Marathon-DM Daun: Trio auf dem Favoritenschild

Titelverteidiger Julian Schelb und Simon Stiebjahn zählen auf Team-Taktik

Die langen Berge fehlen, deshalb könnte bei der Marathon-DM in Daun die Entscheidung über die Medaillen auch eine Frage der Taktik werden. Julian Schelb und Simon Stiebjahn können auf den 100,5 Kilometern auf Team-Unterstützung vertrauen.

 

Wenn man wissen will, wer für Titel und Medaillen in Frage kommt, dann spricht man am besten mit einem Experten. Der zweifache Deutsche Marathon-Meister und sechsfache Medaillengewinner Markus Kaufmann (Texpa-Simplon) nennt drei Namen: Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr), Simon Stiebjahn (Team Bulls) und Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain).

Schelb ist Titelverteidiger und er will das Jersey verteidigen. „Ich konnte nach dem Bike Giro noch mal ordentlich trainieren und fühle mich gut“, erklärt Schelb. „Ich denke mal, es wird ein sehr offenes Rennen, da es nicht viele Möglichkeiten geben wird die anderen abzuhängen.“ Sprich: die Anstiege sind zu kurz. „Wir haben teamintern einen Plan und das fühlt sich gut an.“

Team-Intern, das bezieht vor allem Niklas Sell und Matthias Bettinger mit ein, der Schelb schon bei seinem Sieg beim Rothaus Bike Giro geholfen hat.

Auch Simon Stiebjahn hat die Unterstützung von Teamkollegen. Martin Frey, der sich zuletzt stark präsentierte, Simon Schneller und Altmeister Karl Platt. Alle Drei könnte man selbst auch mehr oder minder große Chancen auf eine Medaille einräumen. Eine große Überraschung wäre es nicht.

Stiebjahn: Im Zielsprint schätze ich meine Chancen nicht allzu schlecht ein

Simon Stiebjahn hat schon zweimal den Titel erst auf der Zielgeraden verfehlt. 2017 in Gruibingen sehr unglücklich gegen seinen Kumpel Markus Bauer und 2015 gegen Teamkollege Karl Platt.

Seit dem Rothaus Bike Giro (2.) war er in der Höhe von Livigno. „Ich konnte da nochmal drei Wochen konzentriert und hart arbeiten, sodass ich zuversichtlich bin für die DM. Die Form fühlt sich gut an“, sagt Stiebjahn.

„Es wird sicherlich ein taktisch-schnelles Rennen, dass eventuell auf einen Zielsprint hinaus läuft und da schätze ich meine Chancen nicht all zu schlecht ein“, meint Stiebjahn. Einziger „Unsicherheitsfaktor“ sei die direkte Anreise aus der Höhe am Freitag.

Sascha Weber hält sich mit Prognosen meist lieber zurück. Aber die erste Saisonhälfte macht den Wahl-Freiburger zu einem Titelkandidaten. Auch er hat in der Höhe trainiert. Weber, der aus dem Cyclo-Cross-Sport kommt, müsste das Sägezahn-Profil eigentlich liegen, aber inzwischen zeigt er sich vor allem in langen Anstiegen stark.

Kaufmann: Es könnte eine Serie reißen

Und der Experte selbst? Markus Kaufmann hat mit Rang drei beim Nationalpark Bike-Marathon hinter Urs Huber (Team Bulls) und Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) „endlich“ wieder Form bewiesen.

Allerdings sieht er sich trotzdem nicht ganz vorne. Kaufmann steckt zur Zeit beruflich in Messe-Vorbereitungen und ist ziemlich ausgelastet. „Zur DM werde ich auch erst am Freitag spät anreisen. Daher mache ich mir da keinen Druck. Ist schade, geht aber momentan nicht anders. Ich fahre einfach mit und werde sehen was geht“, sagt er.

Falls er nicht auf dem Podium steht, reißt eine beeindruckende Serie. Zum letzten Mal stand er 2013 in Münsingen nicht auf dem DM-Podest. Allerdings spricht diese Serie auch wieder für ihn.

Es gibt natürlich weitere Unbekannte im Spiel, insbesondere auf einem schnellen Kurs wie dem in Daun. Cross-Country-Spezialist Christian Pfäffle (Stevens MTB Racing) hat zum Beispiel auch gemeldet. Wobei er glaubt, dass es für ihn über die Distanz „nicht reichen“ wird.

Startzeiten, Samstag 7. September

8:30 Uhr Elite Männer

8:35 Uhr Masters 1

8:40 Uhr Masters 2 – 4

8:45 Uhr Elite Frauen

 

 

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