Weltcup Snowshoe: Schurter kann gleichziehen

Auch Jolanda Neff und Vlad Dascalu können Rekordmarken erreichen

Er hat schon viele Geschichten und auch schon einige Male Geschichte geschrieben. Und beim Weltcup-Finale in Snowshoe kann noch mal was dazukommen. Nino Schurter wird voraussichtlich am finalen Weltcup-Wochenende zum siebten Mal Gesamtsieger werden und mit Julien Absalon gleichziehen. Dazu reicht im Short Track bereits ein sechster Rang. Auch in der Zahl der Weltcupsiege kann es in Snowshoe zu einem Gleichstand kommen.

 

In dieser Angelegenheit wird es ein wenig kompliziert. Ein Sieg im Short Track ist auch ein Weltcupsieg. Insofern könnte Schurter bei einem Sieg am Freitag und einem am Sonntag sogar auf 34 Erfolge kommen und gleich an Absalon vorbei ziehen.

In Zukunft wird man Short Track-Siege in der Statistik sicherlich mitzählen, spätestens 2021, wenn der Wettbewerb dann voraussichtlich eine WM-Disziplin wird und möglicherweise auch ein Disziplinen-Weltcup gibt.

Im Moment sind aber nur Absalons 33 Weltcup-Siege im Cross-Country eine Marke. Der Franzose hatte ja nie die Chance einen Short Track-Sieg zu verbuchen, weil das Format im Weltcup erst nach Ende seiner Karriere erstmals bestritten wurde. Insofern wird sich auch Nino Schurter selbst erst mal nur daran messen.

Van der Poel und Flückiger fehlen

Ein Sieg im Short Track fehlt noch in seinem Palmares. Da der Dominator in dieser Disziplin, der Niederländer Mathieu van der Poel (Corendon-Circus), in Snowshoe nicht am Start ist, weil er sich auf die Straßen-WM vorbereitet, könnte am Freitag für Schurter der Weg frei sein, um die persönliche Premiere zu feiern.

Allerdings reicht bei einem Sieg von Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) eben ein sechster Rang, um den siebten Gesamtsieg perfekt zu machen und damit auf die gleiche Anzahl zu kommen wie Absalon.

Avancini wiederum bräuchte 290 Punkte aus dem Wochenende, um van der Poel noch von Rang zwei zu verdrängen. Vize-Weltmeister Mathias Flückiger (Thömus RN) wird den Brasilianer nicht mehr von Platz drei verdrängen, denn er verzichtet zugunsten der Vorbereitung auf die Marathon-WM auf den Start in Snowshoe.

Bei der Siegerehrung wird der vierte Rang leer bleiben, denn Flückiger kann davon nicht mehr verdrängt werden. Für den fünften Spot auf dem Podium kommen neben Gerhard Kerschbaumer (Torpado-Ursus) noch einige Fahrer in Frage.

Jolanda Neff kann zur Legende aufschließen

Bei den Damen ist der Gesamtweltcup noch nicht entschieden. Jolanda Neff (Trek Factory Racing) liegt mit 1625 Punkten nur 73 Zähler vor Kate Courtney (Scott-Sram) – bei maximal 375 Punkten, die am Wochenende noch vergeben werden.

Neff würde bei einem Gesamtsieg übrigens auch eine historische Leistung vollbringen. Nach Legende Gunn-Rita Dahle-Flesjaa wäre sie die zweite Fahrerin, die den Gesamtweltcup viermal gewonnen hat. Und könne damit schon mal den statistischen Grundstein zum eigenen Legenden-Status legen. Sofern solche Zuschreibungen eine Relevanz besitzen.

Dahle-Flesjaa gelang der Gesamtsieg  viermal in Folge, von 2003 bis 2006. Neben der bisher dreimaligen Siegerin Jolanda Neff (14,15 und 18), waren auch die US-Amerikanerin Juliana Furtado (93-95), die beiden Kanadierinnen Alison Sydor (96,98,99) und Catharine Pendrel (10,12 und 16) dreimal erfolgreich.

Würde sich dagegen Kate Courtney die Trophäe schnappen, dann wäre das der erste US-amerikanische Erfolg seit Alison Dunlap 2002.

Hinter diesen beiden Sieg-Kandidatinnen kämpfen Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Canyon Factory Racing) und die frisch gebackene Weltranglistenerste Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) um Rang drei. Sie liegen mit 1225 zu 1210 Punkten nur 15 Zähler auseinander. Dahinter hat Rebecca McConnell (Primaflor-Mondraker) mit 992 Punkten schon einen gewissen „Sicherheits-Abstand“.

Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) ist Achte (795). Allerdings sitzen ihr eine ganze Anzahl an Fahrerinnen im Nacken.

U23: Dascalu hat die Chance Rekordmarke von Kerschbaumer zu erreichen

In der weiblichen U23 hat Ronja Eibl (Corendon-Circus) den Sieg in der Gesamtwertung ja schon sicher. Laura Stigger (Specialized, 300), Haley Batten (Trek Factory Racing, 279), Martina Berta (Torpado-Ursus, 274) und Nicole Koller (Möbel Märki, 270) streiten noch um Rang zwei.

In der männlichen U23 benötigt Vlad Dascalu (Brujula Bike) noch einen elften Rang, um nach EM-Titel und WM-Titel mit der Weltcup-Gesamtwertung die dritte große Trophäe der Saison sein eigen zu nennen. Wenn der Rumäne noch mal gewinnt, zieht er auch mit den fünf Saisonsiegen gleich, die Gerhard Kerschbaumer 2011 in der U23 gelungen sind. Das ist bis dato die Rekordmarke innerhalb eines Jahres.

Kerschbaumer hat insgesamt sechs Siege auf seinem Konto. Auch diese Marke kann Dascalu mit dem Gewinn seines finalen U23-Weltcup-Rennens erreichen, denn er hat schon 2018 einen Sieg verbucht.

Vize-Weltmeister Filippo Colombo (BMC Racing) hat hinter sich noch Jofre Cullell, der 33 Punkte gut machen müsste.

Max Brandl (Lexware) hat noch Chancen den Kanadier Sean Fincham von Rang vier zu verdrängen, mehr aber auch nicht.

Gesamtstände

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