Wie beim VfB Stuttgart: 280 Punkte bis zum dritten Startplatz

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Mit der Veröffentlichung der neuen Weltrangliste ist auch klar, wie viel Punkte bei den Herren zwischen Deutschland und Tschechien und damit zwischen dem BDR und dem dritten Startplatz bei den Olympischen Spielen liegen. Es sind 280 und damit eigentlich eine nicht mehr überbrückbare Differenz.

Zwei Wochenenden liegen noch zwischen jetzt und dem Tag der Abrechung. Am 24. Mai wird die Weltrangliste nach dem Weltcup in Albstadt veröffentlicht und mit ihr ist auch das zweijährige Punktesammeln für die Vergabe der Olympia-Startplätze pro Nation beendet.

An diesem Wochenende wird in Belgien ein dreitägiges S1-Etappenrennen (120 Punkte für Platz eins) gefahren und es gibt weitere C1 (60)- und C2 (30)-Wettkämpfe in Europa.

Dann bleibt noch der Weltcup in Albstadt, wo der Sieger 250, der Zweite 200, der Dritte 160 Zähler bekommt.

Aktuell liegt Tschechien auf Rang fünf, diese 280 Punkte vor Deutschland. Im Moment zählen die Punkte von Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing), Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) und Simon Stiebjahn (Team Bulls) für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR).

Bei den Tschechen sind das Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), Ondrej Cink (Multivan-Merida) und Jan Skarnitzl (Sram Mitas Trek).

Auf Pech bei den Tschechen angewiesen

Dass sich dieses Trio den Vorsprung noch nehmen lässt, ist sehr, sehr unwahrscheinlich. „Praktisch wie beim VfB Stuttgart“, seufzt Bundestrainer Peter Schaupp, auch Sympathisant des schwäbischen Fußball-Bundesligisten, dem vor dem letzten Spieltag der Abstieg droht.

„Es ist nicht unmöglich, aber wir wären neben eigener Leistung auch auf Pech bei den Tschechen angewiesen“, sagt Schaupp. Ob Jaroslav Kulhavy, der vergangenes Wochenende Dritter der Tschechischen Marathon-Meisterschaften geworden ist, wirklich in top Verfassung nach Albstadt anreist, daran zweifelt selbst sein Coach Victor Zapletal. Aber eine gute Anzahl Punkte wird er schon beisteuern.

Der EM-Dritte Ondrej Cink ist in guter Verfassung und Jan Skarnitzl eigentlich auch. Sie müssten schon ausfallen und gleichzeitig die Deutschen Manuel Fumic mindestens unter die besten Fünf bringen, Markus Schulte-Lünzum in Richtung Top 15 und Simon Stiebjahn vielleicht auf 20. Oder aber Moritz Milatz punktet so gut, dass er selbst noch in die Wertung (beste Drei) kommt. Ziemlich illusorisch ist das.

Punkte sammeln in Belgien?

Wäre es nicht eine Option gewesen bei der Belgian Mountainbike Challenge (BeMC) an den Start zu gehen und dort Punkte gut zu machen? „Wir haben uns im November zusammengesetzt und besprochen wie wir vorgehen, wenn wir weit weg sind. „Wir haben uns darauf verständigt, dass wir vorher nicht stark genug sind um in die Top 20 zu fahren und damit genügend Punkte zu sammeln, dass wir dann auch nicht pokern“, erklärt Peter Schaupp.

Wären es nur 150 Zähler gewesen, dann hätte man eventuell Markus Schulte-Lünzum nach Dänemark geschickt und noch andere Rennen besetzt. Das S1-Rennen wäre aber eine Woche vor dem Weltcup in Albstadt wohl zu hart gewesen. Das heißt, man hätte dann ein gutes Ergebnis dort riskiert. Jemand der dort angetreten wäre, hätte seine eigenen Chancen in Albstadt riskiert. Und zumal ja ohnehin neben Fumic und Milatz noch kein dritter Fahrer die Olympia-Norm geknackt hat, wäre auch die Frage gewesen, wär das hätte sein sollen.

Manuel Fumic wollte übrigens eigentlich am Sonntag im Dalby Forest (C2) ein Rennen fahren, doch aufgrund einer Erkältung sagte er heute ab.

Milatz fiel als Punktelieferant aus

Man kann den Verlust des dritten Startplatzes natürlich bedauern, kann jedoch auch konstatieren, dass die Leistungen in den vergangenen beiden Jahren auch nicht gepasst haben.

Der wesentliche Grund ist allerdings, dass Moritz Milatz ohne Profi-Vertrag 2015 gezwungen war sich seinem Studium zu widmen, dazu noch eine unangenehme Portion Pech hatte und so als gewohnter Punktelieferant ausfiel. Gemessen am Jahr zuvor fehlten da auf einmal 600 Zähler.

Gleichzeitig war auch Markus Schulte-Lünzum im vergangenen Jahr nicht da, wo er sein wollte und sein sollte. Nur Manuel Fumic betätigte sich als zuverlässiger Punktelieferant.

Er ist in der neuen Weltrangliste, die von Nino Schurter angeführt wird, als Vierter klar bester Deutscher. Der Nächste ist Simon Stiebjahn auf Position 82.

Weltrangliste

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