EM Brünn: Zwiehoff will auf den Punkt zeigen, was er kann

Herren: Van der Poel wird favorisiert, die Franzosen fehlen

In Abwesenheit von Weltmeister Nino Schurter gilt bei Mathieu van der Poel am Sonntag als Top-Favorit für den Europameister-Titel. Gerhard Kerschbaumer, Ondrej Cink und zwei Schweizer werden was dagegen haben. Aus deutscher Sicht wäre ein Top-Ten-Ergebnis erfreulich.

 

Bei den Herren muss man sich beim BDR um Medaillenerwartungen keine Gedanken machen. Der zweifache EM-Bronze-Medaillengewinner Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) ist noch nicht so weit. Edelmetall ist dieses Jahr unrealistisch, aber der 37-jährige Kirchheimer spürt weiter einen positiven Trend. „Das Gefühl auf dem Rad wird immer besser, ich bekomme mehr Druck aufs Pedal und bin in einem guten Flow“, sagt Fumic. „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent, aber ich bin guter Dinge, dass ich am Ende der Saison vielleicht ein, zweimal aufs Podium fahren kann.“ In Brünn vielleicht in die Top-Ten.

Das ist Georg Egger (Lexware) voriges Jahr als Neunter in Glasgow gelungen. Ob sich das dieses Jahr wieder realisieren lässt, wird sich zeigen. Der 24-Jährige ist jedenfalls gut in Form. Wie sehr die Geburt seiner Tochter Nora am Dienstag seine Konzentration beeinflusst, wird sich zeigen. Vielleicht gibt es ja auch noch einen emotionalen Schub.

Ben Zwiehoff (Bergamont) und Europameisterschaften, das hat bis dato eigentlich meist gepasst. „Ich hoffe, dass ich dort auf den Punkt zeigen kann, wofür ich die letzten Wochen so hart gearbeitet habe. Ich versuche, das Rennen in Brünn zu meinem Rennen zu machen“, sagt der Essener, der in Glasgow 15. war.

Schwarzbauer will Risiko kalkulierbar halten

Luca Schwarzbauer von Lexware geht nach Rang 25 in Les Gets mit Zuversicht in die Konkurrenz. Er konnte am vergangenen Wochenende endlich etwas durchatmen, nachdem er seine Semester-Prüfungen an der Hochschule in Esslingen jetzt hinter sich hat.

„Ich fühle mich gut, meine Form dürfte sich nicht großartig geändert haben“, meint Schwarzbauer. Weil ein dreiwöchiger „internationaler Rennblock“ bevor stehe, will er das Risiko aber kalkulierbar halten. Nach den kontinentalen Titelkämpfen folgen gleich Weltcup-Rennen im Val di Sole und in Lenzerheide.

„Das ist eine ordentliche Herausforderung und es macht keinen Sinn in der ersten Woche auf die Schnauze zu fliegen, weil man zu viel riskiert“, so der 22-Jährige.

Markus Schulte-Lünzum (Bike Way Israel). Er freut sich schon mal für die EM nominiert zu sein, nachdem sein letzter Nationalmannschaftseinsatz aus dem Jahr 2017 (WM Cairns) datiert.

 

Die stärksten Franzosen fehlen

Favorisiert ist in Abwesenheit von Weltmeister Nino Schurter (Schweiz) sicherlich der Niederländer Mathieu van der Poel (Corendon-Circus), auch wenn er beim Weltcup in Les Gets ein halbes Rennen lang nicht auf Touren kam. Ondrej Cink (Kross Racing) vor heimischem Publikum, Titelverteidiger Lars Forster (Scott-Sram) und Gerhard Kerschbaumer (Torpado-Ursus) könnten aber auch ganz oben stehen.

Florian Vogel (KMC Ekoi Orbea) kennt sich natürlich auch aus mit Europameisterschaften. Er hat den Titel schon zweimal gewonnen. Luca Braidot (CS Carabinieri) war im Vorjahr schon Zweiter.

Neben Schurter fehlen von den starken Europäern auch Landsmann Mathias Flückiger (Thömus RN) und die Franzosen Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing), Stephane Tempier (Bianchi-Countervail), Titouan Carod (BMC Racing), Jordan Sarrou (Absolute Absalon) und der frisch gekürte Meister Victor Koretzky (KMC Ekoi Orbea). Alle passen, weil ihnen das Programm mit zwei Weltcups, Nationalen Meisterschaften, EM und noch mal zwei Weltcups zu viel ist.

 

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