EM Brünn: Max Brandl holt U23-Bronze

Favorit Vlad Dascalu holt ersten rumänischen EM-Titel – Silber für Colombo

 

Bei den MTB-Europameisterschaften im tschechischen Brünn hat der Freiburger Max Brandl im U23-Rennen dem Bund Deutscher Radfahrer die erste Medaille beschert. Mit 1:36 Minuten Rückstand auf Favorit Vlad Dascalu aus Rumänien (1:17:27) gewinnt Brandl Bronze. Die Silbermedaille ging an den Schweizer Filippo Colombo (+0:59).

 

Max Brandl ist es, der in der zweiten Runde die führende Position übernimmt und mit seinem Tempo eine fünfköpfige Spitzengruppe zustande bringt. In Runde vier verliert dann der Däne Simon Andreassen den Anschluss, so dass nur noch die drei späteren Medaillengewinner und der Spanier Jofre Cullell übrig bleiben.

 

Als Filippo Colombo forciert, verlieren Brandl und Cullell den Anschluss. „Jofre hat uns dann wieder herangeführt“, erzählt Brandl, wie es zwei Runden vor Schluss wieder zum Zusammenschluss kam.

Dann aber machte Favorit Vlad Dascalu ernst. Schon am ersten Anstieg der vorletzten von sieben Runden erhöhte der Weltcup-Gesamtführende die Schlagzahl. Erneut verloren Brandl und Cullell den Anschluss, nur Colombo konnte mitgehen.

Der Schweizer hielt aber auch nur noch eine Runde lang mit, dann musste auch er die Überlegenheit des Rumänen anerkennen, der für den ersten MTB-EM-Titel eines Rumänen sorgte.

Max Brandl konnte sich in der Schlussrunde relativ schnell seines spanischen Begleiters entledigen, Cullell brach in der Folge völlig ein und wurde nur Achter. Brandl aber fuhr souverän zur erhofften Medaille.

„Spezielle Umstände“: Autopanne und nächtliche Anreise

„Jetzt habe ich am Ende meiner U23-Zeit mit der EM auch noch eine ordentliche Bilanz, nachdem es da bei mir nie gut gelaufen ist“, erklärte Brandl mit einem Schmunzeln. „Und unter den speziellen Umständen kann ich mit Bronze auch zufrieden sein. Ich hoffe, ich kann für die beiden Weltcups noch ein bisschen mehr rausholen.“

Unter „speziellen Umstände“ zählte die Anreise, die er gemeinsam mit Niklas Schehl und Luca Schwarzbauer nach abgeleisteten Uni-Prüfungen absolviert hatte. Das Trio hatte auf dem Weg nach Tschechien eine Autopanne und kam erst um 4:30 Uhr in der nach in Brünn an.

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Niklas Schehl ©Traian Olinci

Niklas Schehl, der wie Brandl in Freiburg studiert, wurde als zweitbester Deutscher 21.(+5:32). Nach einem guten Start und Position 15 nach zwei Runden spürte er die wenig optimale Vorbereitung. „Ich habe schon gemerkt, dass ich diese Woche noch zwei Prüfungen geschrieben habe und die Anreise mit der Autopanne war natürlich auch nicht ideal. Das Ergebnis ist nicht super, aber die Leistung war wieder einigermaßen. Bei den Weltcups sollte es wieder besser passen“, erklärte der aus Braunsbach in Nordwürttemberg stammende Schehl.

Kaiser reißt das Schaltwerk, Schäb fährt platt

Die beiden Jüngsten, Leon Kaiser und Moritz Schäb hatten Pech mit Defekten.  Nicht mit dem Auto, aber mit ihren Bikes. Bei Kaiser riss an 23. Stelle liegend das Schaltwerk ab „ohne Grund“, wie er sagte und Schäb erlitt einen Plattfuß, als er bei seiner Aufholjagd nur noch 13 Sekunden hinter Kaiser lag. So wurde er nur 36. (+8:07), während Kaiser aufgeben musste.

„Am Anfang war es zu schnell, aber ab Runde zwei habe ich meinen Rhythmus gefunden“, erklärte Schäb. „Der Plattfuß passierte bergauf, ich habe keine Ahnung wie der zustande kam.“ Danach habe er seinen Rhythmus nicht mehr richtig gefunden, so der Hesse.

Leon Kaiser war ebenfalls enttäuscht. „Ich hatte mir das Rennen gut eingeteilt und war gerade dabei noch mal zu forcieren. Dann ist das Schaltwerk auf einer Abfahrt einfach zack-weg“, erklärte der Monheimer und versuchte dem Ausscheiden dann gleich was Positives abzugewinnen. „Vielleicht war es für die beiden kommenden Weltcups auch gut, wenn ich heute kein komplettes Rennen gefahren bin“, so Kaiser.

 

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