SM Andermatt: Mathias Flückiger triumphiert im Sprint

Florian Vogel knapp geschlagen Zweiter – Pech für den Weltmeister

In einem dramatischen Finale hat Mathias Flückiger in Andermatt zum ersten Mal den Schweizer Meistertitel in der Elite gewonnen. In einem hauchdünnen Sprint-Finish schlägt er Europameister Florian Vogel. Bronze geht 17 Sekunden später an Andri Frischknecht, knapp vor Weltmeister Nino Schurter, der in Runde eins einen Kettenriss zu beklagen hatte. Filippo Colombo verteidigte seinen U23-Titel.

 

„Endlich mal gewonnen.“ Zu mehr war Mathias Flückiger nicht in der Lage, zu einer triumphalen Geste sich der Mann vom Thömus RN Racing Team in Andermatt nicht überwinden. Nicht unmittelbar nach dem Finish. Etwas fragend hatte der Vorjahres-Zweite nach dem Überqueren der Ziellinie seinen Widersacher Florian Vogel (Focus XC) angeschaut, denn ganz sicher war er nicht, wer als Erster die Ziellinie überquert hatte.

In der vorletzten Kurve war er an Vogel vorbei gegangen, als Erster über eine Brücke gejagt und in die Schlusskurve eingebogen. Doch Vogel war noch im Windschatten und griff an. Beinahe hätte es dem Mann im Europameister-Jersey noch gereicht. Aber nur beinahe.

Eine Reifenbreite entschied nach einem höchst interessanten Rennverlauf zugunsten von Mathias Flückiger und es war der erste Titel in der Elite-Kategorie für den ehemaligen U23-Weltmeister.

Dabei schien sich das Momentum eingangs der letzten von neun Runden gegen ihn zu wenden. Er hatte sich mit einer Attacke in der Vorschlussrunde einen kleinen Vorsprung heraus gefahren und war mit sechs Sekunden Abstand auf Vogel in die letzte Runde gegangen. Doch am ersten Anstieg schloss der 36-Jährige die Lücke wieder, der mentale Vorteil war auf seiner Seite.

Flückiger riss sich noch mal zusammen, ließ sich erst mal nicht überholen, sondern hielt dagegen. Erst unweit des Ziels ging Vogel vorbei, doch dann konterte Flückiger in dieser vorletzten Kurve. Siehe oben.

„Schlussament habe ich gewonnen“, sagte Flückiger mit einem gequälten Lächeln, „aber ich habe mich heute morgen nicht so super gefühlt. Das Rennen war sehr hart, mit dem Wind und den drei Anstiegen.“

Nino Schurters Pech und der spannende Rennverlauf

Vogel und Flückiger waren vorne immer präsent, ließen in Runde sechs Nicola Rohrbach (goldwurstpower.ch/Felt) zurück und bekamen eine Runde später dann Gesellschaft von Lars Forster (BMC Racing) und Andri Frischknecht (Scott-Sram). Die konnten eine Tempoverschärfung am Berg dann aber kurze Zeit später nicht mehr mitgehen.

Möglich wurde dieser aufregende Rennverlauf wohl erst durch den Kettenriss, den Weltmeister Nino Schurter bereits in der zweiten Runde erlitt. Mit 1:05 Minuten Rückstand ging er in die dritte Schleife. Gemessen an den 18 Sekunden, die er im Ziel an Differenz zum Sieger (1:36:15) aufwies, lässt sich erahnen, dass der Weg zum Titel nur über ihn geführt hätte. Auch wenn vorne natürlich auch taktisch agiert und nicht immer Vollgas gefahren wurde.

Eine Sekunde hinter Andri Frischknecht rollte Schurter ins Ziel und die Bronze-Medaille wird er seinem jüngeren Teamgenossen wohl gegönnt haben.

 

U23: Filippo Colombo wird Favoritenstellung gerecht

In der U23-Kategorie blieb das Rennen ebenfalls lange offen. Sechs Fahrer gingen innerhalb von zwei Sekunden in die vorletzte Runde. Da war es dann Favorit und Titelverteidiger Filippo Colombo (BMC Racing), der sich mit einer Attacke gleich 19 Sekunden Vorsprung heraus fuhr und die dann in der Schlussrunde nur noch verwalten musste.

Im Zweikampf um Silber gegen Vital Albin (Biketeam Solothurn) fuhr Joris Ryf (Wheeler Pro Team) die schnellste Schlussrunde und überquerte nach acht Runden mit sechs Sekunden Rückstand auf Colombo (1:28:48) als Zweiter die Ziellinie. Albin holte sich Bronze (+0:35), obschon Noah Blöchlinger (Fischer-BMC) noch mal sehr nahe kam (+0:38).

 

Ergebnisse

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