Costa Blanca: Podium für Egger und Baum auf Etappe 3

Es war eine kurze und vor allem schnelle Etappe am heutigen dritten Tag des Costa Blanca Bike Race an der spanischen Mittelmeerküste. Für die nur 31 Kilometer und 1.110 Höhen lange Strecke rund um den Sera d’Orà benötigte der Sieger gerade einmal 1:17:16 Stunden. Und der Sieger hieß zum dritten Mal in Folge Georg Egger vom neuen Speedcompany Racing Team. Dabei profitierte der Sportsoldat aus dem Bundesliga-Standort Obergessertshausen bei Augsburg vom Defektpech seines ärgsten Konkurrenten Krzysztof Lukasik (JBG2 CryoSpace). Wie schon am ersten Tag, hatte der Pole von Anfang an Vollgas gegeben und so das Tempo des 200 Mann und Frau starken Feldes diktiert. „Es war abartig schnell“, kommentierte denn auch Egger das hohe Anfangstempo. Gemeinsam mit Lukas Baum, der heiß auf einen Tagessieg war, gelang den beiden zunächst die Flucht. Doch in einer Abfahrt rutschte der gebürtige Pfälzer Baum weg und verlor wertvolle Sekunden. Im nächsten Anstieg gelang ihm zwar fast der Anschluss, „Aber das war genau da, als der Pole attackierte“. Selbst Egger konnte der erneuten Tempoverschärfung nicht mehr Paroli bieten und musste abreißen lassen. Doch bald bremste ein Reifendefekt den bislang Zweiten in der Gesamtwertung gehörig aus. „Vielleicht hat Krzysztof überzogen und war nicht mehr so konzentriert“, vermutete Egger in der Liveübetragung unmittelbar nach dem Rennen. „Ich konnte den Sieg dann save nach Hause fahren“, freute sich der 26-Jährige ehemalige Deutsche U23-Meister. Dort hatte er dann über eine Minute Vorsprung auf … tja, eigentlich wäre das sein Teamkollege Lukas Baum gewesen, der bis kurz vor dem Ziel auf dem zweiten Platz lag. Zwar hatte der Spanier Pable Guerrero (Cannondale) irgendwann zu Baum aufgeschlossen, doch zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte Baum – zunächst erfolgreich. Doch 800 Meter vor dem Ziel bog der ebenfalls ehemalige U23-Meister falsch ab und musste so dem Zehnten im Gesamtklassement Guerrero doch noch den Vortritt lassen. Der verbuchte einen Rückstand von 1:09 Minuten auf Egger. Baum passierte dann 16 Sekunden nach dem Spanier die Ziellinie und konnte so wenigstens noch den dritten und damit letzten Podiumsplatz für sich retten. Zwar ärgerte sich Baum im Ziel über seinen unnötigen Fauxpas, freute sich aber dennoch über seine erste Podiumsplatzierung 2022: „Ich bin super zufrieden, es läuft jeden Tag besser.“

Doch obwohl die heutige Etappe mit einem überraschenden Tagesergebnis aufwartete, ergeben sich in der Gesamtwertung kaum Verschiebungen. Georg Egger (3:39:52 h) baut seinen Vorsprung natürlich weiter aus. Sein Polster auf Krzysztof Lukasik, der trotz des Plattens seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung verteidigen konnte, beträgt nun 4:13 Minuten vor der letzten und entscheidenden Etappe über 50 km und 1.760 Höhenmeter, die Berge von Tag 1 und Tag 2 miteinander vereint. Sollte kein Defekt oder Sturz den bayerischen Schwaben ausbremsen, dürfte ihm der Gesamtsieg kaum noch zu nehmen sein. Auch der Spanier Francesc Guerra Carretero konnte seinen dritten Platz behalten, liegt jetzt aber schon 5:45 Minuten hinter Egger.

Spannend wird es noch für Eggers Teamkollegen Lukas Baum: Der liegt derzeit mit einer Gesamtfahrzeit von 3:48.17 h auf Platz 5, eine halbe Minute hinter Platz 4, dem heutigen Tageszweiten Pablo Guerrero und eine halbe Minute vor dem Polen Pawel Bernas, dem Teamkollegen von Eggers Erzrivalen Krzysztof Lukasik. „Vielleicht hat mich der Fehler kurz vor dem Ziel genau diese halbe Minute gekostet“, ärgerte sich Baum im Gespräch mit acrossthecountry.net.

Wenig überraschend ist der Sieg der Norwegerin Hildegunn Gjertrud Hovdenak, die damit wie Egger alle drei bisherigen Etappen des Costa Blanca Bike Race für sich entscheiden konnte. Ihr Siegzeit betrug heute 1:36:20 Stunden. Damit war sie 1:28 Minuten schneller als Solenne Billouin und 2:25 Minuten als Meritxell Figueras Garangou. Naima Diessner vom Buff Megamo Team wuede in der Zeit von 1:43:45 Stunden Fünfte. XCE-Weltmeister Simon Gegenheimer und Marion Fromberger, beide MTB Racing Team, traten zur dritten Etappe nicht mehr an.

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