DM Wombach: Brandau mit Solo zum zweiten Titel

Damen: Antonia Daubermann holt überraschend Silber vor Adelheid Morath

Bei den Deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Wombach hat sich Elisabeth Brandau aus Schönaich zum zweiten Mal das Meister-Jersey geholt. Brandau gewann nach 1:23:24 Stunden mit 1:30 Minuten auf Antonia Daubermann aus Gessertshausen und 3:02 Minuten vor der Freiburgerin Adelheid Morath.

Sprint-Vizemeisterin Nadine Rieder (Rotwild Factory Team) aus Sonthofen startete wie gewohnt schnell und übernahm in der verkürzten Startrunde die Führung. Dahinter folgten Adelheid Morath (KS Trek) und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing).

Die Titelverteidigerin übernahm aber in der folgenden ersten von fünf kompletten Runden die Führung und setzte sich rasch ab.

Antonia Daubermann (Stevens-Global Fine Art), die sich als U23-Fahrerin freiwillig der Elite-Konkurrenz gestellt hatte, gelang es im Anstieg erst an Nadine Rieder vorbei zu fahren. „Ich bin dann oben an Adel vorbei gesprintet und vor ihr in den Downhill gegangen“, berichtete Daubermann.

In der Abfahrt spielte sie ihre fahrtechnischen Vorteile aus und riss eine kleine Lücke. Eineinhalb Runden lang blieb Adelheid Morath in Schlagdistanz, doch die Ex-Meisterin war nach einer längeren Phase mit gesundheitlichen Problemen noch nicht auf der Höhe ihres Leistungsvermögens. So konnte sie nur ihre Bronze-Position verwalten.

Brandau: Am Anfang ein wenig überzogen

Vorne fuhr Elisabeth Brandau ein einsames Rennen. In der letzten Runde bekam sie zwar Gesellschaft von der alten und neuen U23-Meisterin Ronja Eibl (Corendon-Circus), die eine Minute später gestartet war, doch das kümmerte Brandau wenig.

„Es ist ja schön, dass wir so starke Nachwuchs-Fahrerinnen haben und dass ich als zweifache Mutter nicht alles bestimmen kann. Hut ab auch vor Antonia, die den Sprung in die Elite gewagt hat und hier ein starkes Rennen gezeigt hat“, erklärte Brandau. „Ich bin happy meinen Titel verteidigt zu haben. Es war hart die erste Runde gegen Nadine zu bestehen, da habe ich fast ein bisschen überzogen. Aber im Weltcup muss ich das auch können.“

Daubermann: Ich konnte mein Tempo durchziehen

Die angesprochene Antonia Daubermann hatte man als Außenseiterin gesehen. Vor allem auch, weil man nicht wusste, wie stark Adelheid Morath nach vierwöchiger Rennpause zurückkommen würde und auch nicht, was Nadine Rieder zwei Tage nach Silber bei der Eliminator-DM drauf haben würde.

Die Allgäuerin verlor aber bald den Kontakt und wirkte vergleichsweise müde.

Antonia Daubermann fuhr dagegen ein aktives Rennen, nachdem sie schon in der Startrunde einen Sturz überstanden hatte. „Sicher war der Schritt aufzusteigen mutig, aber ich habe mich heute gut gefühlt und bin in den Abfahrten sauber gefahren. Ich konnte mein Tempo fahren und das durchziehen“, meinte eine glückliche Silbermedaillengewinnerin.

Morath: Persönlicher Erfolg

Adelheid Morath bezeichnete nach ihrem problematischen Frühjahr Bronze als „persönlichen Erfolg, auch wenn es blöd klingen mag.“

Nach dem Weltcup in Nove Mesto sei sie in ein „mentales Loch“ gefallen und habe gemerkt, dass sie körperlich nicht gesund sei. Inzwischen sei die Ursache entdeckt und es gehe aufwärts. „Es war natürlich hart einen Höhepunkt wie die DM als Wiedereinstieg zu nutzen, aber irgendwann muss ich ja anfangen“, meinte Morath.

Felicitas Geiger (Superior XC) aus Trieb wurde als zweite U23-Fahrerin Feld Vierte (+4:42) vor der Freiburgerin Hanna Klein (Scott-Sparkasse, +7:06), die kürzlich noch krank gewesen war.

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