EM Novi Sad: Christopher Maletz wird Europameister der Masters

Der zweifache Deutsche Meister aus Deggendorf siegt an der serbischen Donau-Metropole

Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass die Europameisterschaften der Masters zeitgleich und am gleichen Ort wie die der Junioren, U23 und Elite ausgetragen werden. Deswegen sind die Europameisterschaften in Novi Sad im nördlichen Serbien etwas Besonderes, genauso wie Strecke an der hoch über der Donau gelegenen Festung Petrovaradin: wenig technisch, aber mit knackigen Anstiegen und vielen schnellen Passagen, die kaum Zeit zum Durchatmen lassen. Dazu lastet eine brütende Hitze über der Stadt.

© Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion
© Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Vielleicht sind das und die strengen Corona-Einreiseregelungen für EU-Bürger die Gründe, warum nur drei Fahrer der Altersklasse 35-39 es in die letzte der sechs Runden schafften. Auch der spätere Sieger und damit Europameister Christopher Maletz (Embrace the World) hatte am Anfang des Rennens erhebliche Probleme mit der Atmung, wie er nach dem Rennen acrossthecountry.net berichtete: „Ich kam erst richtig spät ins Rennen. Die Hitze hat mir richtig zu schaffen gemacht.“ In Novi Sad hat es schon am späten Vormittag über 30 Grad Celsius. „Der Kurs ist zwar für eine Europameisterschaft relativ einfach, aber extrem kräftezehrend“, beschrieb der 37-Jährige, der beim renommierten Verein White Rock in Sachsen-Anhalt groß geworden ist, den Kurs, der über die verschiedenen Wallanlagen, durch Tunnel und Gräben hinauf zur Festung aus dem 18. Jahrhundert führt. „Der Kurs sei im positiven Sinne eher ‚Old School‘, ohne moderne Rockgardems, keine Sprünge, usw. Dafür ist er konditionell extrem anstrengend: der Puls war immer hoch, ich bin immer am Limit gefahren.“ Vor allem die vielen Treppenpassagen waren für den Ingenieur anstrengend: „Ich bin wohl noch nie so viele Treppen gefahren wie heute. Da wurde man ordentlich durchgerüttelt.“

Doch erst auf den letzten beiden Runden konnte er seinen ärgsten Verfolger abhängen, den Slowenen Bostjan Hribovsek, der schlussendlich 50 Sekunden nach Maletz ins Ziel kam. Maletz hatte für die sechs Runden 1:11:30 Stunden benötigt. Dritter wurde der Ungar Gabor Cser, der mit 10:41 Minuten Rückstand allerdings schon kurz vor der Überrundung stand. Der Italiener Francesco Frantini hatte das Rennen in der vorletzten Runde aufgeben müssen.

„Bei den Masters ist es schwer einzuschätzen, wo man steht, da es außer den Meisterschaften keine internationalen Wettkämpfe wie in der Elite-Klasse gibt“, sagt Maletz, der bis vor drei Jahren noch in der höchsten sportlichen Leistungsklasse gestartet ist. „Ich kenne die anderen Fahrer ja gar nicht.“

Das wird für den frisch gebackenen Europameister nächste Woche kaum anders sein, wenn in Parloup in den französischen Alpen die Weltmeisterschaften der Masters ausgetragen werden: „Aber da sind es ganz andere Anforderungen“, ist sich Maletz jetzt schon sicher: „Zum einen wird das Feld deutlich größer sein, zum anderen liegt mir die Höhe überhaupt nicht.“

Ergebnisse

Das Bildmaterial stammt vom Bundesliga-Rennen in Weißenfels Anfang Juli.

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