EM Brünn: Elisabeth Brandau mit Bronze dekoriert

Jolanda Neff souverän zum vierten EM-Titel, Silber für Yana Belomoina

Die Deutsche Cross-Country-Meisterin Elisabeth Brandau hat in Brünn, Tschechien, erstmals eine internationale Einzelmedaille gewonnen. Die 33-Jährige aus Schönaich holt 3:05 Minuten hinter Titelverteidigerin Jolanda Neff aus der Schweiz (1:30:08) und hinter Ex-Europameisterin Yana Belomoina aus der Ukraine (+2:52) die Bronze-Medaille.

 

Ex-Weltmeisterin Jolanda Neff (Trek Factory Racing) hält sich an diesem schwül-heißen Tag nicht lange mit dem Rest der Konkurrenz auf. Bereits in Runde eins reißt sie eine Lücke und vergrößert mit einer fehlerfreien Vorstellung ab da ihren Vorsprung immer weiter. Sie feiert ihr viertes EM-Einzel-Gold.

„Ich bin extrem glücklich über dieses vierte EM-Gold. Das Rennen war sehr hart und nach der Hälfte dachte ich, jetzt könnte es zu Ende sein“, kommentierte Neff ihren Erfolg.

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Souverän: Jolanda Neff ©Traian Olinici

Duell um Silber gegen Belomoina

Dahinter positioniert sich Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) an zweiter Stelle, kämpft mit Alessandra Keller (Thömus RN) um die Silber-Position und kann die Schweizerin schließlich langsam aber sicher distanzieren.

Von hinten rückte dann allerdings Yana Belomoina immer näher. Die frühere Gesamtweltcupsiegerin ging in der vierten Runde an Keller vorbei und schloss zum Ende der Runde die verbleibende Lücke zu Brandau.

Im ersten Anstieg ist die Schwäbin stärker, wieder nimmt sie Belomoina, sechs, sieben Sekunden ab. Doch auch die hat ihre Stärken, besonders da wo es steil wird.

Belomoina kann in Runde fünf erstmals an Brandau vorbei gehen. Die zeigt allerdings Kämpferherz, überholt Belomoina erneut und holt noch mal einen kleinen Vorsprung heraus.

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Yana Belomoina ©Traian Olinici

Beide können sich ihrer Medaille aber auch noch nicht sicher sein, denn hinter ihnen kommt die Niederländerin Anne Terpstra zum Teil bis auf zehn Sekunden heran.

Krämpfe in Armen und Beinen

Das Spiel wiederholt sich in der vorletzten Runde und so gehen die beiden Kontrahentinnen gemeinsam in die siebte und letzte Runde. Brandau holt am ersten Berg wieder einige Sekunden heraus, aber es sind nicht genug.

„Ich war nervös, vielleicht habe ich zu früh angegriffen. Am Ende hatte ich überall Krämpfe, selbst in den Armen“, erklärt Brandau zum Geschehen in der Schlussrunde.

Am steilsten Anstieg zur Hälfte des 4,1 Kilometer langen Kurses im Bikepark Anthropos geht Belomoina erneut vorbei. Das ist die Entscheidung. Brandau kann nicht mehr dagegen halten, sichert sich aber 15 Sekunden vor Anne Terpstra die Bronze-Medaille.

Außer Sabine Spitz, zuletzt Bronze 2016, ist das bei einer EM noch nie einer deutschen Frau in der Elite-Kategorie gelungen.

„Bei Meisterschaften bin ich nicht entspannt und dafür dass ich Steinfelder wie hier nicht mag, kann ich sehr zufrieden sein. Ich bin mega stolz auf mein Umfeld, die mir das ermöglicht haben“, ordnet Brandau für sich selbst den Erfolg ein. Das bezieht sich auf ihre zwei Kinder, die in diesem Fall zuhause von Partner und Familie versorgt werden, wenn die Mutter um Medaillen kämpft.

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