Mitas 4 Islands#4: Trommer/Brouwer gelingt der Durchmarsch
Niklas Schehl und Leon Kaiser zum Abschluss noch mal auf dem Podest
Cemile Trommer und Karen Brouwer haben es sich zum Abschluss der Mitas 4 Islands in Kroatien nicht nehmen lassen am fünften Tag den fünften Etappensieg zu feiern. Auf der Insel Losinj feierten die Gesamt-Dritten Schweizer Marc Stutzmann/Michael Stünzi ihren ersten Etappensieg, Niklas Schehl und Leon Kaiser gelang als Dritte zum zweiten Mal der Sprung aufs Podest.
In die Gesamtwertung kam keine Bewegung mehr, auch wenn die im Sprint geschlagenen Kristian Hynek/Martin Stosek (Vitalo Future) gegenüber dem Gelben Trikot von Filip Adel/Jan Skarnitzl (Mitas) noch mal 2:07 Minuten Zeit gut machen konnten.
Ein wenig gezittert haben die Adel und Skarnitzl nach ihrem Defekt bei Kilometer sechs aber vielleicht doch, denn es blieben den Gesamtsiegern nur noch 1:02 Minuten Vorsprung übrig.
Mit 5:18 Minuten Rückstand sorgten Marc Stutzmann/Michael Stünzi als Gesamtdritte für Freude im Lager von Texpa Simplon, dessen zweites Team Markus Kaufmann/Franz Hofer an diesem letzten Tag an siebter Position (+2:08) ins Ziel kam und Gesamtrang vier verteidigte.
Stutzmann und Stünzi gelang der Tagessieg trotz eines Defekts bei Kilometer 17. Stünzi war nach dem Malheur allerdings gleich wieder zurück in der Spitze.
Schehl leidet, Kaiser hat Punch
Auch beim Team Bulls gab es am Samstag Jubel und unter dem Strich eine Bilanz, die sich sehen lassen konnte. Abgesehen von den Defekten an Tag zwei und drei.
Auf diesen letzten 40 Kilometern der Etappenfahrt lief es bei Niklas Schehl „zäh“, wie er zu Protokoll gab.
Leon Kaiser ging mit Texpa-Simplon und Vitalo Futre mit und Schehl quälte sich um zu folgen. Bei Kilometer zehn konnte er aufschließen, fuhr sogar mal vorne, doch im zweiten Anstieg ab Kilometer 21 hätte es ihn „richtig verraucht“, wie er bekannte.
Die zwei Spitzenduos waren nicht zu halten, aber konnten sich die beiden U23-Fahrer behaupten. „Ich musste die letzten 20 Kilometer leiden wie ein Hund. Kopf aus, Beine an“, so Niklas Schehl. „Leon hat mich permanent angefeuert, da konnte ich ihn nicht im Stich lassen.“
Urlaubserinnerungen helfen aufs Podest
So kamen die beiden Bulls-Fahrer gemeinsam mit den Spaniern Ismael Ventura/Oliver Aviles (ESMTB.com) in Mali Losinj an. Und dann halfen ihnen Urlaubserinnerungen. „Wir waren beide schon mal hier im Urlaub“, erzählte Schehl, „das hat auf jeden Fall geholfen.“
Ventura zog den Sprint an, Schehl und Kaiser gingen in den Windschatten und zogen mit ihrer Ortskenntnis 150 Meter vor dem Ziel raus und vorbei zur zweiten Podestplatzierung nach dem zweiten Rang beim Prolog. In der Endabrechnung wurde das junge Duo Zweiter.
„Ich hatte heute richtig Punch“, kommentierte Junioren-Vizeweltmeister Kaiser. „Das was Niklas gestern für mich getan hat, konnte ich ihm heute zurück geben. Das 4 Island Stage Race hat richtig Bock gemacht.“
Niklas Schehl zog ebenfalls ein positives Resümee: „Wir haben uns sehr gut verstanden und das Pech auf den Etappen eins und zwei haben uns eher noch stärker gemacht. Wir können zuversichtlich auf die Cross-Country-Saison schauen.“
Damen: Duell endet mit Defekt
Eine makellose Bilanz haben Cemile Trommer und Karen Brouwer (Focus Rapiro/KMC Fruit to Go) vorzuweisen. Das Duo aus Essen und den Niederlanden gewann auch die abschließende Etappe und bestieg das Gesamtpodium mit einem Vorsprung von 18:12 Minuten.
Am letzten Tag entwickelte sich erst mal ein Zweikampf zwischen dem Sieger-Duo und den Gesamt-Zweiten Rebecca Robisch und Annette Griner (Wilier Force Germany).
Die waren auf der Jagd nach einem Etappensieg und attackierten, so dass die Führung mehrfach wechselte. Bis etwa 15 Kilometer vor dem Ziel. Da gelang es Brouwer und Trommer in einer technischen Passage eine Lücke zu reißen. Irgendwann in dieser Phase löste sich die Hoffnung von Robisch und Griner in Luft auf. Das Duo aus Roth und Murg-Niederhof erlitt Defekt und fiel damit auch noch hinter die Niederländerinnen Laura Turpijn und Kristien Achten (Kona LTD) zurück.
Die erreichten mit 3:31 Minuten Differenz auf Brouwer/Trommer das Ziel, Robisch/Griner hatten als Dritte 8:13 Minuten Differenz.
„Das war noch mal hart heute“, bekannte Cemile Trommer. „Zehn Kilometer vor dem Ziel haben Karen und ich noch mal aufgedreht und sind an der Küste entlang geflogen, das war Wahnsinn. Dass wir alle fünf Etappen gewinnen und den Gesamtsieg einfahren konnten, das ist so unglaublich.“
