Extrême-sur-Loue: Stiebjahn solo zum Sieg
Schneller sorgt für Bulls-Doppelerfolg – Schwing Siebte bei den Damen
Nach Rang drei im Vorjahr konnte Simon Stiebjahn bei der 21. Auflage des Extrême-sur-Loue in Frankreich am Sonntag zum ersten Mal triumphieren. Der Marathon-DM-Dritte gewann in Ornans das 85 Kilometer lange Rennen der UCI Marathon-Serie vor seinem Bulls-Teamkollegen Simon Schneller und dem Franzosen Pierre Billaud, der sich zum französischen Meister gekürt wurde. Bei den Damen siegte Lena Gerault.
Gut 50 Kilometer waren gefahren, da sprengte Simon Stiebjahn die bis dahin bestehende fünfköpfige Spitzengruppe mit Simon Schneller, Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) und den Franzosen Hugo Drechou und Roudil Cortinat, der für die Bulls-Dependance in Frankreich fährt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der fünffache Ornans-Sieger Urs Huber (Schweiz) wegen Material-Problemen bereits aufgeben müssen.
Simon Schneller lag in einem Singletrail an erster Position, doch dem deutschen U23-Meister fiel die Kette herunter. So übernahm Simon Stiebjahn die Spitzenposition und in der folgenden Downhill-Sektion fiel die Vorentscheidung.
Der Schwarzwälder holte einen Vorsprung heraus und machte sich auf den Weg zu seinem zweiten Sieg in einem Rennen der UCI Marathon-Serie.
„Ich habe dann niemanden mehr gesehen und durchgezogen“, erklärte Stiebjahn. „Bis gestern Nachmittag habe ich mich nicht gut gefühlt, aber heute ging es ganz gut.“ Offensichtlich. Nach 4:19:29 Stunden überquerte Stiebjahn mit 7:23 Minuten Vorsprung auf die Ziellinie.
Allerdings kam ein Teil des Vorsprungs auch zustande, weil sein Teamgenosse Simon Schneller nach dem Kettenproblem noch eine weitere technische Malaise zu beheben hatte.
„Ich war nach dem Kettenproblem an letzter Position der Gruppe, Daniel Geismayr hatte ein paar Stürze, aber man konnte nicht überholen. So war der Stiebi weg“, erzählte Schneller.
Schneller „übermotiviert“ zum Plattfuß
Als sich der Trail öffnete, überholte Schneller die Konkurrenten, um dann aber bald wieder zurück zu fallen. „Ich hab’ etwas übermotiviert einen Platten gefahren, konnte aber das Loch mit einem Plug verschließen und habe dann in der nächsten Technischen Zone mein Vorderrad gewechselt“, so Schneller.
Damit war er wieder an fünfter Position. Im folgenden Anstieg gelang es ihm aber wieder auf zwei nach vorne zu fahren und sich dann von den Konkurrenten abzusetzen. „Am Ende bin ich sehr zufrieden. Natürlich super, dass wir für Bulls einen Doppelsieg einfahren konnten“, meinte der 22-Jährige.
Pierre Billaud (VC Herbretais) belegte mit 9:16 Minuten Rückstand Platz drei und holte sich damit den französischen Meistertitel.
Mit Martin Frey (Team Bulls, +12:36) auf Rang sieben und Andreas Seewald (Rocklube, +15:09) auf acht landeten zwei weitere Deutsche in den Top-Ten des Klassikers im Departement Doubs.
Bei den Damen konnte sich die etatmäßige Cross-Country-Fahrerin Lena Gerault (Sunn Beaumes de Venise) durchsetzen. Gerault holte sich den Titel der französischen Marathon-Meisterin 2:23 Minuten vor Margot Moschetti (Focus MTB Racing Team) und 17:47 Minuten vor deren Teamkollegin Emma Terrigeol.
Katrin Schwing (KS Trek) fuhr 31:15 Minuten später über die Ziellinie und wurde damit Siebte.