Weltcup Albstadt: Premiere als große Unbekannte

Short Track am Freitag wird mit Spannung erwartet

Short Track, das ist ein wenig exklusiv. Nur vier Deutsche dürfen am Freitagabend mitmachen, wenn es um 17.30 Uhr bei den Damen und 18.15 Uhr bei den Herren beim Mercedes-Benz Weltcup in Albstadt zum ersten Mal Short Track-Rennen mit Weltcup-Status kommt. Wie’s wird, das weiß man nicht, aber das Format wird gewichtigen Einfluss haben.

 

Zu sagen, die Sportler seien gespannt, ist fast schon eine Untertreibung. Das neue Weltcup-Format am Freitagabend ist die große Unbekannte. Allen ist klar, wie wichtig es ist, aber niemand weiß, was dabei herauskommt.

„Ich bin vor allem auf Freitag gespannt“, gab Sabine Spitz nach ihrem Sieg beim Marathon in Singen am Sonntag zu Protokoll, Weltmeister Nino Schurter äußerte sich im Interview ähnlich und auch beim einzigen Deutschen Manuel Fumic „prickelt“ es und er findet es gut.

Die 40 besten Damen, die 40 besten Herren gehen 25 Minuten auf der 1,2 Kilometer langen Runde auf die atemlose Jagd nach dem ersten Short Track-Weltcupsieg in der Geschichte. Eine relativ flache Strecke im Bullentäle, eine kurze Rampe hoch und im „Deep Hole“ wieder runter. Sicherlich auch eine Frage der Taktik, aber das ist auch erwünscht.

Wie die Strecken konzipiert werden müssen, um das richtige Spektakel zu erzeugen, das wird man sicher erst im Verlauf der Saison austarieren können.

Favoriten? Am besten überraschen lassen

Favoriten? Sicherlich ist Sam Gaze ein Kandidat, auch Mathieu van der Poel und gewiss auch Nino Schurter. Doch es ist damit zu rechnen, dass auch andere mitmischen. Bei Thomas Litscher könnte nach seiner OP die Kraft für 25 Minuten reichen.

Im Feld der Damen sind es natürlich Jolanda Neff und die zweifache Eliminator-Weltmeisterin Linda Indergand, aber auch eine Eva Lechner oder Annie Last. Und einige andere.

Und was machen die Deutschen? „Im Short Track muss man reinhalten“, sagt Adelheid Morath. Das ist nicht unbedingt ihr Ding, nach dem Kahnbeinbruch sowieso. Sabine Spitz kann Flachpassagen und Elisabeth Brandau eigentlich auch. Wie gesagt: das Short Track ist die große Unbekannte.

Nicht unkritisch sieht es Anne Tauber. Nicht wegen der Gefahr, sondern weil es ihr zu wenig cross-country-typisch ist. „Es ist ein bisschen so, als müssten wir jetzt Straßenrennen fahren können, um im Cross-Country vorne zu sein. Das führt für mich ein wenig weg von unserer Disziplin, die für sich eigentlich so herausfordernd und attraktiv ist“, sagt Tauber.

Aber sie fügt auch hinzu: „Ich habe keine Angst, ich stelle mich dem und lasse mich überraschen.“ Und eventuell auch überzeugen.

Short Track nimmt Einfluss

Die schnellsten 16 im Short Track werden am Sonntag die ersten beiden Startreihen belegen. Das ist schon von Bedeutung. „In der dritten Reihe zu stehen, das ist schon nicht mehr so einfach“, sagt auch Manuel Fumic.

Und dann gibt es ja Punkte für die Weltcup-Gesamtwertung. Die Hälfte vom Cross-Country-Rennen, zumindest für die ersten neun. Danach werden es weniger als die Hälfte. Der, bzw. die 40. bekommt noch drei Zähler.

Das wertet die Weltrangliste noch mal auf. Neben den 16 Besten der Weltcup-Gesamtwertung werden die restlichen 24 Starter per UCI-Ranking ermittelt. Im Falle Albstadt hat es für den Schweizer Nicola Rohrbach gerade noch so gereicht, nachdem Julien Absalon plötzlich seine Karriere beendet hat. Rohrbach war ja Sieger beim Short Track der Sea Otter Classic.

Mathieu van der Poel (44.) wäre per Weltrangliste nicht dabei, genauso wenig wie Andri Frischknecht (55.), doch als Vierter und Zehnter des Weltcups in Stellenbosch – faktisch die aktuelle Gesamtwertung – gehören sie zum exklusiven Kreis.

Profitieren tun Rohrbach und auch der direkt vor ihm platzierte Marco Fontana auch davon, dass mit Alan Hatherly ein U23-Fahrer in den Top 40 ist, der nicht mitmachen darf. Und Cape-Epic-Sieger Howard Grotts nicht für den Weltcup gemeldet ist.

Wenn sich noch jemand abmeldet, könnte Grant Ferguson noch nachrücken.

Bei den Damen profitiert Katrin Leumann als Weltranglisten-40. davon, dass die Weltranglisten-Elfte Sina Frei die Weltcup-Rennen der U23 fährt, zumal Elisabeth Brandau als Weltranglisten-69. , aber 13. des Weltcups in Stellenbosch einen Platz einnimmt.

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