Wechselkarussell 1: Kathrin Stirnemann wird Trainerin

Die ehemalige Schweizer Top-Athletin, unter anderem war sie XCE-Weltmeisterin, übernimmt in der Schweiz das neu geschaffene Amt der Frauen-Nationaltrainerin U19. Zudem wirkt die 31-jährige Aargauerin als Assistentin von Elite- und U23-Nationaltrainer Edmund Telser

Im Herbst, beim Finale des Profixx Swiss Bike Cups in Hochdorf, hatte Kathrin Stirnemann als aktive Radfahrerin ihren letzten Auftritt: im Trikot des Thömus RN Racing Teams gewann sie das Shortrace, eine Woche zuvor war die 31-jährige XCE-Weltmeisterin von 2014 und 2017 bei der Europameisterschaft am Monte Tamaro / SUI noch 14. geworden. Eine Frau mit Erfolgen und mit Erfahrung also.

Schweizer Nachwuchs-Trainierin
Jetzt soll die Gränicherin in die Fußstapfen ihres Vaters treten, dem erfolgreichen Schweizer Trainer Beat Stirnemann, seit 1998 Junioren- und 2010-2012 Elite-Nationaltrainer in der Schweiz. Seit einigen Jahren fährt man in der Eidgenossenschaft zweigleisig: Männer und Frauen haben jeweils ihre eigenen Nationaltrainer. Doch während die jungen Männer in der U17 und U19 seit zwei Jahren vom Ex-Profi Martin Gujan betreut werden, musste sich der Südtiroler Edmund Telser nicht nur um die Elite-Mountainbikerinnen kümmern, sondern auch um den Nachwuchs und sogar um die Frauen-Straßen-Nationalmannschaft. Jetzt bekommt der Italiener in Schweizer Diensten Unterstützung durch Kathrin Stirnemann, die bereits während ihrer Profizeit mit der Ausbildung zur Trainerin begonnen hat. Als Assistentin von Telser wird Stirnemann nun seine Arbeit von einer anderen Seite aus kennenlernen.

Ziel: Nationaltrainierin
„Es war seit geraumer Zeit mein Ziel, einmal als Nationaltrainerin zu arbeiten. Dass es so schnell gehen könnte, hatte ich nicht gedacht. Ich freue mich darauf und bin sehr motiviert, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben“, wird die Aargauerin in einer Pressemitteilung von Swiss Cycling zitiert.

„Glücksfall“ für Swiss Cycling
Für Swiss Cycling sei Kathrin Stirnemann ein „Glücksfall“, weil sie sowohl über praktische Erfahrung als auch über den theoretischen Background verfüge – und das in mehreren Radsportarten, sagt der Schweizer Leistungssportchef Beat Müller. „Kathrin bringt alles mit, was es braucht, um unsere aufstrebenden Bikerinnen an das höchste Level heranzuführen.“ Ausbildungsmäßig befindet sich Stirnemann auf dem Weg zur Berufstrainerin. Die Basis hierfür hat sie während ihrer Aktivzeit gelegt, dabei unter anderem mehrere explizit für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler durchgeführte J+S-Kurse besucht. Vorgesehen ist, dass sie im Herbst mit dem Bundestrainer-Lehrgang beginnen wird.

Vielversprechender Schweizer Nachwuchs:
Derzeit stehen die Schweizer Nachwuchssportler bestens da: zum 31.12.2021 waren sieben Schweizer Juniorinnen in den Top100 der Weltrangliste, nach dem Jahreswechsel waren es immerhin noch drei, darunter das erst 17-jährige Ausnahmetalent Elisa Alvarez in Diensten von jb Brunex Superior. Zum Vergleich: in Deutschland waren zum Jahresende neun Nachwuchssportlerinnen in den Top 100, und im neuen Jahr noch sechs, davon vier Fahrerinnen im besten Dutzend.

Offenlegung:
Der Autor arbeitet als freier Sportphotograph unter anderem für Swiss Cy<cling und das Thömus RN Racing Team.

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