Weltcup Val di Sole: Schurter gewinnt Duell mit Kerschbaumer

Fumic abgeschlagen auf Platz 36

Weltmeister Nino Schurter hat im Val di Sole, Italien, seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der Schweizer von Scott-Sram bezwingt den Südtiroler Gerhard Kerschbaumer in einem packenden Finish nach 1:26:32 Stunden mit sechs Sekunden Vorsprung. Dritter wird Mathieu van der Poel aus den Niederlanden mit 1:09 Minuten Differenz. Aus deutscher Sicht verläuft der vierte Weltcup enttäuschend: Manuel Fumic wird nur 36.

Schon nach der 2,8 Kilometer langen Startrunde wird klar: bei Manuel Fumic läuft es nicht wie gewohnt. Der Kirchheimer ist nur 32. und er macht auch keinen Boden gut. Im Gegenteil: Er wirkt steif auf dem Rad, fällt auf Position 46 zurück und erst in den in der zweiten Rennhälfte geht es langsam etwas vorwärts. In der Schlussrunde fährt er noch seine persönlich beste Rundenzeit, doch das hilft ihm dann auch nur noch bedingt und er beendet das Rennen auf Platz 36; 5:05 Minuten hinter Weltmeister Nino Schurter (1:26:32).

„Ich habe keinen Druck aufs Pedal bekommen“, sagt er im Ziel. Ein wenig habe der Rücken gezwickt. „Das hat sich im Training bemerkbar gemacht, aber das war nur ein Detail. Es war einfach ein harter Tag für mich und ich habe gemerkt, dass ich nicht übers Limit gehen durfte. So habe ich mich halt durchgekämpft.“

Manuel Fumic ©Erhard Goller
Manuel Fumic ©Erhard Goller

Georg Egger (Obergessertshausen) war das halbe Rennen lang der beste Deutsche. Bis auf Position 36 hatte er sich nach vorne gekämpft. Doch der 23-Jährige kann das Tempo nicht halten: „Mein Ziel war Richtung Top 25, so bin ich auch gefahren. Vielleicht habe ich ein wenig überzogen. Die letzten zwei Runden war nur noch Kampf, aber ist so weit okay“, meinte er zu seinem 45. Rang (+6:54).

Martin Gluth (Freiburg) war auf Position 49 (+7:08) auch nicht da, wo er hinwollte. Er verbesserte sich zwar (von Platz 74) nach der Startrunde noch deutlich, doch er hatte sich mehr vorgestellt: „Ich weiß nicht so recht, ich konnte einfach nicht so richtig fahren und habe die ganze Zeit gehofft, dass der Knoten platzt“.

Schurter mit früher Attacke zum Erfolg

Im Kampf um den Sieg entstand ein ungewöhnlicher Verlauf. Erst zeigt sich der Italiener Luca Braidot an der Spitze und dann gab es eine frühe Attacke von Nino Schurter.

„Ich habe gemerkt, dass Mathieu (van der Poel) am Berg Mühe hatte und habe attackiert. Meine Hoffnung war, dass Braidot mitgehen kann“, erklärt Schurter zu dieser Situation. Doch Braidot konnte nicht und so hatte der Schweizer ganz schnell 25 Sekunden Vorsprung. Was ihn irritierte. „Ich dachte schon, oh, das war etwas früh um alleine zu fahren“, so Schurter.

Kerschbaumer schließt auf, Schurter gewinnt bergab

Er blieb aber nicht alleine. Es ist jedoch nicht Short Track-Sieger Mathieu van der Poel, sondern ein weiterer Italiener. Der ehemalige U23-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer macht insbesondere am Berg einen ganz eleganten Eindruck. Der 27-Jährige aus Südtirol löste sich aus der Verfolgergruppe, verringert den Rückstand auf zehn Sekunden. So bleibt es erst mal, bis sich Schurter entschließt nicht mehr mit Macht den Vorsprung zu verteidigen. Auch weil der vermeintlich größte Rivale van der Poel weit genug entfernt ist.

Bis zur letzten Abfahrt bleiben Schurter und Kerschbaumer zusammen. Dann greift Schurter erneut an und geht als Erster in den Downhill. Auf diese Art hat er in Val di Sole schon zweimal das Rennen für sich entschieden und so auch diesmal.

Es ist sein dritter Saisonsieg und der 29. Weltcup-Erfolg insgesamt.

„Ich hätte es Kerschbaumer vor eigenem Publikum auch gegönnt. Aber versuchen musste ich es natürlich“, sagt ein gelöster Nino Schurter, dem jetzt noch vier Siege zur Rekordmarke von Julien Absalon fehlen.

1. Nino Schurter, SUI (SCOTT-Sram MTB Racing) 1:26:32
2. Gerhard Kerschbaumer, ITA (Torpado Gabogas) +0:06
3. Mathieu van der Poel, NED (Corendon-Circus) +1:09

36. Manuel Fumic, GER (Cannondale Factory Racing) +5:05

Ergebnisse

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