DM St. Ingbert: Elisabeth Brandau feiert Titel-Premiere

Adelheid Morath und Nadine Rieder auf den Medaillenrängen

Bei den Deutschen Meisterschaften in St. Ingbert hat sich Elisabeth Brandau zum ersten Mal in ihrer Karriere den Cross-Country-Titel geholt. Die 32-Jährige aus Schönaich gewann in St. Ingbert das Rennen über 26,4 Kilometer mit 52 Sekunden Vorsprung auf Adelheid Morath aus Freiburg und genau drei Minuten vor Nadine Rieder aus Sonthofen. Olympiasiegerin Sabine Spitz gab an fünfter Stelle liegend wegen Rückenbeschwerden auf.

 

Elisabeth Brandau ist ihrer Favoriten-Stellung gerecht geworden. Nach ihren starken Weltcup-Resultaten im Frühjahr ging die Deutsche Meisterin im Cyclo-Cross als Nummer eins ins Rennen.

Sie übernahm sofort die Führung, Nadine Rieder folgte ihr und dahinter lag Adelheid Morath.

Doch bereits in der ersten Runde rutschte Nadine Rieder vor einem Doppel-Sprung aus dem Pedal, stürzte beinahe und öffnete dadurch eine Lücke zu Brandau, weil Morath nicht vorbei kam.

Das durchkreuzte Moraths Pläne „an einem Hinterrad zu bleiben“, um der Linie der vor ihr fahrenden Frau zu folgen.

„Ich habe das nicht bemerkt“, sagte Brandau, „ich bin einfach mein Ding gefahren. Das war auch. Irgendwann habe ich mal gesehen, dass Adelheid in den Anstiegen ganz gut gefahren ist, aber ich habe den Abstand gehalten.“

Der betrug nach der dritten Runde 30 Sekunden und so blieb es auch ziemlich lange. Erst in den letzten beiden von sechs Runden auf der 4,2 Kilometer langen „Bomb Trail“-Strecke wuchs der Abstand noch mal an.

„Ich habe mich von der vielen Reiserei ziemlich müde gefühlt, jetzt brauche ich erst mal eine Pause“, meinte Brandau, bevor ihr die Vierte, Hanna Klein aus Freiburg (+3:49) auf die Schulter klopfte. „Hey, freu’ dich, du bist Deutsche Meisterin.“

Brandau lachte. „Ja, ist schon geil“, sagte sie und strahlte über das ganze Gesicht. „Ich hätte gerne gehabt, dass Sabine auch fit ist, aber jetzt fällt auch eine Anspannung von mir ab.“

Die angesprochene Sabine Spitz kämpfte mit den Folgen ihres Sturzes vom Weltcup im Val di Sole. Ein Rückenmuskel ist völlig verhärtet. „Es reißt einfach ständig und zieht bis in den Arm hinunter. Auf dieser Strecke mit den vielen Schlägen war das zusätzlich schwierig, es ging einfach nicht“, sagte sie Kopf schüttelnd, nachdem sie das Rennen etwa zur Hälfte, an fünfter Stelle fahrend, vorzeitig beendet hatte.

Morath happy über Silber

Adelheid Morath, die aufgrund von Verletzungen erst ihr zweites Cross-Country-Rennen in diesem Jahr bestritten hatte, war mit ihrem Ergebnis zufrieden. „Ich habe versucht das sicher durchzuziehen und bin happy über Silber. Lisa hat diese Saison super Leistungen gezeigt und hat sich das Meistertrikot verdient“, kommentierte Morath.

Für Nadine Rieder war es die erste DM-Medaille seit der U17. Die inzwischen 29-Jährige erlitt im Mai einen Schlüsselbeinbruch, zeigte jedoch bereits Anfang Juli beim Weltcup im Val di Sole, dass sie mit einer guten Form unterwegs ist. Sie wehrte den Angriff von Hanna Klein erfolgreich ab und holte Bronze. „Ich bin sprachlos über die Medaille“, bekannte sie. „Gestern habe ich noch gezweifelt und bin am Abend nochmal auf die Strecke. Da habe ich den Flow gefunden und mich gefreut auf das Rennen. Ich wusste, jetzt ist alles möglich.“ Auch eine Medaille.

Hanna Klein, die derzeit im Master-Studiengang im Prüfungsstress steht, konnte bei allem Bemühen die Lücke zur Allgäuerin nicht mehr schließen.

Ergebnisse

 

 

 

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