Ramona Kupferschmied wechselt zum Downhill

Die 22-jährige Schweizerin galt als Juniorin und zu Beginn ihrer U23-Zeit als Nachwuchstalent. Doch den Sprung in die Elite schaffte sie trotz einzelner Erfolge nicht ganz

„Die Basis von Erfolg ist und bleibt die Freude an dem was man tut“, schrieb Ramona Kupferschmied am 07. Mai auf ihrer Homepage unter dem Titel „Über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft“. Vorher hatte sie darüber geschrieben, dass sie im Winter mehr auf „einem Bike mit etwas mehr Federweg“ trainiert hatte, viel Zeit in die technischen Fähigkeiten für Enduro und Downhill investiert hatte (ohne dabei Cross-Country ganz aus den Augen zu verlieren) und im Frühjahr einige Zeit mit ihrem Freund in spanischen Bikeparks verbracht hätte. Spätestens da begannen es die Spatzen von den Dächern zu pfeifen: Ramona Kupferschmied könnte ins Gravity-Lager wechseln.

Familie Kupferschmied © Lukas Iseli / EGO-Promotion
Familie Kupferschmied
© Lukas Iseli / EGO-Promotion

Dabei war die heute 22-jährige lange Zeit als großes Talent im Cross-Country gehandelt worden. Ihre Eltern bauten um sie herum ein erfolgreiches Nachwuchsteam auf. Doch heute teilte die Teamleitung (vulgo ihre Eltern) mit, dass Ramona ab sofort im Downhill unterwegs sein wird.  Allerdings zunächst einmal weiter im markanten pink-schwarzen Teamtrikot des Swiss MTB Pro Teams.

Kupferschmied 2015 beim XCE in Heubach. Sie wurde Dritte. © Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion
Kupferschmied 2015 beim XCE in Heubach. Sie wurde Dritte.
© Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Kupferschmied hatte ihre Karriere im Alter von 14 Jahren Jahren begonnen, bei den Jugend-Europameisterschaften in Graz. Zwei Jahre später durfte sie dort zusammen mit Vital Albin (heute: Thömus RN) und Nick Burki (heute: Biketeam Solothurn) den Titel als Europameister im Team-Relay der U17 feiern, in der Cross-Country-Einzelwertung wurde sie damals Vierte.

2016, in ihrem zweiten U19-Jahr, gewann Kupferschmied die Gesamtwertung des Swiss Bike Cup. Dabei war sie im Juli beim Training auf der Weltcup-Strecke auf der Lenzerheide heftig gestürzt, wobei sie sich Gesichtsverletzungen und einen Leberriss zugezogen hatte.

Kupferschmied 2017 in Mont Sainte Anne / CAN © Andreas Dobslaff / EGO-Promotion
Kupferschmied 2017 in Mont Sainte Anne / CAN
© Andreas Dobslaff / EGO-Promotion

Ein Jahr später, in ihrem ersten U23-Jahr, belegte sie beim World Cup in Mont Sainte Anne den beachtenswerten 11. Platz, und den Swiss Bike Cup beendete sie als Vierte in der U23-Klasse. Zwei Jahre später, 2019, stand sie dann ganz oben in der Gesamtwertung – wohl der bisherige Höhepunkt in ihrer für ihr Alter schon ganz schön langen Radsportkarriere.

Doch bereits 2019 schnupperte Kupferschmied in die Enduro-Szene hinein: zusammen mit ihrer vier Jahre älteren Schwester Jennifer belegte sie beim „Enduro Team“ in Davos den zweiten Platz.

Sprünge werden nun zum Tagesgeschäft © Max Fuchs / EGO-Promotion
Sprünge werden nun zum Tagesgeschäft
© Max Fuchs / EGO-Promotion

Bereits am nächsten Wochenende wird die frischgebackene Enduro-Fahrerin und Downhillerin beim Auftakt-Rennen der auner Austrian Gravity Series am Königsberg am Start stehen, während ihre bisherigen Konkurrentinnen die Schweizermeisterschaft im Olympischen Cross Country in Gstaad austragen, gerade einmal 50 Kilometer von ihrem Heimatort Spiez am Thuner See entfernt. „Ihre“ Schweizermeisterschaft im Downhill wird Ramona Kupferschmied dann am 18. Juli 2021 35 Kilometer weiter in Leysin austragen. Für 2021 steht noch kein Downhill-Weltcup in der Agenda von Kupferschmied, aber mit einigen Läufen des iXS European Downhill Cups und der Enduro World Series erwarten sie schon in diesem Jahr einige große Herausforderungen.

© Niklas Hartmann / EGO-Promotion
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