Weltcup Val di Sole: Van der Poel siegt vor Schweizer Duo

Herren: Mathias Flückiger und Nino Schurter auf den Plätzen – Fumic Elfter

Im Herren-Rennen des Mountainbike-Weltcups im Val di Sole, Italien, hat der Niederländer Mathieu van der Poel seinen zweiten Saisonsieg gefeiert und nach dem Short Track am Freitag auch das Rennen in der olympischen Cross-Country-Disziplin gewonnen. Der Europameister gewann 18 Sekunden vor Mathias Flückiger und 53 Sekunden vor dessen Schweizer Landsmann Nino Schurter. Der Kirchheimer Manuel Fumic erzielte als Elfter sein bestes Saisonresultat (+3:15).

 

Manuel Fumic, der am Freitag wegen Rückenproblemen den Short Track auslassen musste, fuhr vor allem taktisch ein kluges Rennen. „Ich habe mir das Damen-Rennen und das U23-Rennen angeschaut und gesehen, dass man sich in den ersten zwei Runden durch die Positionskämpfe kaputt machen kann“, erklärt Fumic, warum er eine defensive Strategie wählt.

Der Plan am Anfang möglichst schnell nach vorne zu kommen, sei nicht aufgegangen. „Deshalb habe ich versucht ruhig zu bleiben und die Sektionen zu nutzen, in denen es sich lohnt zu investieren“, so der Kirchheimer.

Zu Beginn sah man ihn nur an 35. Position, doch immer wieder kassierte Fumic gleich ganze Gruppen und sprang so ab der dritten Runde nach vorne. Zur Hälfte der Distanz kam er auf Position zwölf an und als es in die letzte Runde ging, war er schon Zehnter. „Ich hatte ein sehr gutes Gefühl und war richtig auf einer Welle“, so Fumic.

Von hinten kam allerdings noch der italienische WM-Zweite Gerhard Kerschbaumer, der dann auch noch Stephan Tempier auf Rang neun Windschatten bot. Am Ende fehlten Fumic fünf Sekunden auf Platz neun und drei auf Rang zehn.

„Ich war heute Morgen so nervös, wegen dem Rücken. Ich wusste nicht, ob er hält oder nicht“, bekannte Fumic. „Schade, dass es nicht für die A-Norm gereicht hat, aber das Rennen zeigt, dass es weiter aufwärts geht.“

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Manuel Fumic vor Gerhard Kerschbaumer ©Traian Olinici

Egger und Schwarzbauer auf 21 und 22

Auch die jungen Georg Egger (Aichen, 24) und Luca Schwarzbauer (Nürtingen, 22) zeigten in Commezzadura starke Rennen. Gemeinsam arbeiteten sie sich bis auf Position 22 nach vorne, ehe Egger in der vorletzten Runde sein Glück versuchte. „Ich dachte, ich kann etwas schneller fahren und wollte versuchen, ob ich noch die Gruppe vor uns erreiche“, gab Egger Einblick.

Er fuhr sich bis auf Position 19, konnte das Tempo aber nicht durchhalten. Dann kam von hinten noch der Schweizer Lukas Flückiger und der Norweger Erik Haegstad, so dass es am Ende ein 21. Platz (+4:45) wurde.

„Dafür, dass ich mich heute nicht optimal gefühlt habe, bin ich ganz happy. Vor allem bin ich froh, dass ich mich vom Short Track gut erholt habe. Da lief bei mir gar nichts“, kommentierte Egger.

Luca Schwarzbauer verzeichnete als 22. (+4:59) das beste Karriere-Resultat. Bevor Flückiger und Haegstad aufkamen lag er auf Position 20. „Klar, wenn man an den 20 schnuppert, will man da gerne rein. Aber ich bin glücklich wie es gelaufen ist, es war ein Traum mit solchen Weltklasseleuten zu fahren und auch mit Georg zusammen zu agieren“, so Schwarzbauer, der in der Schlussrunde Krämpfe bekam.

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Luca Schwarzbauer und Georg Egger ©Traian Olinici

Der Essener Ben Zwiehoff war gut ins Rennen gekommen, lag an 23. Stelle, als ihm kurz die Kette runter fiel. Er verlor rund zehn Positionen, kämpfte sich aber wieder einige Plätze vor. Doch dann wurde er vom Russen Anton Sintsov fast „abgeschossen“ und musste das Rennen aufgeben.

Mathias Flückiger: „Krasse Attacke“

Mathieu van der Poel gewann das Rennen durch eine massive Attacke aus der dreiköpfigen Spitzengruppe. In der Schlussrunde hängte er so seine beiden Schweizer Begleiter ab und gewann zum zweiten Mal ein Cross-Country-Weltcuprennen.

„Ich denke, ich war an den langen Anstiegen der stärkste Fahrer. Ich bin in den Anstiegen offensiv gefahren, aber ich habe nicht das Selbstvertrauen gehabt noch mehr durchzuziehen“, meinte Mathias Flückiger. Gegen die „krasse“ Attacke von van der Poel habe er dann nicht reagieren können.

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Mathias Flückiger, Mathieu van der Poel und Nino Schurter ©Traian Olinici

Nino Schurter versuchte Anfang der Schlussrunde eine Attacke, den er aber mehr einen „Verzweiflungsangriff“ nannte. „Ich denke, Rang drei war für mich heute das Maximum. In der ersten Runde habe ich mich gut gefühlt, aber nach zwei Runden dachte ich schon, dass wird heute ganz schön hart“, so Schurter.

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