Marathon-DM Daun: Schneider triumphiert als Solistin

Sabine Spitz verabschiedet sich hinter Nadine Rieder mit Bronze

Wie bei den Herren, gibt es auch bei der Marathon-DM in Daun auch bei den Damen eine Premiere. Janine Schneider aus Lottstetten wird nach 100,5 Kilometern zum ersten Mal deutsche Meisterin. Sie gewinnt nach 4:11:16 Stunden 58 Sekunden vor Nadine Rieder aus Sonthofen und Sabine Spitz, die bei ihrer letzten Deutschen Meisterschaft zehn Sekunden dahinter noch mal Bronze gewinnt.

 

Die Damen legen erst einmal ein verhaltenes Tempo vor. Spitz spricht von nur „halbherzigen“ Angriffen. Erst nach einer Schiebepassage an einer Brücke bildet sich ein Führungsquartett. Neben den drei Medaillengewinnerinnen ist noch Stefanie Dohrn von Centurion-Vaude mit dabei. Sie lässt aber immer mal wieder Führungsarbeit aus und kann am Ende auch nicht mehr mithalten.

Sabine Spitz (Wiawis Bikes) und Nadine Rieder (Rotwild Factory Racing) können sich zwar kurz mal einen kleinen Vorsprung heraus fahren, doch es kommt wieder zum Zusammenschluss. Genauso als Janine Schneider (German Technology Racing) etwa bei Kilometer 80 zum ersten Mal hart antritt.

„Ich habe es mal versucht, um zu schauen, was im Feld passiert, dann aber wieder rausgenommen, weil es doch noch weit war“, erklärt Janine Schneider.

15 Kilometer vor dem Ziel ist es erneut Janine Schneider, die an einem steilen Anstieg die Entscheidung sucht – und findet. „Es war ja noch ein Stück bis ins Ziel, aber ich dachte, ich versuche es jetzt einfach“, so Schneider.

Die 24-Jährige und damit Jüngste unter den Top-Fahrerinnen fährt sich eine so große Lücke heraus, dass auch das Teamwork von Nadine Rieder und Sabine Spitz in einer Flachpassage nicht mehr hilft.

Schneider gelingt „Punktlandung“

Schneider triumphiert und stellt damit unter Beweis, dass ihr Sieg beim Heimrennen in Singen im Mai kein Zufall war. „Ich habe gemerkt, dass heute ein guter Tag ist und versucht das Beste rauszuholen. Dass es so eine Punktlandung wird und ich den Meister-Titel hole, das ist natürlich super. In den vergangenen Jahren hat es bei der DM nie so geklappt, deshalb spüre ich eine riesen Freude. Aber so richtig begriffen habe ich es noch nicht“, kommentiert Schneider ihren Erfolg.

Am Donnerstag hatte die studierte Physiotherapeutin noch Diplom-Abschlussfeier. „Ich wusste natürlich nicht, wie sich das auswirkt“, bekennt Schneider. Offenbar jedoch zumindest nicht negativ.

Rieder am Schlussanstieg stärker

Auf dem letzten Kilometer geht es für Nadine Rieder und Sabine Spitz um Silber und Bronze. „Als es in den Zielanstieg ging, habe ich gemerkt, dass ich stärker bin und so konnte ich ohne Zielsprint Zweit werden. Das Rennen lief super, ich habe mich von Beginn an stark gefühlt“, erklärt Rieder.

Sabine Spitz verabschiedet sich mit Bronze von der deutschen Wettkampf-Bühne. Für sie steht zum Ende ihrer Karriere nur noch die Marathon-WM auf dem Programm.

„Der letzte Anstieg war noch mal knackig, da ist mir Nadine weg gefahren“, kommentiert Spitz. „Es war hart zum Ende hin, aber ich bin zufrieden mit Platz drei. Janine und Nadine haben verdient Gold und Silber gewonnen, Bronze ist für mich zum Abschluss okay.“ Es war die 28. DM-Medaille in der Karriere von Sabine Spitz.

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