino Schurter natürlich gerne verhindern. Der siebenfache Weltmeister machte nach dem Short Track einen aufgeräumten Eindruck, sprach von sehr guten Beinen und strahlte Zuversicht aus.

 

Albstadt ist nicht mein Lieblingskurs, aber…

Und schließlich hat er die Marke 33 im Hinterkopf. Drei Siege fehlen Schurter noch zur Rekordmarke von Julien Absalon.

„Albstadt ist nicht mein Lieblingskurs“, sagt Schurter. „Aber ich bin da immer gut gefahren.“ Ja genau, die letzten drei Jahre gewonnen und davor zweimal Zweiter.

Ob es wirklich auf ein Duell zwischen Schurter und van der Poel hinaus läuft? Da mag auch einiges vom Wetter abhängen, denn am Sonntag könnte es Gewitter geben.

Ein Matschrennen wäre für den Cyclo-Cross-Weltmeister vermutlich kein Nachteil, aber auch nicht für Lars Forster (Scott-Sram). Der hat nicht erst am Freitagabend bewiesen, dass er noch mal einen Schritt nach vorne gemacht hat. Da erwächst Nino Schurter vielleicht im eigenen Rennstall die schärfste Konkurrenz.

Mathias Flückiger (Thömus RN Swiss Bike Team), der für so flache Kurse wie beim Short Track eigentlich nicht geschaffen ist wurde aber Sechster und bot Schurter vorige Woche in Solothurn bis zum Schluss Paroli. Auch er könnte am Sonntag ein Wörtchen mitreden.

Marathon-Weltmeister Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) ist auch nicht zu vernachlässigen. „Ich werde bei großen Rennen vorne mitmischen können. Die Vorbereitung auf die Saison ist besser als jemals zuvor“, sagt der Brasilianer voraus. Den Short Track prägte er mit landete er auf Platz fünf

Die Franzosen Stephane Tempier (Bianchi Countervail) und Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing) haben ebenfalls Ambitionen, sie fahren beide bereits seit Jahren vorne mit, haben aber noch keinen Weltcup gewonnen.

Vize-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer (Torpado-Ursus) sieht sich selbst noch nicht ganz so weit, um schon jetzt den Widersacher für Nino Schurter zu spielen, so wie er es in der zweiten Saisonhälfte 2018 war.

Manuel-Fumic_WC19_Albstadt_Short-Track_men_by-Traian-Olinici.
Manuel Fumic ©Traian Olinici

Fumic: Muss meine Erwartungen runter schrauben

„Es geht mir seit Mitte letzter Woche viel besser, ich bin froh auf Normalbetrieb zu sein. Aber auf der Strecke habe ich natürlich viel liegen lassen. Am Anfang der Saison war Albstadt als ein zweiter Höhepunkt gedacht, aber nun muss ich meine Erwartungen runter schrauben. Ich bin trotzdem ganz entspannt, hilft ja nichts“, erklärte Fumic im Vorfeld des Weltcups.

Der Cannondale-Fahrer muss versuchen ein kluges Rennen zu fahren und hoffen auf der Distanz den einen oder anderen Fahrer einzusammeln. Die Leistungsspitzen kann er aktuell noch nicht abrufen und damit auch keine Attacken mitgehen.

Was Georg Egger (Lexware) zu leisten imstande ist, muss sich zeigen. Am Freitag im Short Track war noch etwas Sand im Getrieben, vielleicht aber nach einer gerade überstandenen Erkältung bei diesem intensiven Renngeschehen auch nicht ganz verwunderlich.

Auf jeden Fall startet Egger aus der vierten Startreihe, womit seine Ausgangsposition so gut ist wie noch nie.

 

 

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com