XLC 3-Nations-Cup Solingen: Zwiehoff gelingt Favoritensieg
Hanna Klein siegt bei den Damen – Anne Terpstra stürzt
Beim dritten Rennen zum XLC 3-Nations-Cup in Solingen konnte sich Ben Zwiehoff bei den Herren vor dem Belgier Pierre de Froidmont und dem Niederländer Erik Groen durchsetzen. Hanna Klein gewann das Damen-Rennen, profitierte dabei allerdings vom Ausscheiden der führenden Anne Terpstra. Bei den Juniorinnen siegte Franziska Koch und bei den Junioren der Niederländer Tim van Dijke.
Wie im Vorfeld unschwer zu prognostizieren lief das Herren-Rennen auf ein Duell zwischen Ben Zwiehoff (Bergamont) und Pierre de Froidmont (Merida-Wallonie) hinaus. Der Essener war im ersten Downhill nur Dritter, so dass er gezwungen war eine Lücke zu schließen.
Danach setzte Zwiehoff eine Attacke nach der anderen. „Ich war im Sportmodus“, wie er das später beschreiben sollte.
De Froidmont konnte mithalten, doch Zwiehoff spürte, dass der Belgier „im oberen Bereich“ jeweils Probleme bekam. Dann aber spielte das Material die entscheidende Rolle. In der fünften von acht Runden klemmte bei de Froidmont die Kette und Zwiehoff nutzte das Malheur zu seinen Gunsten aus.
Er brachte das Rennen souverän ins Ziel und gewann schließlich mit deutlichen 2:15 Minuten Vorsprung auf seinen Konkurrenten.
„So langsam kommen die kleinen „Booster“ der letzten Wochen zum Tragen“, freute sich Zwiehoff und meinte damit Etappenrennen, Höhentraining und so weiter.
Dritter wurde der Niederländer Erik Groen (Stappenbelt-Specialized) mit 2:28 Minuten Differenz.
Hinter Max van Hoorne (Ned, Merida Bassa) belegte Gerrit Rosenkranz (Go Bike Service) den fünften Platz (+3:47).
Damen: Sturz von Terpstra öffnet Klein die Tür
Bei den Damen sah alles nach einem Sieg von Anne Terpstra (Ghost Factory Racing). Die Niederländerin führte das Rennen nach drei Runden bereits mit über einer Minute Vorsprung an, als ihr ein Sturz unterlief. Sie fiel aufs rechte Knie und konnte nicht mehr richtig auftreten. An der nächsten Technischen Zone hielt sie an, eigentlich nur um den Schalthebel zu richten Doch weil sie sich nicht sicher war, was mit dem Knie passiert war, beendete sie das Rennen.
Laut Auskunft von Team-Manager Thomas Wickles scheint es nach erster Betrachtung „nur“ eine Prellung zu sein, doch endgültig gibt erst eine Untersuchung am Montag Aufschluss.
Nach Terpstras Ausscheiden war für Hanna Klein (Scott-Sparkasse) der Weg frei zum ersten Sieg im ersten Saisonrennen. Die Freiburgerin hatte in der Startphase ihre Probleme, auch weil sie den Kurs nicht wirklich kannte. „Nach der ersten Runde bin ich dann ins Fahren gekommen, aber da war Anne schon weg“, berichtete Hanna Klein. Und auf einmal war sie Erste.
Diese Position brachte sie mit 50 Sekunden Vorsprung auf die Belgierin Emeline Detillieux (Merida-Wallonie) ins Ziel, Dritte wurde die Niederländerin Kiki van Asselt (Stappenbelt-Specialized).
„Ich habe mich fürs erste Rennen erstaunlich gut gefühlt“, freute sich Hanna Klein. „Schade natürlich für Anne, ich hoffe sie hat sich nicht schwerer verletzt.“ Dann hatte sie noch ein dickes Kompliment für die Veranstalter von Velo Solingen parat. Die Strecke ist echt cool, die haben sich viel Mühe gegeben. Da ist auch viel Technisches dabei, das macht echt Spaß.“
Lokalmatadorin Majlen Müller (Fujibikes-Rockets) wurde als zweitbeste Deutsche Fünfte.
Junioren: Stevens-Duo vorne
Die Deutsche Juniorenmeisterin Franziska Koch kam bei warmen Temperaturen am Halfershof in Solingen erst einmal nicht so gut weg, weil sie nicht gleich ins Pedal fand. Sie ging als Dritte in die erste technische Passage, konnte sich dann aber am ersten Anstieg gemeinsam mit Stevens-Teamkollegin Emma Eydt absetzen.
Die ein Jahr Jüngere musste dann in Runde zwei von fünf am Berg abreißen lassen und Franziska Koch wurde ihrer Favoritenstellung voll und ganz gerecht.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und habe gemerkt, dass es hinten raus immer besser lief“, kommentierte Koch.
2:24 Minuten nach ihr rollte Emma Eydt als Zweite ins Ziel. Die Niederländerin Romana Carfora (Giant/Liv, +3:55) konnte die Pfälzerin aber ohne Mühe in Schach halten. Vierte wurde Emma Blömeke (Head Ciclo) mit einem Abstand von 5:04 Minuten.
Bei den Junioren gab es auch einen Favoritensieg. Tim van Dijk musste gegen Leon Reinhard Kaiser (Team Bulls) aber alles in die Waagschale werfen. Kaiser verlor das Duell nur um vier Sekunden, distanzierte den Belgier Clement Horny aber um 36 Sekunden.