Dopingfall Kollmann-Forstner: Texpa-Simplon erklärt Hergang

Vonhausen: Info zugunsten der Ermittlungen zurückgehalten

Das Team Texpa-Simplon hat mit einer Presse-Aussendung zu den Doping-Ermittlungen gegen Christina Kollmann-Forstner im Zusammenhang mit dem Erfurter Arzt Dr. Mark Schmidt und der „Operation Aderlass“ noch mal Stellung bezogen, den chronologischen Hergang aus seiner Sicht erläutert und erklärt, warum es mit einer Erklärung seitens des Teams gedauert hat.

 

Seit Mitte April wusste das Team-Management um Oliver und Alfred Vonhausen durch eine telefonische und schriftliche Anfrage des BKA Wien über die Vorwürfe Bescheid. Einige Wochen vorher, am 30. März, hatte Christina Kollmann-Forstner dem Team gegenüber ihren sofortigen Rücktritt wegen Verletzungs- und Motivationsproblemen begründet. So kam eine erste Pressemitteilung zustande, die eben nur die Legende Kollmann-Forstners zum Inhalt hatte.

Seitens des Teams, das hatte Oliver Vonhausen gegenüber acrossthecountry.net betont, wollte man „unbedingt transparent“ mit dem Vorgang umgehen. Dass es mit einer Mitteilung so lange gedauert hat, lag an der Bitte des BKA Wien die Veröffentlichung zurück zu halten, um die laufenden Ermittlungen nicht zu behindern.

Dass jetzt seit der Bekanntgabe durch österreichische NADA und die UCI noch mal ein paar Tage vergingen, hat auch mit einem Schlüsselbeinbruch zu tun, den sich Oliver Vonhausen just in diesen Tagen zugezogen hat.

„Offener Umgang wichtig“

„Für uns war von Anfang an ein offener Umgang wichtig, daher haben wir sofort intern unsere Sponsoren und Fahrer über die Vorwürfe gegen Christina informiert.

Das Team Texpa-Simplon hat eine strikte Antidoping-Policy und wir waren sehr geschockt von Christinas Fehlverhalten zu erfahren. Zu keinem Zeitpunkt hatten Teamleitung, Betreuer oder andere Fahrer Kenntnis über Christinas Dopingpraktiken und wir sind immer noch massiv enttäuscht von ihrem Verhalten“, heißt es in der jetzt versandten Pressemitteilung.

Nach einem Jahr kurz vor der Vertragsauflösung

Die in Schladming geborene Christina Kollmann-Forstner (31) war wohl eine Sportlerin, die ziemlich wenig Anbindung an das Team aus dem unterfränkischen Zeuzleben hatte und der viele Freiräume zugestanden wurden. Nach dem ersten Jahr sei man kurz vor der Vertragsauflösung gestanden, weil es an einigen Stellen in der Zusammenarbeit nicht rund lief.

„Es tut uns extrem leid für alle Fans und unsere Team-Fahrer, die durch Christinas Verhalten in Mitleidenschaft gezogen wurden“, heißt es in der PM, genauso wie für ihre ehemaligen Konkurrentinnen, die um ihren sportlichen Erfolg betrogen worden seien.

„Wir werden weiterhin alles tun, um zur kompletten Aufklärung des Falles beizutragen.“ Die Sponsoren scheinen dem Team die Stange zu halten.

 

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