Weltcup Mont Sainte Anne: Sprint-Weltmeisterin Alexandra Engen bleibt zuhause

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Erst mal keine großen Sprünge mehr: Alexandra Engen stellt ihr Wettkampf-Bike für unbestimmte Zeit in die Ecke ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Eliminator-Weltmeisterin Alexandra Engen macht eine Wettkampf-Pause. Drei Tage vor dem Weltcup-Sprint im kanadischen Mont Sainte Anne hat das Ghost Factory Racing Team eine entsprechende Pressemitteilung veröffentlicht. Die Österreichische Meisterin Lisi Osl ist trotz Bruch des Ellenbogenkopfs nach Nordamerika angereist.

In der Pressemitteilung heißt es, dass Alexandra schon im vergangenen Herbst mit Symptomen der Erschöpfung zu kämpfen hatte. Die sympathische Schwedin versuchte über den Winter Kraft zu tanken und der Einstieg in die Saison gelang ihr auch sehr gut. In Pietermaritzburg wurde sie im Cross-Country-Rennen Fünfte und in Cairns und Nove Mesto gewann sie jeweils den Eliminator Sprint.

Zwischendrin hörte man immer mal wieder Kommentare von ihr, aus denen man auf eine nicht optimale Verfassung schließen konnte. Doch bei solchen Resultaten – beim Weltcup in Nove Mesto war sie Siebte und bei der EM hätte sie ohne Stürze auch gewinnen können – schienen das nur Nuancen zu sein.

Pause mit unbestimmter Dauer
Dass sie vor gut einer Woche gegen Jenny Rissveds (Scott-Odlo) bei den Schwedischen Meisterschaften sowohl im Sprint als auch im Cross-Country nicht gewinnen konnte, muss man auch noch nicht als Hinweis auf eine verminderte Leistungsfähigkeit betrachten.
In der Pressemitteilung ist von einer „langen und harten Saison“ auf und neben dem Rad die Rede und dass „ihr Körper eine Pause“ benötige. Grund: „Eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung.“

Das klingt ähnlich wie schon die Erklärung von Olympiasiegerin Julie Bresset (BH Sr Suntour-KMC), die sich vor dem Weltcup-Rennen in Albstadt auch zurückgezogen hat. Sie will in Mont Sainte Anne ihr Comeback geben. Mentale Erschöpfungszustände sind bei Sportlern gar nicht so selten, nur werden sie häufig zu lange nicht ernst genommen.

Der Schritt muss Alexandra Engen schwer gefallen sein, denn sie gibt damit ihre Führung im Eliminator-Weltcup auf. „Ich war optimistisch und wollte es auf jeden Fall versuchen. Es lief ja auch gar nicht so schlecht. Es hat sich aber gezeigt, dass es zu viel für mich war. Egal wie viel Spaß es mir macht, Rennen zu fahren, ich muss jetzt meine Gesundheit an erste Stelle setzen. Ich werde eine Wettkampfpause einlegen müssen. Wenn ich mich besser fühle, kann es sein, dass ich am Ende der Saison wieder einige Rennen bestreite. Das kann ich aber im Moment noch nicht abschätzen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Lisi Osl hat Hoffnung
Team-Manager Tom Wickles hebt hervor, dass das Team und Sponsor Ghost hinter der Entscheidung stehen. Er musste im gleichen Atemzug aber auch noch eine Verletzung bei Lisi Osl vermelden. Die Folge eines harmlosen Trainingssturzes stellte sich als Bruch des Ellbogenkopfes heraus. Sie erhielt vom Arzt jedoch die Freigabe für die beiden Übersee-Weltcups.

„Wenn ich aufgrund der Schmerzen fahren kann werde ich das auf jeden Fall versuchen. Im Moment kann ich noch nicht abschätzen, wie es mir am Ende dieser oder dann kommende Woche geht, aber ich kann eigentlich recht gut weiter trainieren. Momentan lasse ich das Gelände aber noch aus und muss entsprechend geduldig sein“ erklärt die Österreichische Staatsmeisterin in der Presse-Meldung.

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