Zadov: Georg Egger gewinnt Auftakt zur tschechischen Rennserie

In Zadov gleich hinter der bayerisch-tschechischen Grenze zeigte auch die deutschen Junior*innen hervorragende Leistungen

Eine Woche nach den beiden Weltcups in Albstadt und Nove Mesto hat der Obergessertshausener Georg Egger vom Lexware Mountainbike Team zu seiner Form zurückgefunden. Mit einem Start-Ziel-Sieg sammelte der Sportsoldat wertvolle Weltranglisten-Punkte und vor allem neues Selbervertrauen in seinem letzten Rennen vor der Deutschen Meisterschaft in Gedern.

Zugegeben, das Rennen in Zadov war nicht so außergewöhnlich gut besetzt wie die meisten anderen Rennen in den vergangenen Wochen, als sich die Weltelite Corona-bedingt konzentriert in Banyoles, Andora, Obergessertshausen, Haiming oder Nals traf, auch wenn es an diesem Pfingstwochenende ebenfalls kaum Alternativen gab: Die  Weltelite sehnte sich nach den harten Wochen der Olympiaqualifikation, die in den beiden Weltcups von Albstadt und Nove Mesto na Morave gipfelten, nach einem Wochenende Ruhe. So verzichteten unter anderem auch das ursprünglich gemeldete Kross Onken Team um Lokalmatador Ondrej Cink und auch das Ghost Factory Racing Team, das sein Hauptquartier quasi auf der anderen Seite der Grenze hat und in den vergangenen Jahren mit Anne Terpstra mehrfach die Siegerin bei den Frauen stellte, auf eine Teilnahme beim Auftakt zur nationalen tschechischen Rennserie.

Georg Egger auf dem Weg zum Sieg © Jan Nemec / mtbs.cz
Georg Egger auf dem Weg zum Sieg
© Jan Nemec / mtbs.cz

Start-Ziel-Sieg für Egger
Dennoch ist es ein Sieg für Georg Egger in einem renommierten mitteleuropäischen C1-Rennen. Und er ließ auf dem anspruchsvollen Kurs im Böhmerwald einige Konkurrenten hinter sich, die ihn in den vergangenen Wochen noch teils deutlich geschlagen hatten. Egger setzte sich bereits am Start an die Spitze des Feldes und kontrollierte fortan seinen Vorsprung: „Ich habe mich beim Start gar nicht umgedreht, sondern bin einfach voll reingetreten“, sagte er später acrossthecountry.net: „Erst am ersten Berg habe ich zurück geschaut: da war keiner mehr an mir dran, ich hatte bestimmt schon fünf Sekunden Vorsprung.“ Anfangs versuchte noch der Tscheche Jan Vastl an Egger dran zu bleiben, später versuchte es dessen Landsmann Jan Skarnitzl. „Der war hartnäckiger!“, stellte Egger fest.

Markt kommt zu spät in Schwung
„Wäre Ondrej Cink [in Albstadt und Nove Mesto jeweils Vierter, Anm. d. Red.] am Start gewesen, dann wäre das Rennen sicher anders verlaufen“, ist sich Egger sicher. Aber so konnte Egger ungefährdet einen Start-Ziel-Sieg einfahren und nach 1:36:25 h mit 21 Sekunden Vorsprung vor Skarnitzl und 1:34 Minuten vor dem Österreicher Karl Markt (Trek-Vaude) gewinnen. Letzterer hatte schon in der ersten Runde viele Plätze verloren, sich dann aber sukzessive nach vorne gearbeitet. Zweitbester Deutscher wurde Florian Anderle (Fujibike Rockets) auf Rang 19 mit über neun Minuten Rückstand.

Frauen: Sieg für Vas, Deutsche überrundet
Das Rennen der Frauen gewann die erst 20-jährige Ungarin Kata Blanka Vas, die vor einer Woche in Tschechien nach überstandener Covid-Infektion Dritte im U23-Weltcup-Rennen geworden war. Sie verwies nach 1:37:20 h die Mexikanerin Daniela Campuzano und die Tschechin Jitka Cabelicka auf die Plätze. Etwas überraschend war der wenig schmeichelhafte vierte Platz für die Kanadierin Emily Batty, die 3:25 Minuten Rückstand auf die junge Siegerin hatte. Lina Dorscht (Conway Factory Racing) auf Rang 16 und Luisa Beck (CIS MTB Racing Team) auf Rang 17 wurden mit einer Runde Rückstand gewertet, Marion Fromberger (MTB Racingteam) als 18 mit zwei Runden Rückstand.

Erfolgreicher Nachwuchs
Erfolgreich aus deutscher Sicht zeigten sich auch die Juniorinnen und Junioren: Gleich drei deutsche Sportler kamen bei den jungen Männern unter die Top Ten: Benjamin Krüger (Lexware) musste sich nur knapp den beiden Tschechen Filip Konecny (1., 1:13:49) und Filip Jech (2., +16 s) geschlagen geben. Krügers Rückstand betrug exakt 20 Sekunden. Fabian Eder (German Technology Racing) lag als Sechster rund eine Minute zurück, Ben Schweizer als Neunter knapp zwei. Bei den Juniorinnen belegte Finja Lipp (Orbea-Serpentine, 1:08:34) den zweiten Platz hinter der Tschechin Simone Spesna (1:07:41) und vor Aneta Novotna (1:09:12).

Vollständige Ergebnisliste

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