EM St. Wendel: Federspiel verteidigt Sprint-Titel – Näf holt Silber

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Start ins Herren-Finale: Vorne Daniel Federspiel vor Fabrice Mels, Ralph Näf und Jeroen van Eck ©Erhard Goller

Der Österreicher Daniel Federspiel (Ötztal-Scott) hat bei der Europameisterschaft in St. Wendel seinen Titel im Eliminator Sprint verteidigt. Federspiel verwies den Weltmeister von 2012, Ralph Näf (BMC Racing) auf die Silber-Position, Albstadt-Weltcup-Sieger Fabrice Mels (Salcano-Alanya) holte Bronze vor dem Niederländer Jeroen van Eck. Der Deutsche Meister Simon Stiebjahn (Team Bulls) wurde Sechster.

Daniel Federspiel war in St. Wendel nicht zu bezwingen. Außer im Achtelfinale, als er kurz in Bedrängnis geriet, konnte Federspiel jeweils taktieren und Kraft sparen. Im Finale wurde nach der Startgerade in einem Anstieg von allen vier Fahrern taktiert.

„Ich war vorne und nicht am Anschlag, aber niemand ist vorbei gefahren. Ich wollte eigentlich taktisch fahren, aber als ich dann auf der Wiese immer noch vorne war und eine Lücke hatte, da habe ich durchgezogen“, beschreibt Federspiel seinen Weg zu Gold.

Näf: Müde Beine, aber technische und taktische Finesse

Ralph Näf hat jeweils am Start Schwierigkeiten und so sieht man auch im Finale, wie er sich hinter Fabrice Mels gleich in den Windschatten klemmt. Den Belgier kann er dann mit einem Manöver vor einer Kurve passieren, eines, das er praktisch in jedem Lauf vollzog.

„Ich hatte müde Beine und konnte am Start nicht mithalten. Ich habe viel mit Technik gemacht“, erklärte Näf. Während beim vierten Finalisten Jeroen van Eck die Kräfte schwanden, konnte auch Mels nicht mehr dagegen halten.

„Ich wusste, wenn ich ins Finale komme, ist vieles möglich, aber Feder war heute klar stärker. Ich habe in jedem Lauf auch meine Fahrtechnik für Überholmanöver genutzt. Ich bin überglücklich mit Silber, es ist eine Genugtun für mich, weil es zeigt, dass mein Weltmeistertitel 2012 kein Zufall war. Wenn es eine entsprechende Strecke ist, kann ich immer noch mithalten“, erklärte Näf in seinem Statement.

Daniel Federspiel war überglücklich über seinen zweiten EM-Titel. „Ich habe vor der Titelverteidigung extrem viel Druck gespürt. Es ist zum ersten Mal, dass ich als Titelverteidiger ein so großes Rennen gewonnen habe. Jetzt bin ich wirklich erleichtert und happy, dass es geklappt hat“, strahlte der Tiroler.

Fabrice Mels wäre im Achtelfinale beinahe ausgeschieden. Nur weil sich der Italiener Andrea Righettini bereits zu sicher fühlte, konnte Mels sein Vorderrad noch an ihm vorbei schieben.
„Im Finale hatte ich nicht mehr die Kraft, ich habe alles gegeben und bin happy über die Bronzemedaille“, so Mels.

Stiebjahn: Im Halbfinale zu kraftlos – Gutmann im Foto-Finish raus
Simon Stiebjahn war im Halbfinale als letzter Deutscher ausgeschieden. Der Bulls-Fahrer musste gegen Ralph Näf, den Junior Simon Andreassen und Jeroen van Eck die Segel streichen.
„Im Halbfinale war ich zu kraftlos. Was im Achtel- und Viertelfinale am Berg noch gut ging, konnte ich im Halbfinale nicht umsetzen. Auf der Zielgerade bin ich einfach nicht mehr ran gekommen. Klar, ich habe schon mit dem Finale geliebäugelt, aber Platz sechs ist mein bestes Ergebnis bei einer EM. Deshalb muss ich zufrieden sein“, kommentierte Stiebjahn, der sich im kleinen Finale dem Italiener Michele Casagrande geschlagen geben musste.

Für Heiko Gutmann (Lexware Mountainbike Team) war schon im Achtelfinale Endstation. Um vielleicht 30 Zentimeter wurde er vom Italienischen Meister Elia Silvestri und dem Qualifikations-Schnellsten Martin Setterberg geschlagen.
Er war an führender Position auf die Zielgerade eingebogen. „Ich habe zu spät gesehen, dass eine Lücke zwischen mir und Setterberg war und dann wäre es unfair gewesen noch rüber zu ziehen“, erzählte Gutmann.
So schoss Silvestri noch am DM-Dritten vorbei. Gutmann wurde am Ende 20.

Für Andy Eyring (Bergamont) war das Rennen schon nach der Quali beendet. „Ich bin weggerutscht, aus dem Pedalen gekommen und musste erst wieder anschieben“, erklärte er sein Malheur.

Ergebnisse

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