Skarnitz gewinnt Cyprus Sunshine-Cup in Amathous – Pfäffle Neunter

start_Amathous_men_Moorlag_Lindgren_Pfaeffle
Start der Herren in Amathous von links: Henk-Jaap Moorlag, Emil Lindgren, Christian Pfäffle_Martin Frey. ©Erhard Goller


Mit dem Sieg des Tschechen Jan Skarnitzl (Sram Rubena Specialized) ist in Amathous der Cyprus Sunshine-Cup 2013 zu Ende gegangen. Skarnitzl gewann vor dem Schweden Emil Lindgren (Giant Pro XC) und dessen Landsmann Matthias Wengelin (Specialized). Bester Deutscher war U23-Vizemeister Christian Pfäffle (Lexware-Rothaus) auf Rang neun, Christopher Malez (Fujbikes-Rockets) wurde Zehnter,Christopher Platt (Delta-Bike/Syntace) belegte Rang zwölf.

Emil Lindgren wollte das Rennen zwischen Ruinen von Amathous wohl unbedingt gewinnen, so aggressiv wie er das Rennen anging. Nachdem ihn sowohl in Voroklini als auch beim Afxentia-Etappenrennen das Pech eines Defekts ereilte, sollte ihm aber auch in Amathous das Glück nicht zur Seite stehen.

Lindgren holte sich ein paar Sekunden Vorsprung heraus, doch als die 2,9 Kilometer lange Startrunde und auch die erste komplette 5,5 Kilometer lange Runde fast zu Ende waren, da erlitt der Skandinavier einen Plattfuß. Er verlor rund eine Minute und fiel zurück auf Platz sieben. Unterdessen setzten sich Jan Skarnitzl (Sram Rubena Specialized) und Nicola Rohrbach (Goldwurst Power/Stöckli) an die Spitze und entkamen aus der Führungsgruppe.

Das Duo baute seinen Vorsprung gegenüber Henk-Jaap Moorlag (Giant Pro XC) und Matthias Wengelin (Specialized) aus, während Emil Lindgren gemeinsam mit Anton Sintsov (Titici LGL) versuchte wieder näher heran zu kommen. In der vorletzten Runde griff Jan Skarnitzl an und ließ Rohrbach etwa 15 Sekunden hinter sich. Der Schweizer verlor erst einmal nicht mehr, doch dann musste er kurz vom Bike und im Vorderrad Luft nachfüllen.

Das funktionierte auch, so dass er in der Lage war gegenüber einem immer stärker werdenden Emil Lindgren 40 Sekunden Vorsprung zu bewahren. Moorlag war da schon zurück gefallen. In der letzten Runde hatte Rohrbach noch einmal einen Plattfuß, diesmal im Hinterrad. So hatte er keine Chance, als Lindgren mit Wengelin zusammen an ihn heran fuhr. Klubkameraden sprinten um Rang zwei Die beiden Schweden, die im kleinen Ort Säter in der Nähe von Falun, sogar in der gleichen Straße aufgewachsen sind, kämpften um Platz zwei. Die Hoffnung von Wengelin, sich im Sprint durchsetzen zu können, erfüllten sich nicht. Dafür war die Zielgerade zu kurz. „Als ich erkannte, dass Emil von hinten näher kam, da habe ich versucht etwas Energie zu sparen, um mit ihm mitgehen zu können. Ich dachte eigentlich, ich könnte ihn dann im Sprint bezwingen“, erklärte Wengelin, dessen Vater Lindgrens erster Trainer war.

Die Zielgerade war also nicht lang genug, an seinem Klubkameraden vorbei zu kommen und so überquerte Lindgren 43 Sekunden hinter Skarnitzl die Ziellinie. Der Giant-Biker wurde Zweiter, wie auch in der Gesamtwertung, ebenfalls hinter dem Tschechen. Rang drei ging auch hier an Wengelin.
„In zwei Jahren hatte ich einen Plattfuß und jetzt gleich zwei innerhalb von zwei Wochen. Das ist nicht schön“, schüttelte Lindgren den Kopf. Sechs Jahre lang seien sie mit Giant den gleichen Reifenhersteller gefahren. Nach dem Wechsel zu einem anderen, habe man sich wohl noch nicht gut genug darauf eingestellt.
„Es ist natürlich nicht nur das Material, es bin auch ich. Ich bin zu hart gefahren. Aber Platz zwei ist immer noch ganz gut“, so Lindgren. Jan Skarnitzl freute sich über seinen prächtigen Saisonstart.

