WM Leogang: Pauline Ferrand Prevot verteidigt ihren Titel

Die Französin gewinnt ungefährdet – Eva Lechner überrascht auf Platz 2

Was für eine Machtdemonstration von Pauline Ferrand-Prevot! Ein regelrechter Start-Ziel-Sieg mit Rundenbestzeiten in allen Abschnitten des Rennens bescherte der Französin den wiederholten Titelgewinn bei den Weltmeisterschaften in der Cross-Country-Disziplin. Mit stolzen drei Minuten Vorsprung sicherte sich Ferrand-Prevot bei erneut schwierigen Bedingungen in Leogang das Regenbogentrikot vor der Italienerin Eva Lechner, die in einem dramatischen Finale die Australierin Rebecca McConnell auf den dritten Rang verweisen konnte.

Bereits auf den ersten Metern des Damenrennens ließ die Vorjahressiegerin der Welttitelkämpfe, Pauline Ferrand-Prevot, keinerlei Zweifel aufkommen, dass der Sieg an diesem Tag erneut nur über sie gehen würde. Bereits in der Startrunde stürmte die Französin an die Spitze und distanzierte all ihre Konkurrentinnen. Mit mehr als 10 Sekunden Vorsprung fuhr sie in die erste von fünf zu fahrenden Runden und ließ sich auch im weiteren Verlauf des Rennens zu keinem Zeitpunkt auf dem Weg zum Sieg beirren. Mit Rundenzeiten, die teilweise mehr als 30 Sekunden schneller als bei allen anderen Fahrerinnen im Damenfeld waren, untermauerte sie ihre aktuelle Vormachtstellung im Frauenbereich.

Hinter ihr positionierte sich bereits in der ersten kompletten Rennrunde die Australierin Rebecca McConnell und schien trotz einer schwächeren zweiten Rennhälfte auf dem besten Wege die Silbermedaille einfahren zu können. Die Italienerin Eva Lechner, zwei Runden vor Schluss noch 45 Sekunden hinter McConnell auf dem vierten Rang liegend, holte mächtig auf und lag vor der letzten Abfahrt des Rennens rund zehn Sekunden hinter McConnell. Die Australierin stürzte jedoch in jener Abfahrt, sodass Lechner noch aufschließen konnte und die beiden gemeinsam auf die Zielgerade einbogen. McConnell sprintete dabei von vorne und sah lange Zeit wie sichere Zweitplatzierte aus, erst auf den letzten Zentimetern schob sich Lechner schließlich mit der schnelleren Endgeschwindigkeit vorbei und fuhr auf den zweiten Rang. Auf Position vier landete die Schweizerin Sina Frei vor der überraschenden Fünftplatzierten Isla Short aus Großbritannien.

Die etablierten Größen der Szene um Jolanda Neff, Kate Courtney oder auch Anne Terpstra blieben allesamt unter ihren Erwartungen beziehungsweise beendeten das Rennen vorzeitig. Neff schnitt nach einem überstandenen Infekt aus der vergangenen Woche bei den Weltcuprennen in Nove Mesto als Sechstplatzierte noch am besten ab. Terpstra und Courtney gaben das Rennen jeweils auf. Auch die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau erwischte einen schwarzen Tag: Bereits am Start fuhr eine Kontrahentin gegen ihr Vorderrad, sodass sie stürzte und als Letztplatzierte das Feld von hinten aufrollen musste. Sie belegte mit einer Runde Rückstand den 38. Rang. Umso erfreulicher fiel jedoch das Resultat der deutschen Marathon-Meisterin Nadine Rieder aus. Nach einem sehr konstanten Rennen landete sie auf dem 18. Rang – und das bei ihrer ersten Cross-Country-WM. „Ich bin sehr zufrieden, dass ich mein Ziel Top 20 erreicht habe“, sagte Rieder im Ziel.  Die weiteren deutschen Fahrerinnen Antonia Daubermann und Kim Ames wurden 32. respektive 43. Daubermann fand nach einem langsamen Start gut ins Rennen und scheiterte knapp an der 80 Prozent-Regel. „Schade, ich wäre gerne noch eine Runde gefahren“, sagte sie. Dennoch war sie froh, in ihrem ersten Elite-Jahr zur WM nominiert zu werden.

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