WM Lenzerheide: Krönt Petter Fagerhaug seine Saison?

Deutsche U23-Herren in Außenseiter-Rolle

Vor den U23-Weltmeisterschaften der Herren in Lenzerheide hat sich Petter Fagerhaug zum Favoriten gemacht. Der Norweger hat aber Konkurrenz, die ihm den Titel nicht so einfach überlassen wird. Die vier deutschen U23-Biker sind gut in Form, aber von den Podest-Plätzen waren Max Brandl und Co. dieses Jahr schon weit entfernt.

 

In der U23 zeigt die Weltcup-Saison die Konturen, entlang derer man sich Gedanken über Medaillenkandidaten bei der WM machen kann. Die sieben Weltcup-Rennen fördern da allerdings keinen deutschen Fahrer zu Tage, der sich in den Vordergrund gespielt hätte.

Ein Podest-Platz blieb aus, obschon man Max Brandl (Lexware Mountainbike Team) das vor der Saison zugetraut hätte. Und er selbst sich auch. Das war nicht aus der Luft gegriffen, schließlich war er just hier in Lenzerheide voriges Jahr schon Zweiter hinter Martins Blums (heute CST Sandd American Eagle) aus Lettland und bei der WM in Cairns hatte er Bronze gewonnen.

Doch es hat nicht geklappt, was zum Teil mit dem Sturz in Albstadt zusammen hängt, der ihm am Arm eine tiefe Fleischwunde einbrachte und auch zur Absage von Nove Mesto führte. Im Val di Sole war es ein Sturz, in Andorra ein Infekt und zuletzt in La Bresse vermutlich die fehlende Frische nach dem Rothaus Bike Giro. Ohne entsprechende Ergebnisse fehlt auch die Sicherheit da vorne mitmischen zu können.

„Ich fühle mich fit, aber wozu das reicht, das kann ich nicht vorhersagen“, bekennt Brandl. Bei seinem Staffel-Einsatz hat er sich auf der Strecke jedenfalls schon mal ganz gut gefühlt.

Luca Schwarzbauer: „Ball flach halten“

Sein Teamkollege Luca Schwarzbauer hat in La Bresse das erhoffte Erfolgserlebnis verbucht. Obschon sich ihm ein paar Hindernisse in den Weg stellten, wie Reifenpanne, Schuh-Defekt und Atemprobleme, wurde es Platz 15. An Lenzerheide hat er auch gute Erinnerungen, denn dort verbuchte er vor zwei Jahren als Zwölfter sein bestes Weltcup-Resultat. „Ich will den Ball flach halten“, sagt Schwarzbauer. Sprich: keine zu großen Erwartungen an sich selbst schüren. „Aber ich habe das Gefühl, dass es gut werden kann.“

Dorn fällt aus, Bulls-Duo im Aufwind

Nachdem Vinzent Dorn als dritter nominierter Lexware-Fahrer wegen des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Eppstein-Barr-Virus) seine Saison vorzeitig beenden musste, vertreten da noch die beiden Bulls-Fahrer Simon Schneller und Niklas Schehl die deutschen Farben.

Schneller hat in La Bresse schon gezeigt, dass er für ein Top-20-Ergebnis gut ist – wenn alles glatt läuft. Und Niklas Schehl hat seinem Saisonverlauf in den vergangen zwei Monaten einen Schwung nach oben verliehen. Dem hervorragenden Fahrtechniker dürfte das wurzelige Terrain in Lenzerheide entgegen kommen.

 

Fehlen Dubau die Höhenmeter?

Und wer wird Weltmeister? Der Norweger Petter Fagerhaug ist nach drei Saisonsiegen sicher ein Kandidat, Europameister Joshua Dubau auch. Vielleicht fehlen dem Franzosen aber auch die Höhenmeter. Der Südafrikaner Alan Hatherly vom Team Spur, Sieger in Mont Sainte Anne, hatte zuletzt in La Bresse viel Pech, aber er gehört sicher auch in den Kreis der Medaillenanwärter.

Dort will auch Filippo Colombo auftauchen. Der BMC-Pilot war dieses Jahr zweimal auf dem Podest.

In Betracht ziehen muss man, dass es bis zu den U23-Rennen In Lenzerheide höchstwahrscheinlich Regenfälle gegeben hat. Das macht den 4,2 Kilometer langen Kurs noch schwieriger.

 

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