„Die ersten beiden Runden waren zu schnell für mich. Aber als ich dann in Führung war, kam ich sicher durch die Singletrails. Ich denke, ich war noch nie so stark um diese Zeit, meine Form ist gut“, so der Gesamtsieger. Für Nicola Rohrbach endete das Rennen knapp neben dem Podest.
„Schade, das wäre noch schön gewesen, aber ich bin ganz zufrieden, so wie es gelaufen ist. Ich kann die Tempoverschärfungen noch nicht mitgehen, aber als Skarnitzl weg war, da habe ich bis zu den Defekten nichts mehr verloren“, meinte Rohrbach.

Pfäffle: Nach einer Runde „komplett schwarz“ Christian Päffle zeigte einen prächtigen Start. Gemeinsam mit Sergey Rysenko kam er auf Rang sechs aus der 2,9 Kilometer langen Startrunde und für die nächsten 5,5 Kilometer konnte er dem Ukrainer auch noch Paroli bieten. Christian-Pfaeffle_CSC13_Amathous_colums_sea_acrossthecountry_mountainbike_xco_by-Goller Doch dann fuhr ihm sein Begleiter nach und nach davon und auch der Brite David Fletcher konnte ihn noch passieren. 5:51 Minuten Rückstand auf Jan Skarnitzl (1:28:20 Stunden) wurden für Christian Pfäffle auf Rang neun notiert.

Im Gegensatz zu dem meisten seiner Konkurrenten war es für Pfäffle aber das erste Rennen im Trainingslager auf Zypern. Und er hatte sein Training auch überhaupt nicht darauf ausgerichtet. „Ich habe immer noch nichts Intensives trainiert“, erklärte der 19-Jährige. Jetzt schon, denn dafür hatte er sich an den Start gestellt.

„Ungefähr eine Runde ging es, dann war ich komplett schwarz und habe mich nur noch über die Runden gerettet. Über die steilen Kuppen drüber, habe ich schon gemerkt, was mir fehlt“, erläuterte Pfäffle. Er schmunzelte dabei. Das „Grundtempo“ sei aber schon relativ hoch, meinte er vor den Toren von Limassol noch und bilanzierte das Unternehmen mit einem „ganz zufrieden.“

Platt mit Punkten, Wolf im Pech Christopher Maletz kam 33 Sekunden später als Zehnter ins Ziel und war erst einmal zufrieden ohne Defekt durchgekommen zu sein, nachdem er in Voroklini und beim Afxentia jeweils Pech hatte. Nach der ersten Runde war sogar noch Achter gewesen. „Es war ein sehr hartes Rennen, aber ich habe mich super gefühlt. Ich bin froh, dass ich ein paar Punkte holen konnte. Die Frühjahrsform ist super, die Basis stimmt“, konstatierte Maletz.

Auch Christopher Platt war mit seinem zwölften Rang zufrieden. „Ich wollte die zwei fehlenden Weltranglistenpunkte zu 20 noch holen. Das hat geklappt. Am Schuss war es hart allein, aber ich konnte meinen Platz ja verteidigen“, erklärte der 19-Jährige. Mit 20 Punkten besitzt man im Weltcup Startrecht.
Dass er zum Schluss alleine war, hatte damit zu tun, dass ihn Louis Wolf (Team Cube) alleine lassen musste. Er hatte einen Hinterrad-Defekt erlitten. Als 16. fuhr er schließlich knapp an den Punkten vorbei. „Schade, wir haben eigentlich ziemlich gut zusammen gearbeitet“, meinte Christopher Platt.

Martin Frey (Team Bulls) gab schon in der zweiten Runde an 15. Stelle liegen auf, weil er Kopfschmerzen bekam. Er hatte am Morgen über Halsweh geklagt und brach den Versuch dann ab.

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com