O-Tour Alpnach: Lüthi und Stauffer auf obersten Podest

Ariane Lüthi vom Team Spur und Hansueli Stauffer von BiXS haben den O-Tour-Marathon in Alpnach gewonnen. Bei den Damen siegte Lüthi nach 86 Kilometern vor Esther Süss und Andrea Ming, während Stauffer den Favoriten Urs Huber und Martin Fanger hinter sich ließ.

 

Urs Huber brachte es im Ziel auf den Punkt: „Diesmal hatte ich Defektpech. Sonst war es oft Hansueli. Er ist heute stark gefahren und hat sein Rennen klug eingeteilt“, lobt der Seriensieger, nachdem er als Zweiter über die Ziellinie gerollt war.

Bei dem Rennen in der Zentralschweiz wurden bereits an den Flanken des Pilatus erste Konturen deutlich. Unter dem Tempodiktat von Huber zeigte die Spitzengruppe in der Steigung zur Lütholdsmatt Zerfallserscheinungen. Nur der frühere belgische Meister Frans Claes, Andreas Moser und Hansueli Stauffer vermochten das Hinterrad Hubers zu halten.

In der Abfahrt vom Langis übernahm dann der Defektteufel die Rennregie. Frans Claes erlitt einen Hinterraddefekt und musste einen Schlauch einlegen, verlor bei der Reparatur jedoch mehrere Minuten und damit den Anschluss an die Spitze.

Stauffer kommt näher, Huber erleidet Schleicher

Zu Huber gesellte sich neben Stauffer in der Folge auch der Obwaldner Martin Fanger. In den steilen Rampen hinüber zum Ächerlipass drückte Huber jedoch abermals aufs Tempo. Fanger musste ihn ziehen lassen. Von der Tempobeschleunigung nicht nervös machen ließ sich Stauffer, der unbeirrt seinen Rhythmus fuhr.

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Spitze der Herren ©Martin Platter

Das sollte sich auszahlen, wie sich kurz darauf herausstellte. Erneut schwang der Defektteufel sein Zepter. Diesmal traf es Huber: Schleichender Luftverlust im Hinterreifen. Huber musste anhalten, um nach zu pumpen. Stauffer konnte die Führung übernehmen, die er bis ins Ziel verteidigte. Mit dem Sieg entthronte er den bisherigen Gesamt-Führenden der Marathon Classic Adrien Chenaux, der das Ziel als Fünfter erreichte.

„Ich bin den Ächerlipass bewusst sachte angegangen, konnte aber dennoch bald Martin Fanger einholen, da ich Urs Huber nicht ziehen lassen wollte. Als ich ihn dann vor mir gesehen habe, war das für mich wie ein Motivations-Booster, der auch neue Kräfte freisetzte. Ich hatte ihn beinahe eingeholt, als er wegen des Plattens anhalten musste. Da habe ich natürlich voll durchgezogen“, erklärte Stauffer, der sich sehr über seinen Sieg freute.

Huber: Nicht das letzte Risiko

Huber räumte ein: „Natürlich wollte ich vier Wochen nach meinem Schlüsselbeinbruch nicht mit vollem Risiko in die Abfahrt vom Acherlipass gehen. Ich bin zufrieden mit meinem Resultat und gönne Hansueli den Sieg.“ 1:18 Minuten trennten die beiden Kontrahenten.

Martin Fanger erklärte seinen Rückstand in der ersten Steigung mit seinem etwas schwereren Arbeitsgerät: „Ich bin heute ein vollgefedertes Bike gefahren, dass etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, wie die Hardtails meiner Mitstreiter. Der Rückstand hat mich aber nicht beunruhigt. Wie erwartet konnte ich den fahrtechnisch anspruchsvolleren Abfahrten rasch wieder aufholen.“

Am Ächerli habe sich das Spiel dann wiederholt. Huber zog weg und auch Stauffer konnte überholen. Fanger, der 2:55 Minuten zurück lag, meinte: „In der Abfahrt konnte ich den Rückstand nicht mehr wettmachen. Mit all den Steinen im Trail und den Mitstreitern der kürzeren Runde war mir das Risiko zu gross, Vollgas zu geben.“

Damen: Süss muss pumpen

Bei den Frauen freute sich Ariane Lüthi über den zweiten O-Tour-Triumph nach 2013. Sie sagt: „Für mich ist es wichtig zu wissen, dass die Form im Hinblick auf die bevorstehende Marathon-WM stimmt. Dass ich dies mit dem O-Tour-Sieg bestätigen konnte, ist natürlich super.“

Esther Süss konnte in der Steigung zum Ächerlipass etwas Vorsprung herausfahren, stand dann aber wie Huber plötzlich an der Strecke, um einen schleichend Luft verlierenden Reifen nachzupumpen.

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Ariane Lüthi ©Martin Platter

Aber auch Lüthi kam nicht ganz ohne Probleme über die Runden: „Ich bin beim Römerweg ausgerutscht und hingefallen. Dabei hat sich der Sattel verstellt. Ich konnte ihn aber wieder richten. Zum Glück hat mich das nicht viel Zeit gekostet.“

Süss nahm ihre Niederlage mit 3:05 Minuten Rückstand gelassen: „Lieber den Platten heute als nächste Woche an der Marathon-WM oder übernächste Woche an der Schweizermeisterschaft am Iron Bike in Einsiedeln.“

Ming riskiert nichts

Die drittplatzierte Andrea Ming konnte zu Beginn gut mit den besten zwei mithalten, verlor dann aber in der Steigung zu Richmettlen bei Kilometer zwölf den Anschluss.

„Für mich war der Beginn sehr angenehm. Ich dachte, die fahren nicht voll. Irgendwann haben sie dann tatsächlich hochgeschaltet. Da musste ich sie ziehen lassen. Die Abfahrten waren glitschig, deshalb habe ich nichts riskiert“, sagte Ming, die 24:15 Minuten Rückstand hatte und Janine Schneider (Cube, +35:59) deutlich auf Rang vier verweisen konnte.

 

Quelle: PM O-Tour/Martin Platter

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