Weltcup Snowshoe: Rissveds klug und mit Power
Olympiasiegerin gewinnt erstmals Short Track-Rennen – Brandau auf Rang elf
Zum Auftakt des finalen Weltcup-Wochenendes in Snowshoe, USA, hat die Schwedin Jenny Rissveds das Short Track-Rennen gewonnen. Die Olympiasiegerin gewinnt vor Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot aus Frankreich und Kate Courtney aus den USA. Elisabeth Brandau zeigt eine starke Aufholjagd und landet auf Platz elf.
„So gut bin ich die letzten fünf Wochen nicht mehr gefahren“, sagt Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) und schnappt nach Luft. Wie so oft verliert sie in der Startphase viel an Boden, macht sich dann aber von Position 28 auf den Weg durch die Reihen.
Drei Runden vor Schluss kommt sie an elfter Stelle an, doch die Lücken nach vorne sind zu groß. Mit 43 Sekunden Differenz auf Rissveds erreicht sie das Ziel. „Ich kann noch Rad fahren“, meint Brandau. „Und das mit einem gebrochenen Hintern.“
Der Bruch am Steißbein ist natürlich noch nicht verheilt. „Am Anfang habe ich es gespürt, aber dann konnte ich die Schmerzen wegdrücken“, so die 33-Jährige.
Adelheid Morath (KS Trek) gab das Rennen nach einer Runde auf. „Ich war zu weit hinten und die Überholmöglichkeiten waren einfach nicht gut genug“, erklärte Morath. „Da habe ich mir die Kräfte lieber für Sonntag gespart. Klar, wenn es am Start gut gelaufen wäre, hätte ich schon um eine bessere Startposition gekämpft.“
Rissveds spart Körner fürs Finish – Neff fühlt sich nicht gut
Jenny Rissveds hält sich in der Spitzengruppe, aber lange genug so zurück, dass sie genügend Körner spart für ein mächtiges Finish. Mit viel Power beschleunigt sie bereits in der vorletzten von acht Runden und Pauline Ferrand Prevot (Canyon Factory) gelingt es nicht mehr die Lücke zur Schwedin zu schließen, die Kate Courtney (Scott-Sram) offen gelassen hat. Mit acht Sekunden Differenz siegt Rissveds zum ersten Mal im Short Track.
„Cool“, nennt sie das und dass erzählt daran gearbeitet hat, eben nicht zu offensiv zu fahren. Es zahlt sich aus. Rissveds hebt auch die Atmosphäre in Snowshoe hervor. „Die Leute feuerten mich schon im Training an, das hat man in Europa so nicht.“
Offensiv wie gewohnt geht Jolanda Neff (Trek Factory Racing) ins Rennen. „Ich wollte als Erste in die Wiese. Es war dann am Anfang vielleicht zu schnell, aber das sich so sehr einbreche, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Neff. Sie wird nur 16. (+0:52).
Dann erzählt sie, dass sie sich schon seit der WM in Mont Sainte Anne nicht gut fühlt. „Am Mittwoch wollte ich trainieren, habe es aber fast nicht geschafft. Ich fühle mich fast als ob ich Fieber bekomme“, sagt Neff. „Ich werde versuchen mich für Sonntag so gut wie möglich zu erholen. Ob das in zwei Tagen gelingt, ich weiß nicht.“
Bereits bei der WM, als sie in Mont Sainte Anne am Samstag Silber gewann, hatte sich Neff nicht besonders gut gefühlt.
In der Gesamtwertung ist Courtney bis auf 20 Punkte an Neff herangerückt. Um die zu verteidigen benötigt Neff am Sonntag sicherlich eine top Verfassung.