Weltcup Nove Mesto Nachgedreht (2)

Damen-Geschichten aus dem Wald im Hochland Mährens

 

In einem aufregenden Damen-Rennen kam es in der Biathlon-Arena von Nove Mesto na Morave zum Sprint zwischen Annika Langvad und Jolanda Neff. Aber auch andere Damen produzierten Geschichten, die erwähnenswert sind. Podium oder nicht. Nachgedreht was vom Damen-Rennen im Wald des Hochlands (Vysocina) in Mähren, was hier noch nicht geschrieben stand.

 

Maja Wloszczowska (Kross Racing) hatte wegen Krankheit auf das Short Track-Race verzichtet. So konnte man im Cross-Country auch nicht unbedingt erwarten, dass sie vorne mitmischen würde. Als sie nach der Startrunde nur an 24. Position auftauchte, hatte das allerdings mit einer Situation in der Startphase zu tun, so dass sie erst in den hintersten Rängen in den Wald einbiegen konnte.

In Runde drei hatte sie sich dann an die zehnte Stelle nach vorne gekämpft und es wurde offensichtlich, dass da noch mehr drin sein könnte. In der Schlussrunde verdrängte sie noch Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Merida) von der fünften Stelle. „Auch wenn es am Anfang schwierig war, ich bin am Ende sehr glücklich, dass es noch aufs Podium gereicht hat“, wollte Wloszczowska mit dem Pech zu Beginn nicht hadern.

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Alessandra Keller (Thömus RN Racing) kämpfte. Wie gewohnt um Positionen, aber in Nove Mesto auch mit ihrer Schaltung. „Ich habe geschalten und geschalten“, erklärte sie im Ziel den Kopf schüttelnd, „aber es hat nicht geschalten.“

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Nur wenn’s holperte, hat’s geschalten: Alessandra Keller ©Max Fuchs

Eher zufällig wechselten die Gänge und zwar dann wenn’s holperte. Das tut es in Nove Mesto vergleichsweise häufig, so dass dann irgendwann doch der Gang drin war, der rein sollte. Aber mit diesem Handicap konnte sie die in den Kampf um die Podiumsplätze nicht eingreifen. Obschon Rang fünf am Ende nur 32 Sekunden entfernt lag.

„Ich hatte nicht meinen allerbesten Tag, aber es ging auch nicht schlecht“, fasste Keller ihren Tag zusammen, der auf Rang acht endete.

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Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) meldete sich in Nove Mesto zurück in den Regionen, in denen sie voriges Jahr angekommen ist. Rang zwölf war ihr zweitbestes Karriere-Resultat. Dabei hatte die Niederländerin nach

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Grund zum Lachen: Anne Terpstra ©Andreas Dobslaff

ihrem Knöchelbruch vom Januar noch ziemlich gezweifelt, weil die Ergebnisse nicht so waren, wie sie das erwartet hätte.

In der Pressemitteilung von Ghost ist in einem Zitat sogar die Rede davon, dass sie es ihren Wegbegleitern im Team „nicht ganz einfach gemacht hätte“ und sie bedankt sich für die Unterstützung und den Glauben an sie.

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Ramona Forchini (jb Brunex Felt) ist immer gut für ein nettes Grinsen, auch über sich selbst. In Nove Mesto kam das Strahlen allerdings eindeutig wegen ihres Rennens zustande, das in einen 16. Platz mündete. Das ist das beste Karriere-Resultat der U23-Weltmeisterin von 2015 und bedeutete gleichzeitig die Erfüllung der WM-Norm in der Schweiz. Das heißt bei der Qualität der Schweizer Damen noch nicht automatisch, dass sie in Lenzerheide dabei ist, aber damit konnte sie schon mal punkten.

In der zweiten Runde erlaubte sie sich noch einen Sturz, durch den sie den Anschluss an ihre Gruppe verlor, doch sie fuhr danach weiter konstant und verbesserte sich noch um drei Plätze. „Ich habe das, was ich aktuell kann, mal rüber bringen können“, sagte Forchini. Und lächelte dazu.

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Kathrin Stirnemann (RN Thömus Racing) hatte nach dem neunten Rang von Short Track einen Startplatz in der zweiten Reihe. Doch die Beine versagten quasi über die Short Track-Distanz von 25 Minuten den Dienst. Als ob sie sagen würden: das hatten wir doch schon. So war sie erst mal nur 41. Nachdem Runde zwei von sechs lief es dann besser, so dass sie das Rennen auf Platz 29 beenden konnte.

„Schade, die Startposition wäre vielversprechend gewesen“, so Stirnemann, die über ihr Short Track-Ergebnis aber „super glücklich“ war.

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Kathrin Stirnemann ©Max Fuchs/EGO-Promotion

 

Theresia Schwenk (bikecomponents.com) konnte ihren 43. Platz von Albstadt nicht wiederholen. Als 61. verfehlte sie mit einer Runde Rückstand die Weltcup-Ränge nur knapp. „Ich bin trotzdem nicht unzufrieden, denn heute war leider nicht mehr drin. In Albstadt habe ich von meiner Reifenwahl profitiert, diese Woche waren die Bedingungen absehbar“, meinte Schwenk.

Aus der letzten Startreihe ins Rennen gegangen, verbesserte sie sich zwar langsam, doch mehr als diese Position sei nicht drin gewesen. Am Anfang sei sie überhaupt – im üblichen Stau stehend – gar nicht nach vorne gekommen.

„Es hat trotzdem super Spaß gemacht. Das tschechische Publikum ist einfach der Wahnsinn. Vor so einer Kulisse fahren zu dürfen, ist eine große Ehre für mich“, so Schwenk

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