DM St. Ingbert: Uli Schmittlutz knackt den Lokalmatadoren

Masters 2-4: Sieg für Streckenchef Dirk Hemmerling

 

Uli Schmittlutz und Dirk Hemmerling heißen die neuen Deutschen Meister in den Masters-Kategorien. In St. Ingbert setzte sich Schmittlutz in der Masters 1 vor Sascha Schwindling und Christopher Maletz durch, während Dirk Hemmerling seinen Vereinskameraden Jürgen Scholtes und Michael Venus bezwingen konnte.

 

Heimspiel zu haben ist nicht immer ein Vorteil. Nicht nur jedenfalls. Sascha Schwindling (Herzlichst Zypern) saß nach dem Rennen der Masters-Kategorie 1 (Ü30) im Ziel am Boden und schüttelte den Kopf. „Ich habe heute Nacht vielleicht drei Stunden geschlafen vor Nervosität“, sagte der 35-Jährige. Und natürlich war er auch in die Organisation der Deutschen Meisterschaft eingebunden.

Er durfte dennoch lange am Deutschen Meister-Titel schnuppern und das lag natürlich – Vorteil Heimspiel – an der Strecken-Kenntnis. Sascha Schwindling erwischte zwar einen miserablen Start, kämpfte sich aber bis Anfang der zweiten Runde an die Spitzenposition. Dort gelang es ihm in den technischen Passagen jeweils Boden gut zu machen.

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Uli Schmittlutz ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Uli Schmittlutz holte in den Anstiegen jeweils auf, doch er zweifelte recht lange daran, dass er Chancen auf den Meister-Titel haben würde. „In der zweiten Runde habe ich das Jersey schon abgeschrieben, Sascha war in den Abfahrten einfach schneller“, so Schmittlutz.

Schmittlutz knackt Schwindling

Doch bei Schwindling schwanden langsam die Kräfte und eingangs der letzten Runde trennten die beiden Kontrahenten nur noch sieben Sekunden.

„Ich habe es dann in der letzten Runde doch probiert, bin am Berg am Limit gefahren und habe ihn eingeholt“, so Schmittlutz. Der Baunacher vom Team M-Wave ging am Saarländer vorbei und brach dessen Widerstand relativ schnell.

Im Ziel (53:31) trennten Gold und Silber 21 Sekunden. „Ich habe viel trainiert dafür“, sagte der zweifache Familienvater vom RV Concordia Trieb. „Die Familie musste leiden“, nickte er.

Für den 31-Jährigen war es die erste Masters-DM und gleich der erste Titel. Für Schwindling war es auch die erste Medaille in der Cross-Country-Disziplin.

 

Hinter den beiden Duellanten rollte Christopher Maletz (White Rock) als Dritter mit 50 Sekunden Verspärung über die Ziellinie. Er schüttelte den Kopf. „Ich hatte mir schon erhofft, ganz vorne dabei zu sein“, so der in Deggendorf lebende Maletz. „Sascha war Berg runter und Uli bergauf stärker. Ich hatte von Anfang an Schwierigkeiten mit der Atmung. Irgendwie war ich limitiert, aber ich bin froh über die Medaille.“ Auch für ihn war es sein erstes DM-Edelmetall.

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Dirk Hemmerling ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Masters 2-4: Dirk Hemmerling mit Unterstützung des Publikums

In der älteren Masters-Kategorie suchte Dirk Hemmerling die Erklärung seines Erfolgs dann doch im „Heimrecht“, obschon auch er im Event eingespannt ist. Es bildete sich eine fünfköpfige Gruppe, zu der auch sein RSC-Vereinskamerad Jürgen Scholtes gehörte.

Hemmerling fuhr erst an fünfter Position, doch die Konkurrenten ließen nach und nach locker. „Auf einmal hat mir jemand gesagt, dass ich Zweiter bin, hinter Jürgen“, berichtet Dirk Hemmerling.

Ende der dritten Runde entschloss er sich seinen Kollegen zu attackieren. Und es gelang: Hemmerling setzte sich ab und fuhr schließlich in 55:09 Minuten mit 24 Sekunden Vorsprung auf Scholtes als neuer Deutscher Meister in der Masters-Kategorie 2-4 über die Ziellinie.

„Ich hatte geile Unterstützung und es hat alles funktioniert. Zwei Runden vor Schluss, musste ich beißen. Ich dachte, Junge, jetzt musst du durch“, erklärte Hemmerling.

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Jürgen Scholtes, Dirk Hemmerling und Michael Venus ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Jürgen Scholtes erzählte davon, dass er am Morgen beim Trainieren noch gestürzt war und mit Schmerzen, so wie kurzfristig mit Fully angetreten war. „Ich wollte erst gar nicht fahren, aber im Rennen habe ich dann gemerkt, dass es geht. Ich bin jetzt glücklich über die Silbermedaille. Bei den letzten beiden Meisterschaften war ich jeweils Vierter“, kommentierte Scholtes.

Die Bronze-Medaille verdiente sich Michael Venus (Sportivo St. Englmar), der 15 Sekunden hinter Scholtes über die Ziellinie rollte. In der vorletzten Runde war Venus noch mal näher gekommen, doch am Ende konnte sich Scholtes behaupten.

Ergebnisse

 

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