Marathon-DM Daun: Weber triumphiert in Sprint-Entscheidung

Silber und Bronze für Titelverteidiger Julian Schelb und Simon Stiebjahn

Der Wahl-Freiburger Sascha Weber hat zum ersten Mal in seiner Karriere den Deutschen Meister-Titel im Marathon geholt. In Daun gewinnt er nach 100,5 Kilometern im Sprint vor Titelverteidiger Julian Schelb und Simon Stiebjahn.

 

Wie von manchen erwartet oder auch befürchtet, bietet die Strecke in Daun mit wenig technischen Passagen und zu kurzen Anstiegen den Favoriten kaum Möglichkeiten für aussichtsreiche Attacken. Nur Sascha Weber kann sich etwa 20 Kilometer vor dem Ziel mal lösen, wird aber wieder eingeholt. Das Team Bulls lanciert auch den einen oder anderen Versuch, wird aber rasch neutralisiert.

Als es etwa sieben Kilometer vor dem Ziel in einen Trail geht, wird es hektisch. Die drei Top-Favoriten Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain), Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) und Simon Stiebjahn (Team Bulls) haben eine kleine Lücke herausgefahren, doch sie stoßen auf Fahrer der Kurz-Strecke und E-Bike-Piloten.

„Julian war an erster Position, konnte aber nicht ganz durchziehen, weil die nicht auf die Seite gegangen sind“, berichtet Simon Stiebjahn.

So können Simon Schneller und Peter Herrmann (Firebike-Handelshof) zwei Kilometer vor dem Ziel nochmal aufschließen.

Als es ins Finale geht, kassieren die beiden aber erneut eine Lücke und sprinten mit zehn Sekunden Rückstand nur noch um Rang vier, mit besserem Ende für Herrmann.

Sascha Weber: Nach diesem Jahr verdient

Sascha Weber hat schließlich im Sprint um eine Zehntel-Sekunde das Rad vorne,  der Münstertäler Julian Schelb wird Zweiter. Simon Stiebjahn, dem man vielleicht sogar die größten Sprint-Qualitäten zugetraut hätte, mit knapp zwei Sekunden Rückstand Bronze-Medaillengewinner.

„Ich bin happy“, freut sich Sascha Weber, „nach diesem Jahr habe ich mir das verdient.“ In der ersten Saisonhälfte hatte der Saarländer immer wieder starke Rennen gezeigt und Erfolge gefeiert.

Für den 31-Jährigen, der aus St. Wendel stammt, ist es nach zwei U23-Meisterschaften im Cyclo-Cross der erste Titel in der Elite überhaupt. „Julian hat lange gewartet und dann ordentlich Gas gegeben. Aber ich denke, ich war heute der Stärkste“, meint Weber.

Sprint um die Ecke

Allerdings bedauerte Julian Schelb, dass kaum zehn Meter vor dem Ziel auf der Geraden eine Ecke mit Begrenzungsgittern in seine Fahrlinie ragt. Er kommt mit Tempo-Überschuss, muss kurz rausnehmen einen kleinen Bogen fahren und verliert den Sprint nur um wenige Zentimeter.

„Kein Vorwurf an Sascha, aber es ist halt schade, dass war eher ungünstig eingerichtet“, meinte Schelb. Zum Rennen meinte der entthronte Titelverteidiger: „Ich musste schon den ganzen Tag kämpfen, die Beine haben sich nicht gut angefühlt. Ich habe dann aber trotzdem am letzten Berg angegriffen, so dass nur noch Stiebi und Sascha dabei waren.“

Simon Stiebjahn fehlt der Marathon-Titel auch noch in seiner Sammlung. „Es war eine knappe Entscheidung mit den zu erwartenden Protagonisten“, kommentiert der Schwarzwälder aus Titisee-Neustadt. „Am Ende hat mir ein bisschen der Punch gefehlt.“

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Julian Schelb, Sascha Weber und Simon Stiebjahn ©Friedemann Schmude

Masters: Westhäuser wieder vor Hardter

Titelverteidiger Markus Westhäuser (Bike-o-Rado Racing) gewinnt den Meister-Titel bei den Masters-Fahrern 2 vor Uwe Hardter (Texpa-Simplon) und Lukas Kubis (MTB Teck).

Westhäuser hat sogar eine schnellere Zeit als die Elite-Fahrer. Die Masters-Fahrer 2-4 sind zehn Minuten später gestartet. Das lässt auf eine taktisch geprägte Fahrweise in der Spitzengruppe schließen.

Die Wertung der Masters-Kategorie 1 gewann Matthias Frohn (Firebike-Handelshof) vor Florian Vrecko (Embrace the World) und Julius Wagler (Turbine Erfurt)

Ergebnisse

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