Weltcup Les Gets: Brandau fährt im Short Track aufs Podest

Kate Courtney siegt vor Pauline Ferrand Prevot

Beim Weltcup Les Gets hat Elisabeth Brandau (Radon EBE Racing) Short Track – Wettbewerb den dritten Platz belegt. Die Deutsche Meisterin schlug Jolanda Neff (Trek Factory XC) im Sprint. Der Sieg ging an Kate Courtney (Scott-Sram) vor Pauline Ferrand Prevot (Canyon Factory Racing).

Es war ein hauchdünnes Finale um Rang drei. So eng, dass Elisabeth Brandau im Ziel zwar völlig kaputt zu Boden sank, da aber noch davon ausging, dass sie Vierte geworden war.

Jolanda Neff indes war sicher: „Ich bin Vierte geworden.“

Ein Strahlen entstand in Brandaus Gesicht, als ihr die Offiziellen klar machten, dass sie mit sieben Sekunden Rückstand auf Siegerin Kate Courtney (19:30) aus den USA und zeitgleich mit Pauline Ferrand Prevot zum ersten Mal in ihrer Karriere auf dem Weltcup-Podest stand.

Sie gab Interviews, wurde von den U23-Fahrerinnen aus dem Nationalkader herzlich umarmt und verteilte großzügig ihre Blumen.

Dabei ging es wieder gar nicht gut los für die Schönaicherin. Am Start kam vor ihr Pauline Ferrand Prevot nicht in die Klickpedale und schon Brandau fand sich erst mal an 25. Position wieder. „Ich musste um sie herumzirkeln“, erzählte Brandau, „das war mir aber auch egal.“

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Staubig war’s: Eva Lechner, Elisabeth Brandau und Alessandra Keller (oben) ©Traian Olinici

Es war trocken auf den Wiesen an dem Skihang in Les Gets und es staubte mächtig. „Ich glaube deshalb wurde nicht so schnell gefahren und ich habe versucht mich aus dem Staub heraus zu halten“, so Brandau.

Sie verbesserte sich bis auf Position 13 und als es zu Beginn der vierten Runde von sieben Runden in den Anstieg hinein ging, da zog Brandau an der ganzen Gruppe vorbei und setzte sich an die Spitze.

Brandau glaubt, es wäre eine Runde weniger

Sie diktierte das Tempo zwei Runden lang, ehe Kate Courtney die Spitze übernahm und zu Beginn der vorletzten Runde die entscheidende Attacke setzte. Brandau konnte nicht reagieren und es tat sich eine Lücke von drei Sekunden auf, die bis ins Ziel auf sieben Sekunden anwuchs. Courtney feiert den zweiten Short Track-Sieg in dieser Saison.

Dahinter übernimmt zu Beginn der Schlussrunde erst Jolanda Neff, dann Pauline Ferrand die Verfolgungsarbeit, Elisabeth Brandau kassiert zwei, drei Sekunden Lücke und es scheint auf Rang vier hinaus zu laufen.

Doch die 33-Jährige zeigt ihr großes Kämpferherz. Sie kommt bis zur letzten Kurve noch mal näher und sprintet mit Ferrand Prevot und Neff um die Plätze. Auf den letzten Metern schiebt sie ihr Rad an Europameisterin Neff vorbei zu ihrem bisher besten Weltcup-Ergebnis.

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Elisabeth Brandau verteilt ihre Blumen an Ronja Eibl (links), Kim Ames und Antonia Daubermann ©Erhard Goller

„Ich muss gestehen, dass ich dachte, es wäre eine Runde weniger. Als ich es gemerkt habe, dachte ich, hey Lisa, jetzt fahr’ einfach. Es tat schon sehr weh“, erklärte Brandau, „aber erst im Ziel ist das Ziel.“

„Ist natürlich schon cool, Dritte zu werden.“ Sie lachte. „So, jetzt gehen wir erst mal Eis essen“, sagte sie zu den drei U23-Fahrerinnen Ronja Eibl, Kim Ames und Antonia Daubermann.

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